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«Nun ist Charakter gefragt»

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Die Stimmung im Training war auch schon besser. Die Spieler Gottérons wirkten gestern angespannt; schwierig zu sagen, wie oft Killian Mottet seinen Stock frustriert gegen die Bande schlug, bei Ryan Gardner war es übersichtlicher, der schmetterte sein Spielgerät nur einmal gegen das Plexiglas, allerdings mit einer solchen Wucht, dass er danach nicht mehr einen grossen, sondern mindestens vier kleine Stöcke hatte. Dass Gottéron nur zwei der letzten acht Spiele gewonnen und zuletzt drei Mal in Folge verloren hat sowie die Ankündigung der beiden Teamstützen Michael Ngoy und Benjamin Plüss, den Club Ende Saison zu verlassen, scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.

«Wir sind uns bewusst, dass wir uns nicht gerade in der besten Phase befinden», sagt Trainer Gerd Zenhäusern. «Das überträgt sich natürlich auf das Training. Umso mehr ist nun Charakter gefragt.» Verteidiger Marc Abplanalp will einzelne Reaktionen im Training nicht überbewerten. «Manchmal staut sich halt Frust an und der muss sich irgendwie entladen. Ich nehme an, dass Journalisten ebenfalls nicht jeden Tag gleich gut gelaunt sind. Auch wenn es dem Team gut läuft, gehen manchmal Stöcke zu Bruch.» Abplanalp glaubt nicht, dass die angekündigten Abgänge von Plüss und Ngoy Unruhe ins Team gebracht haben. «Wir sind uns ja gewohnt, dass jedes Jahr einige Spieler das Team verlassen. Natürlich sind es nun gerade zwei Spieler, die schon sehr lange mit dabei sind, deshalb fühlt es sich schon ein wenig merkwürdig an.» Die Spieler hätten deshalb selbstverständlich miteinander darüber gesprochen. «Aber es ist nicht so, dass uns das nun auf dem Eis behindern würde. Das darf es auch nicht, auf uns wartet ein sehr wichtiges Wochenende. Diese zwei Spiele müssen wir einfach gewinnen, Punkt.»

Mehr Disziplin gefordert

Damit Gottéron heute zu Hause gegen Kloten und morgen beim kriselnden Biel punktet, erwartet Trainer Zenhäusern unter anderem mehr Disziplin von seiner Mannschaft. «Wir haben uns zuletzt mit Reklamationen zum Teil selbst aus dem Spiel genommen.» Auf Sebastian Schilt trifft das sogar buchstäblich zu. Er kassierte in der letzten Partie gegen Genf eine Spieldauerdisziplinarstrafe, weil er nach Spielschluss zu heftig reklamierte. Er ist deshalb heute im Heimspiel gegen Kloten gesperrt. «Die Differenz zwischen guten und sehr guten Spielern besteht unter anderem darin, dass sich sehr gute Spieler nicht aus der Bahn werfen lassen und in schwierigen Situationen ruhig bleiben», so Zenhäusern. Dasselbe gelte für den Unterschied zwischen guten und sehr guten Mannschaften. Gottéron siedelt der Trainer momentan irgendwo dazwischen an. Mehr Disziplin verlangt der Trainer auch in Sachen System. «Wir haben zuletzt die neutrale Zone oft zu offen gelassen. Wenn wir das ändern und unser Powerplay wieder besser wird, bin ich zuversichtlich.»

