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Nur am Schlagzeug aggressiv

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Auf YouTube gibt es ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Mathieu Maret unter Anfeuerung seiner Teamkollegen mit allerhand Eishockey-Utensilien in der Kabine Schlagzeug spielt. Das Video entstand 2009 bei einem Zusammenzug der U18-Nationalmannschaft und zeigt einen leidenschaftlichen Mathieu Maret, der voll aus sich herauskommt und munter drauflos drescht. Manchmal würde sich der heutige Mathieu Maret gerne von dem jungen Mann auf dem Video eine Scheibe abschneiden. «Ich bin ein ruhiger und bedachter Mensch, manchmal studiere ich wohl fast zu viel», sagt der bald 24-Jährige. Er sagt es natürlich, ruhig und bedacht. Der Walliser ist ein angenehmer Interviewpartner, seine Antworten sind wohlüberlegt und druckreif, seine Freundlichkeit auffallend, er bedankt sich vor und nach dem Gespräch für das Interesse.

 Auf dem Eis wird sein ruhiges und freundliches Wesen für Maret mitunter zum Problem. «Wenn ich den Puck habe, ist es okay, ruhig zu sein. Aber ich muss daran arbeiten, aggressiver zu werden, wenn ich den Puck nicht habe. Vor allem rund um das Tor muss ich ganz klar meine Aggressivität steigern.» Dass er in dieser Saison bisher erst eine einzige Zweiminutenstrafe kassiert hat, will er deshalb nicht ausschliesslich als positiven Punkt interpretiert wissen. «Natürlich ist es gut, nicht oft auf der Strafbank zu sein. Aber vielleicht zeigt es eben auch, dass ich auf dem Eis noch einen Tick zu nett bin.» Doch wie lernt man, aggressiver zu werden? «Ich versuche jeden Tag, im Training die kleinen Battles zu suchen, meine Gegenspieler zu schubsen, zu halten und zu schikanieren. Wenn ich das im Training bereits mache, gelingt es mir anschliessend auch im Match besser.»

Davos, Austin, Ajoie

Dass Maret neben dem Eis im zarten Alter von knapp 24 bereits ausgesprochen reif wirkt, hat unter anderem damit zu tun, dass er durch das Eishockey schon einiges erlebt hat. Mit 14 kam er zu ersten 1.-Liga-Einsätzen mit Monthey, mit 16 spielte er mit Sierre in der Nationalliga B, und mit 17 verliess er das Wallis in Richtung Davos. «Die Zeit im Graubünden war für mich das prägendste Erlebnis meiner Eishockey-Karriere. Dort habe ich gelernt, was es heisst, ein Spitzensportler werden zu wollen, wie viel Arbeit es braucht, um etwas zu erreichen.» Kurz nach seinem 18. Geburtstag gab er im Dezember 2009 in Kloten im HCD-Dress sein Debüt in der Nationalliga A. Es sollte für lange Zeit sein letztes Spiel in der höchsten Schweizer Spielklasse bleiben.

Denn 2010 versuchte Maret sein Glück in Nordamerika, was seine Karriere ins Stocken brachte. «Die Idee war, noch einmal etwas anderes zu sehen, ein anderes Land kennenzulernen. Und natürlich war im Hinterkopf der Traum von der NHL vorhanden.» Von der Verwirklichung dieses Traums hätte er weiter jedoch kaum entfernt sein können. Bei den Austin Bruins, die in der Juniorenliga NAHL spielen, hielt man nicht allzu grosse Stücke auf den Schweizer. «In Sachen Lebenserfahrung war es eine super Zeit in den USA. In Sachen Eishockey allerdings nicht. Die Konkurrenz war unglaublich gross, und plötzlich kam ich kaum noch zum Einsatz.» Also kehrte Maret bereits nach wenigen Monaten zurück in die Schweiz, beendete die Saison mit Ajoie in der NLB, wo er aber ebenfalls nur selten auf dem Eis stand.

 Neustart in der 1. Liga

So entschied er sich für einen Neustart. «Ich habe mitbekommen, dass Martigny von der 1. Liga in die NLB aufsteigen will. Also habe ich mich dafür entschieden, einen Schritt zurückzugehen, um anschliessend wieder zwei nach vorne machen zu können.» So spielte Maret mit 20 wieder dort, wo er bereits mit 14 gespielt hatte–in der 1. Liga. Der Traum von der NHL war begraben, plötzlich waren Spiele gegen Düdingen oder Saastal die Realität. Doch Maret, der nun wieder bei seinen Eltern wohnte und gleichzeitig eine Lehre bei TéléVerbier absolvierte, liess sich nicht frustrieren und ging seinen Weg unbeirrt weiter. Gleich in der ersten Saison stieg er mit Martigny auf und entwickelte sich danach zu einem gestandenen NLB-Verteidiger.

 Als Gottéron letzte Saison viele Verletzte beklagte und immer wieder Spieler mittels B-Lizenz aus der NLB auslieh, kam auch Maret zu drei Einsätzen. «Plötzlich kam in Martigny mein Trainer auf mich zu und sagte: ‹Dieses Wochenende spielst du in Freiburg.› Ich war sehr überrascht und anschliessend natürlich extrem aufgeregt.» Doch der Verteidiger machte seine Sache gut–so gut, dass er kurz danach bei Gottéron einen Vertrag bis 2017 unterschrieb.

