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Nun ist Leben im Generationenhaus Schwarzenburg

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Die ersten Räumlichkeiten im Generationenhaus Schwarzenburg sind bezogen. Die FN haben sich mit der Geschäftsführerin Linda Zwahlen darüber unterhalten, wie es ist, wenn ein einzigartiges Projekt Form annimmt.

«Das Generationenhaus ist so vielschichtig, ich weiss nie recht, wo ich mit Erzählen beginnen soll», entschuldigt sich die Geschäftsführerin Linda Zwahlen und bittet die FN-Reporterin ins kürzlich eröffnete Bistro Egge 9. Das Bistro ist das Herzstück des Generationenhauses. «Den Namensvorschlag haben wir nach einem Aufruf an die Bevölkerung gefunden», sagt Linda Zwahlen. «Er hat viele Bedeutungen und passt hervorragend.» So stehe das Generationenhaus an der Bernstrasse 9. Im Egge 9 werde ausserdem lokal, also mit Zutaten aus der eigenen Ecke, eingekauft und gekocht. Eine weitere Verbindung könne man auch mit dem Egge 9 im Jassen finden, und das Jassen verbinde Jung und Alt.

Vom Tierarzthaus zum Haus der Menschen

Das schmucke Jugendstilhaus aus dem Jahr 1905 kennt Linda Zwahlen schon seit ihrer Kindheit. «Ich bin neben diesem Haus aufgewachsen, und als die Tierarztfamilie das Haus verkaufen wollte, hat sie mich darauf angesprochen.» Linda Zwahlen und Urs Rohrbacher, die nun das Co-Präsidium im Verwaltungsrat des Generationenhauses innehaben, hatten schon länger die Vision, einen Ort zu schaffen, wo Jung und Alt zusammenkommen und ein Austausch stattfindet. Das alte Haus an der Bernstrasse 9 schien mit seinem Umschwung ideal für die Verwirklichung dieses Projekts.

«Als wir das Haus hatten, sind neue Leute dazugestossen, und nun bilden wir ein siebenköpfiges Kernteam», so Zwahlen, die in der Phase des Projektaufbaus als Geschäftsleiterin angestellt ist. «Dieses Kernteam ist altersdurchmischt, und wir finden in ihm auch unterschiedliche berufliche Profile.» Fachstellen wie die Generationenforschung begleiten und unterstützen das Generationenhaus.

«Ausserdem kommen auch viele Aussenstehende mit Ideen, was im Generationenhaus noch realisiert werden könnte», freut sich Linda Zwahlen. «Ich bin erstaunt, wie viele Freiwillige ihre Dienste anbieten und für dieses Projekt Hand anlegen möchten.

Allein und ohne Geld

«Am Anfang hatten wir einfach eine Idee, aber kein Geld», erinnert sich Linda Zwahlen. Nebst einer Anschubfinanzierung von 140’000 Franken von Kanton und Bund konnte das Generationenhaus auf Spenden von Privaten und Stiftungen zählen. «Immer wieder gingen wir auf Menschen zu und haben sie von unserer Idee überzeugt», erinnert sich die Geschäftsführerin. «Das ist harte Arbeit.»

Trotz der grosszügigen Spenden musste beim Umbau jeder Franken umgedreht werden. Der Neubau ist zweckmässig und einfach ausgebaut. «Die Mieten sollen erschwinglich sein, denn unser Projekt lebt nur, wenn es auch genutzt wird», erklärt Zwahlen. Deshalb müsse alles, von der Verwaltung bis zur Einrichtung, möglichst unkompliziert und niederschwellig sein.

Ein Generationenhaus, wie es in Schwarzenburg entsteht, gibt es nirgendwo sonst. «Als Generationenhaus mit einem solch umfassenden Konzept sind wir ein Novum», so Zwahlen. Am Anfang habe es einige skeptische Fragen gegeben, und die Leute hätten zum Teil nicht verstanden, weshalb Alt und Jung gemischt werden sollen. «Wir spüren jetzt aber ein enormes Vertrauen der Bevölkerung in unser Kernteam. Wir sind hier auch alle fest verwurzelt.»

Die Kita neben dem Jugendraum

Der Egge 9 hat seine Türen am 9. September aufgemacht. Bereits früher eingezogen ist die Kita Grasburg, die vom Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverein geführt wird. «Sie sind bereits seit dem Winter da und haben in der Bauphase im Provisorium wirklich Grossartiges geleistet», sagt Linda Zwahlen bewundernd. Im August konnten die Kinder in die neuen Räumlichkeiten im Anbau des Generationenhauses einziehen. Helle und moderne Räume auf zwei Stockwerken und ein direkter Zugang zum Garten bieten eine Vielfalt von Beschäftigungsmöglichkeiten.

