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Noch ohne Ross in die Schlacht ziehen

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Es ist eine der Schlüsselszenen des Freilichtspiels «1476»: Hans Waldmann, Hauptmann der Zürcher, kommt hoch zu Ross auf die Bühne und trifft auf Maria, das Botenmädchen, welches eine Nachricht nach Freiburg bringen muss. Die Szene spielt sich kurz vor der Murtenschlacht ab, und sie war einst bedeutend für die Schweizer Geschichte. Nun ist sie bedeutend für das Freilichtspiel «1476», welches von Mitte Mai bis Ende Juni auf Originalboden ob Murten inszeniert wird. Derzeit rüsten sich die Schauspieler für die Murtenschlacht: Die Proben haben am 24. März begonnen, geübt wird seither vom Morgen früh bis am Abend spät.

Mit dem Skript am Tisch

Der Dialog zwischen Hans Waldmann und der Botin Maria spielt sich vorerst an einem Tisch in einem grossen, stillgelegten Industriegebäude in Bern ab. Hans Waldmann alias Alberto Ruano sitzt mit Turnschuhen, T-Shirt und Jeans am Tisch, Maria alias Sarah Judith Bürge mit Blazer. Die beiden Schauspieler lesen ihre Texte erstmals im Dialog; das dicke Drehbuch liegt vor ihnen auf dem Tisch. Im perfekten Bühnendeutsch und in rasanter Schnelligkeit spulen sie ihre Texte runter: Das entspricht aber nicht den Vorstellungen des Regisseurs Mirco Vogelsang, der mit am Tisch sitzt. «Nehmt die Schnelligkeit aus dem Text, ihr verspürt eine innere Hetze», erklärt Vogelsang, der auch Drehbuchautor ist und das Stück somit in- und auswendig kennt. Bürge und Ruano versuchen, sich besser in die Szene reinzuversetzen, die Vogelsang ihnen zu beschreiben versucht: Es herrscht eine verschwörerische Stimmung, und man darf ja nicht zu laut reden, weil der Feind überall lauert. Die beiden Schauspieler kritzeln ihre Skripts mit Bemerkungen voll und beginnen von vorne.

Umarmung oder nicht?

Nachdem die Sätze einigermassen sitzen, geht es aufs Feld. Oder besser gesagt: mitten in die leere Industriehalle, wo nur Klebeband auf dem Boden die Eckpunkte der Bühne markieren. Es kommt Bewegung in die Szene: Ruano imitiert einen Reiter, der die Bühne betritt–schliesslich wird er vor dem Publikum dann tatsächlich auf dem Pferd auf die Bühne kommen. Dann trifft er Maria. Doch wie funktioniert das? Im Skript stehen nur die Texte, vieles ist somit noch nicht klar. Die Schauspieler und der Regisseur beraten sich, man einigt sich auf eine Umarmung und beginnt von vorne. Die Umarmung passt doch nicht, ein Kopfnicken ist angebrachter. Jede Geste und jeder Satz hat sei- ne Bedeutung, die Betonung muss stimmen. Die Dialoge werden wieder und wieder geübt, und Vogelsang gibt wieder und wieder Tipps.

Die Szene zwischen Waldmann und Maria hat im Drehbuch auf einer Seite Platz. Bei den Proben wird sie besprochen, geändert und vor allem: wiederholt–schliesslich soll an der Premiere jeder einzelne Satz perfekt sitzen.

Bühnenaufbau: Eine perfekte Sicht auf das Stedtli und den See

A m letzten Donnerstag haben die Arbeiten zum Bühnenaufbau des Freilichtspiels «1476» beim Fischergässlein ob Murten begonnen. Nach Ostern sollten die Tribüne und die Bühne stehen, wie Markus Ith von Murten Productions sagt. Die Tribüne fasst 1581 Zuschauer. Weil sie ein Dach erhält, kann das Freilichtspiel auch bei Regen aufgeführt werden. «Wir brechen nur ab, falls die Technik nicht mehr mitspielt», sagt Ith. Die Bühne ist an der breitesten Stelle 46 Meter breit und an der tiefsten Stelle 24 Meter tief.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer von «1476» erhalten ein bombastisches Bühnenbild serviert: Die Zuschauertribüne ist so auf die Bühne ausgerichtet, dass die Zuschauer hinter der Bühne das Stedtli Murten und dahinter der See sehen. Auf diese Weise wird das künstliche Bühnenbild – über welches die Organisatoren noch nichts verraten wollen – angereichert mit dem passenden realen Hintergrundbild. hs

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