Der Traum von der Nati

In Freiburg hat er sich gut eingelebt und erhält viel Eiszeit. Maret steht auf dem Eis zwar selten im Mittelpunkt, in seinen 27 Einsätzen hat er noch kein Tor geschossen und gerade einmal zwei Assists gegeben. Ebenfalls fällt er mit seinen 179 Zentimetern und 82 Kilogramm nicht durch krachende Checks auf. Doch Maret überzeugt durch seine Gabe, das Spiel gut lesen zu können sowie durch seine tiefe Fehlerquote. Seine Plus-Minus-Bilanz ist mit Plus-2 dementsprechend positiv. «Ich fühle mich sehr gut in Freiburg. Ich lerne jeden Tag wieder etwas dazu, sei es in Sachen Ernährung, Taktik oder Umgang mit dem Puck.»

 Der grösste Unterschied zur NLB sei, dass die Gegenspieler in der NLA grösser und kräftiger sind und alles viel schneller geht. Doch er gewöhne sich Tag für Tag besser daran, sagt Maret, der sich selbst als lernbegierig bezeichnet. «Mein mittelfristiges Ziel ist es, mich voll in der NLA zu etablieren und zu einem wichtigen Spieler zu werden. Gerne würde ich es irgendwann in die Nationalmmannschaft schaffen und an ein, zwei Weltmeisterschaften teilnehmen», sagt er, um umgehend hinzuzufügen: «Und gleichzeitig will ich nie die Demut und Bescheidenheit verlieren.»

Und wann kommt das erste Drumsolo in der Gottéron-Kabine? Maret lacht. «Ich spiele schon von klein auf Schlagzeug. Wenn ich zu meinen Eltern ins Wallis reise, spiele ich immer–am liebsten Samba-Rhythmen.» In der Freiburger Kabine habe ihn aber bisher noch niemand darum gebeten, obwohl beispielsweise Benjamin Conz damals bei der U18-WM ebenfalls dabei war. «Also spare ich mir meinen Auftritt für einen besonderen Moment auf.»

Vorschau: Fritsche gegen Lugano zurück

Die 3:6-Niederlage am Dienstag in Lausanne hinterliess auch bei Trainer Gerd Zenhäusern ihre Spuren. Nach dem Spiel stand er für Interviews nicht zur Verfügung. «Ich hätte Dummheiten gesagt», begründete er gestern diesen Entscheid. Der Trainer war mit dem Spiel seiner Mannschaft alles andere als zufrieden. Beispielsweise hat ihn geärgert, dass Freiburg drei Tore in Unterzahl kassiert hat. «Wir gehören zu den meistbestraften Teams. Du kannst nicht das Team mit den meisten Verletzten sein und dann noch zu den meistbestraften Mannschaften gehören. So verbraucht man viel zu viel Energie, da muss man ganz einfach intelligenter spielen.» Der sonst so besonnene Zenhäusern redet sich leicht in Rage. «Wir sagen es immer und immer wieder – und dann machen wir doch wieder unnötige Strafen.»

Pouliot zurück auf dem Eis

Im Heimspiel heute (19.45 Uhr) gegen das aufstrebende Lugano fordert Zenhäusern deshalb einmal mehr in allen Bereichen mehr Disziplin von seiner Mannschaft. Er kann dabei wieder auf John Fritsche zählen, der ins Team zurückkehrt und an der Seite von Tristan Vauclair und Martin Ness auflaufen wird.

Auch sonst gibt es von der Verletztenfront einige positive Nachrichten zu vermelden. So trainierten Jérémie Kamerzin, Greg Mauldin, Marc-Antoine Pouliot und Benjamin Plüss gestern alle mit. Sie trugen dabei zwar noch andersfarbene Trikots, abgesehen von Plüss machten sie aber selbst beim intensiven Abschlussspiel mit, bei dem mit matchähnlicher Intensität gespielt wird. Bei Kamerzin ist denn auch ein Einsatz am Wochenende nicht ganz ausgeschlossen, bei Mauldin, Pouliot und Plüss ist eine Rückkehr nächste Woche denkbar. Weniger gut sieht es für Pierrick Pivron aus. Der Flügelstürmer muss sich an der Schulter operieren lassen und fällt für sechs bis acht Wochen aus. fm

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Lugano

• Das Spiel vom Dienstag gegen Kloten hat Lugano gleich vier Spieler gekostet: Gregory Hofmann und Steve Hirschi sind nach unfairen Checks gegen den Kopf heute gegen Gottéron gesperrt, Topskorer Damien Brunner und Julien Vauclair haben sich verletzt und fehlen im St. Leonhard ebenfalls.

• Die Tessiner sind in Form. Von den letzten zehn Spielen haben sie sieben gewonnen.

• Das letzte Spiel im St. Leonhard hat Lugano vor drei Wochen 1:3 verloren.

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