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Notbremse für den Halt Ferenbalm?

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Ab Ende 2016 fahren die Züge der S5 zwischen Kerzers und Bern, ohne in Ferenbalm-Gurbrü zu halten. Gegen die Schliessung des Bahnhofs hat eine Interessengruppe Unterschriften gesammelt. 1453 Bürger haben die Petition unterschrieben und wehren sich damit gegen den Entscheid des Amts für öffentlichen Verkehr. Der zur Schliessung organisierte Informationsanlass vom Montag war gut besucht, der Gemeindesaal Gurbrü bis auf den letzten Platz besetzt.

 Zahlenmüssig weit weniger beeindruckend ist die Anzahl Passagiere, die die Haltestelle benutzen. Pro Tag verzeichnet die BLS dort im Durchschnitt 84 Ein- und Aussteiger. Auf der Strecke Bern–Neuenburg liegt Ferenbalm nach der Haltestelle Zihlbrücke auf dem zweitletzten Platz in Sachen Ein- und Aussteiger, wie Hans-Bernhard Fiechter von der BLS am Informationsanlass sagte.

Weil ab 2018 auf der Strecke Bern–Neuenburg der 30-Minuten-Takt eingeführt werden soll, hat die S5 zu wenig Zeit, um in Ferenbalm zu halten. Das Problem: Die Bahnstrecke zwischen Kerzers und Gümmenen ist bahntechnisch ein Nadelöhr, weil die Strecke einspurig ist und die Züge in Kerzers und Gümmenen kreuzen müssen. Damit der Fahrplan eingehalten werden kann, zählt jede Minute oder gar Sekunde, sagte Christian Aebi, Vorsteher des Amtes für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern. «Eine Verspätung des einen Regio-Express-Zuges führt dazu, dass die S-Bahn auch verspätet ist», so Aebi. Eine Verspätung eines Zuges ziehe somit einen ganzen Rattenschwanz nach sich.

«Ein bisschen mehr Jus»

Trotz den Erklärungen der Fachleute rückten die Petitionäre nicht von ihrem Standpunkt ab: Sie wollen ihren Bahnhof behalten. «Nicht nur Berufsleute brauchen die Bahn, sondern auch Kinder, Jugendliche und ältere Leute. Und die wollen und können nicht einfach aufs Auto umsteigen», sagte IG-Sprecher Andreas Boldt an der Versammlung. Die Bürger verstanden das Zeitproblem nicht. Man könne doch einfach «ein bisschen mehr Jus» geben, warf ein Votant ein. Andere regten an, politisch mehr Druck zu machen.

Auch schneller fahren löse das Problem nicht, sagte Aebi. «Die politische Schiene ist die letztmögliche.» Vom Widerstand zeigte sich Aebi beeindruckt. «Eine Petition mit so vielen Unterschriften ist nicht nichts.» Er will sich nun dafür einsetzen, dass die Schliessung der Haltestelle noch einmal diskutiert wird. «Im Sommer werden die Petitionäre eine Antwort erhalten.»

Weiterhin von einer Schliessung des Bahnhofs Ferenbalm aus geht Laurent Reusser, Leiter Verkehr bei der Regionalkonferenz Bern Mittelland. «Ende 2013 werden wir jedoch Varianten präsentieren, wie es weitergeht», versprach er am Infoanlass. Geplant als Ersatz ist ein Bus. Wo dieser genau durchfahren werde, werde noch diskutiert, so Reusser. Von einem Bus anstelle der S-Bahn-Haltestelle wollten viele Anwesende jedoch nichts wissen. Der Busbetrieb werde teurer sein als die Bahn, war der Tenor. Und wenn der Bus nicht mehr rentiere, sei man plötzlich gar nicht mehr an den Öffentlichen Verkehr angebunden.

Kerzers: Geht die Barriere noch öfters zu?

D ie Haltestelle Ferenbalm wird geschlossen, weil künftig der Regio-Express zwischen Bern und Neuenburg halbstündlich verkehren soll. Diese Vorankündigung weckt nicht nur Ängste in Ferenbalm, sondern auch in Kerzers. «Für Kerzers heisst das acht statt sechs Züge», sagte Fredi Schwab von der Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers am Infoanlass. Dies heisse, dass auch die Barriere an der Murtenstrasse zweimal pro Stunde zusätzlich geschlossen werde. «Die Murtenstrasse-Barriere könnte also schon bald bis gegen 30 Minuten pro Stunde geschlossen sein», rechnet Schwab vor. Diese Entwicklung müsse der Kanton in seiner Studie zu den Bahnübergängen berücksichtigen, fordert Schwab. hs

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