Während der Schulferien soll im Rahmen der Ferieninsel ein Hühnerhaus entstehen und direkt neben der Kita seinen definitiven Platz bekommen. Die Kinder werden sich bald um die Hühner kümmern dürfen. Am Mittag kocht Gonçalo, der Chef des Egge 9, den Kleinen gemäss den Richtlinien des Labels «Fourchette verte» ein Menü. «Er ist ein toller Koch und zaubert immer etwas Feines», freut sich Linda Zwahlen.

Gleich neben der Kita hat die Kinder- und Jugendfachstelle der Region Gantrisch ihr Büro eingerichtet und stellt gemeinsam mit den Jugendlichen den gleich angrenzenden Jugendraum fertig. «Jugendliche sind oftmals nicht erwünscht», bedauert Zwahlen. «Sie sind zu laut, zu frech, ecken an.» Zwahlen wünscht sich ein Umdenken und freut sich, den Jugendlichen hier einen Begegnungsort bieten zu können, an dem sie miteinander Zeit verbringen können, betreut sind, und auch die Möglichkeit haben, sich mit anderen Generationen auszutauschen.

«Mitenang geit’s besser»

Das «Generationehuus» hat sich das Miteinander auf die Fahne geschrieben. So soll niemand ausgeschlossen werden und jeder Wertschätzung erfahren. Linda Zwahlen freut sich, dass in der Kita auch Kinder mit einer Beeinträchtigung willkommen sind. Das Beizli Egge 9 arbeitet mit der Stiftung Bernaville zusammen, welche Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung begleitet und ihnen im Egge 9 als Jobcoach zur Seite steht.

Nebst dem Beizli, der Kita und dem Jugendraum bietet das Generationenhaus noch andere Räumlichkeiten an. In den oberen Geschossen der Jugendstilvilla werden zwei Zimmer an Private vermietet, und bald wird ihnen eine Küche zur Verfügung stehen. Ein Co-Working-Space bietet moderne Arbeitsplätze und gleichzeitig die Möglichkeit, die Kinder in der Kita betreuen zu lassen – ein weiteres Novum, welches man nur im Generationehuus findet.

Im Anbau befinden sich Gesundheitspraxen, ein Beratungsraum sowie ein Gemeinschaftsraum, der gemietet werden kann. Die Räumlichkeiten können oft tageweise gemietet werden und werden deshalb von verschiedenen Parteien genutzt. «Wir wurden fast ein wenig überrannt von Anfragen für diese Räumlichkeiten», gesteht Linda Zwahlen und hält fest: «Wer hier einen Raum mietet, muss auch eine gewisse Offenheit gegenüber unserem Projekt haben und an unserer Vision mitarbeiten.»

Es sprudelt vor Ideen

Einige Ideen des Verwaltungsrats wurden während der Verwirklichung des Projekts auch verworfen. So wollte das Kernteam das Beizli Egge 9 eigentlich ganz von der Stiftung Bernaville führen lassen. Nun ist Bernaville lediglich eine Partnerin, welche die Angestellten mit einer Beeinträchtigung begleitet. Die ganze Logistik, welche hinter dem Bistro steckt, wird vom Generationenhaus gemanagt. «Als steuerbefreite AG sind wir nicht gewinnorientiert, was uns einen gewissen Druck nimmt», so Zwahlen. «Aber natürlich muss es am Schluss trotzdem aufgehen.»

Ansonsten hat der Verwaltungsrat noch so einiges vor im Generationenhaus. So sollen ab nächstem Jahr in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Kurse angeboten werden. Kunstschaffenden und Handwerkern soll eine Plattform geboten werden, wo sie Werke ausstellen und vielleicht kleine Kurse anbieten können. Im Keller der Villa sind ein Malatelier und eine Werkstatt am Entstehen. Ausserdem ist es der Musiklehrerin Linda Zwahlen wichtig, dass die Kultur ihren Platz hat, und sie möchte gerne kleine Konzerte organisieren. «Zum Beispiel im Garten hinter der Villa oder auf der gemütlichen Terrasse des Egge 9», meint Linda Zwahlen, während ihre Augen voller Vorfreude leuchten.

Chronologie

Was seit 2017 passiert ist

Ende 2017 nahm das Projekt «Generationehuus» seinen Anfang. Im Herbst 2019 starteten die Renovation der Villa sowie die Realisierung des Anbaus, welcher nun die Kita, den Jugendraum, Praxis- und Beratungsräume sowie einen grösseren Gemeinschaftsraum beherbergt. Der Garten ist noch im Bau und wird einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Teil haben. Hinter dem Haus werden ausserdem noch Parkplätze entstehen. Das Generationenhaus, welches eine gemeinnützige, steuerbefreite AG ist, hat bereits vier Millionen Franken in Um- und Ausbau investiert. 600’000 Franken stammen von Privatpersonen und Firmen, die vorwiegend in der Region ansässig sind. Für die 200’000 Franken, die im Moment noch nicht gedeckt sind, sucht das Generationenhaus noch nach Spendern. cbs

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