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Normalisierung nach Rekordjahr

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Alle fünf Stunden ein Einbruchdiebstahl, alle 35 Stunden ein Brand, alle zweieinhalb Monate ein Tötungsversuch: Der Kantonspolizei Freiburg geht die Arbeit nicht aus, wie die Zahlen des letzten Jahres zeigen. Gestern vor den Medien zogen die Verantwortlichen des Bereichs Kriminalität und öffentliche Sicherheit eine positive Bilanz: Die Anzahl Straftaten ging 2014 zurück, und die Polizei konnte mehr Fälle aufklären als in den vergangenen Jahren.

Behandelte die Kantonspolizei vor zwei Jahren 38 783 Fälle, waren es 2014 noch 36 216. Insbesondere gingen die Verstösse gegen das Strafgesetzbuch zurück (–12 Prozent), gegen das Betäubungsmittelgesetz (–17 Prozent) und gegen das Ausländergesetz (–22 Prozent). «Ich spreche aber eher von einer Normalisierung als von einem reellen Rückgang», sagte Florian Walser, Chef der Kriminalpolizei. Denn 2012 war eine Art Rekordjahr: Damals gab es vor allem sehr viele Vermögensdelikte und Einbrüche.

Mehr soziale Einsätze

Mit Vorsicht zu werten ist der Rückgang bei den Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz: Seit 2013 kann die Polizei Ordnungsbussen austeilen an Leute, die sehr kleine Mengen von Cannabis konsumieren oder besitzen. Die Ordnungsbussen nahmen ziemlich genau in dem Ausmass zu, wie die Straftaten im Bereich Betäubungsmittel sanken. Angestiegen sind die Anzeigen für Handel und Schmuggel von Drogen.

Auch nahmen die Interventionen mit «sozialem Charakter» zu, wie Philippe Allain, Chef der Gendarmerie, sagte. So musste sich die Polizei vermehrt um Personen in Schwierigkeiten kümmern: Um verlorene Kinder, behinderte und alte Menschen, Drogenabhängige, Suizidgefährdete oder Vermisste. Bei Letzteren gab es eine Zunahme von elf Prozent: 356 Personen wurden 604 Mal vermisst gemeldet (oft die gleiche Person mehrmals). Die Polizei beurteilte jeden Fall, in 181 Fällen gab es ein Suchdispositiv.

39 Prozent aller behandelten Fälle klärte die Polizei auf. Der schweizweite Schnitt liegt bei 30 Prozent. «Ich bin zufrieden», sagte Pierre Schuwey, Kommandant der Kantonspolizei. Zumal die Raten in den letzten drei Jahren tiefer lagen.

Herausforderung Internet

Seit 2011 nehmen die Delikte im Internet stetig zu. Dabei gibt es verschiedene Arten von Delikten: Attacken auf Datensysteme, Betrüge oder Sextorsion: Dabei fordern die Täter über Internet Leute auf, erotische Bilder oder Videos zu machen und diese zu senden.

«Um die Fälle aufzudecken, brauchen wir IT-Spezialisten, aber beispielsweise auch Finanzspezialisten», sagte Pierre Schuwey. Die Polizei wünscht sich, vermehrt digitale Daten verwenden zu dürfen, um solche Fälle aufzuklären. «Und wir brauchen mehr Ressourcen.» Ende 2014 hatten sich bei der Kantonspolizei 71 649 Stunden Überzeit angehäuft. Um der Cyberkriminalität zu begegnen, brauche es mehr Personal. «Wir sind in Kontakt mit dem Staatsrat und hoffen, trotz Sparprogramm etwas zu erreichen», so Schuwey.

Jihad: Auch Freiburg ist betroffen

W ie die ganze westliche Welt hat sich auch der Kanton Freiburg 2014 mit dem Jihadismus auseinandergesetzt. «Es gab Kandidaten, und es gab auch Versuche, im Kanton wohnhafte Leute zu rekrutieren», sagte Pierre Schuwey, Kommandant der Kantonspolizei Freiburg, gestern bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2014. Zur genauen Zahl der möglichen Kandidaten wollte er sich nicht äussern, genau so wenig wie zur Zahl möglicher Jihad-Rückkehrer. «Wir sprechen von Einzelpersonen, nicht mehr», sagte er lediglich. An der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten sei der Jihadismus Thema gewesen: «Die Polizisten sollen wissen, wie sie handeln müssen, wenn sie zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle verdächtiges Material finden. Oder wenn eine Mutter anruft, weil sie befürchtet, dass ihr Sohn in den Jihad ziehen wird.»

Genau so wichtig seien jedoch die nationale und internationale Zusammenarbeit und der Informationsaustausch. «Da die Polizei Sache der Kantone ist, ist das nicht immer ganz einfach.» mir

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