Benjamin Plüss mit Gehirnerschütterung

Erschwerend kommt für Gottéron hinzu, dass ein weiterer Spieler mit einer Hirnerschütterung ausfällt: Benjamin Plüss. Genau, der Benjamin Plüss, der am Mittwoch bekannt gegeben hat, den Club Ende Saison zu verlassen und Sportchef Christian Dubé mangelnden Respekt bei den Vertragsverhandlungen vorgeworfen hat. Es ist naheliegend zu denken, es handle sich um eine erfundene Verletzung und vielmehr um interne Sanktionsmassnahmen. Allerdings ist es gemäss Plüss tatsächlich bloss ein Zufall. «Es tönt speziell, ist aber korrekt. Ich habe gegen Biel und Bern jeweils einen Check abbekommen und habe nun Probleme mit dem linken Auge. Es ist aber nicht so schlimm–das hoffe ich jedenfalls», teilt der Stürmer per SMS mit. Am Wochenende wird er sicher nicht zum Einsatz gelangen. Ob er am Dienstag in Lausanne spielt, ist fraglich, auch wenn Zenhäusern von einer «leichten Gehirnerschütterung» spricht.

 Prophylaktische Übungen gegen Gehirnerschütterung

Mit Jérémie Kamerzin, Greg Mauldin, Marc-Antoine Pouliot, Flavio Schmutz, Michaël Loichat und eben Plüss fallen am Wochenende damit nicht weniger als sechs Freiburger Spieler mit einer Gehirnerschütterung aus. Einerseits sind die Kopfverletzungen im Eishockey weltweit ein grosses Problem, da die Sportart immer schneller und physischer wird und sich Gehirnerschütterungen dadurch allenthalben häufen. Andererseits wirft die Häufung bei Gottéron selbst unter Einbezug dieser Gesichtspunkte Fragen auf. «Wir werden analysieren, wie wir uns in Zukunft besser dagegen schützen können und wie wir mit prophylaktischen Übungen daran arbeiten können, Gehirnerschütterungen möglichst zu vermeiden», sagt Zenhäusern. Aber wie soll das gehen? «Es gibt Gehirnerschütterungen, die einfach mit Pech zu tun haben. So wie diejenige von Greg Mauldin, der einen Puck ins Gesicht erhalten hat.» Aber die eine oder andere Gehirnerschütterung hätten sich Spieler diese Saison nach Checks zugezogen, bei denen sie zuerst mit dem Körper und dann erst mit dem Kopf gegen die Bande geprallt seien. «Mit der Nackenmuskulatur kann man in solchen Fällen sicher entgegenwirken. Vielleicht müssen wir nächsten Sommer in der Vorbereitung vermehrt den Fokus darauf legen.»

 Der Ausfall von Plüss zwingt Trainer Zenhäusern wieder zu Umstellungen. An der Seite von Benjamin Neukom und Ryan Gardner wird heute John Fritsche spielen. Martin Réway wird gemeinsam mit Killian Mottet und Caryl Neuenschwander auflaufen, den vierten Block bilden Pierrick Pivron, Chris Rivera und Tristan Vauclair. Unverändert präsentiert sich der Paradeblock mit Julien Sprunger, Andrei Bykow und Sakari Salminen. Als 13. Stürmer wird heute Nathan Marchon auf dem Matchblatt stehen, morgen in Biel Sandro Brügger.

Der heutige Gegner

Fakten zu Kloten

• Wie Gottéron hat Kloten von den letzten acht Spielen nur gerade zwei gewonnen.

• Topskorer der Flyers ist Matthias Bieber mit acht Toren und elf Assists.

• Mit 90,2 Prozent hat Goalie Martin Gerber eine der schwächsten Abwehrquoten der Liga.

• Der ehemalige Gottéron-Verteidiger Franco Collenberg zeigt mit einem Tor, einem Assist und einer Plus-2-Bilanz bisher eine solide Saison.

Der morgige Gegner

Fakten zu Biel

• Biel hat zuletzt fünfmal in Folge verloren und dabei nur gerade vier Tore erzielt–und 21 kassiert.

• Auch gegen Gottéron haben die Seeländer bisher beide Saisonduelle verloren (1:6, 1:3).

• Die Bieler haben das schlechteste Boxplay der Liga. Nur gerade 71,3 Prozent aller Unterzahlspiele überstehen sie ohne Gegentor.

• Ex-Gottéron-Verteidiger Anthony Huguenin wartet noch auf sein erstes Tor.

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