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«Nur die Kirsche auf dem Eisbecher fehlt»

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Nur zu gerne hätte sich Nicki Neubauer nach fünf Jahren als Trainer der Power Cats mit dem Gewinn der Bronzemedaille aus Düdingen verabschiedet. In einer spannenden und umkämpften Playoff-Serie um Platz drei mussten sich die Senslerinnen allerdings Franches-Monta­gnes mit 1:2 geschlagen geben. Warum es nicht wie im Vorjahr zum Medaillengewinn gereicht hat und weshalb er trotzdem eine positive Saisonbilanz zieht, erklärt Nicki Neubauer im Interview mit den FN.

Nicki Neubauer, der TS Volley Düdingen hat die angestrebte Bronzemedaille verpasst. Woran hat es gelegen?

Anders als im ersten Duell gegen Franches-Montagnes, als wir 3:0 gewonnen hatten, gingen wir am Wochenende nicht mit der letzten Konsequenz ans Werk. Wir spielten zu ungenau, zu passiv, teils gar mutlos und fanden nicht in unser System. Hinzu kam die Nervosität und einige Fehlentscheide der Schiedsrichter, die uns im vierten Satz den Sieg kosteten. Man muss aber auch sagen, dass Franches deutlich besser gespielt und sehr gut verteidigt hat. Auch wir haben gut verteidigt, unsere Libera Jo Edberg hat schier Unmenschliches geleistet und wohl das Spiel ihres Lebens gemacht. Es hat aber an der Unterstützung für sie gefehlt.

Wie gross ist die Enttäuschung, dass es nur zu Platz vier gereicht hat?

Im Moment riesig. Wir sind am Boden zerstört und sauer auf uns selbst. In ein paar Tagen, mit etwas Abstand, wird alles aber wieder viel besser aussehen. Unser Saisonziel war es, unter die Top 4 der Liga zu kommen. Dass wir es geschafft haben, ist eine grosse Genugtuung. Wir mussten im Verlaufe der Saison nämlich einige Nackenschläge einstecken. Das Einzige, was am Ende gefehlt hat, war die Kirsche auf dem Eisbecher.

Zu Beginn der Meisterschaft hatte es nicht danach ausgesehen, als könnte Düdingen den Sprung unter die Top 4 erneut schaffen.

Weil wir im Sommer kaum Wechsel gehabt hatten und mit dem praktisch identischen Bronze-Team antreten konnten, waren wir sehr zuversichtlich. Dann ist relativ viel schiefgelaufen. Kurz vor Saisonbeginn mussten wir uns von Helena Kojdova wegen eines Kreuzbandrisses verabschieden. Und noch vor dem ersten Ernstkampf fiel auch Chan­tale Riddle, die in der Vorbereitung brilliert hatte, verletzt aus und konnte bis Weihnachten nicht spielen. Durch diese Ausfälle haben wir einen extrem schwierigen Herbst mit vielen Hochs und Tiefs gehabt.

Als Ersatz von Kojdova hatten Sie kurz vor Saisonstart Tamara Ignjic engagiert. Welchen Anteil hat sie am Düdinger Erfolg?

Es war nicht vorgesehen gewesen, so viele Wechsel vorzunehmen. Zum damaligen Zeitpunkt jemanden zu finden, der sofort verfügbar und einsetzbar war, stellte sich als schwierig heraus. Mit Visa, Arbeitserlaubnis für die Spielerin und so weiter waren wir an gewisse Spielregeln gebunden. Von der spielerischen Qualität her hätten wir im Herbst sicherlich noch andere, fertigere Spielerinnen finden können. Das Gesamtpaket zum damaligen Zeitpunkt war mit Tamara am besten. Das hat sich dann auch bestätigt.

Wie das ganze Team brauchte auch sie anfangs etwas Zeit, um in Schwung zu kommen.

Tamara ist nicht auf diesem Level nach Düdingen gekommen. In Amerika hatte sie vorher nicht an einer Top-Uni gespielt, sie brauchte anfangs einige Zeit, um sich bei uns an die Geschwindigkeit und an die andere Art Volleyball zu gewöhnen. In den Playoffs gegen NUC und jetzt gegen Franches-Montagnes hat Tamara einen super Job gemacht und grossen Anteil an unserem Erfolg. Sie war eine extrem wichtige Spielerin, die einfach funktionieren musste – erst recht nach dem Ausfall von Pamela Gfeller, als wir mit den Nachwuchsspielerinnen Anna Niederhauser und Mona Rottaris nur noch wenige Optionen in der Hinterhand hatten. In der Verteidigung kann sie sich sicherlich noch steigern. Und sie muss lernen, das Spiel besser zu lesen, das geht ihr manchmal noch ein bisschen zu schnell. Tamara ist aber eine sehr interessante Spielerin mit viel Potenzial, die, wenn sie sich weiter stabilisiert, noch viel erreichen kann.

Trotz des schlechten Saisonstarts hat es am Ende für den kleinen Final gereicht. Wie war dieser Steigerungslauf möglich?

Vor Weihnachten konnte Chantale wieder leicht mit Trainieren und Spielen anfangen. Sie hat dem Team neuen Schwung und Power gebracht. Inzwischen war auch Tamara so integriert, dass alle Rädchen ineinandergegriffen haben. Zudem hatten wir nach dem schwierigen Herbst unsere Trainingsplanung angepasst. Wir haben umgeschwenkt, den Fokus mehr auf das Frühjahr gelegt, um dann topfit zu sein und in den Playoffs voll angreifen zu können. Das hat gut funktioniert.

Gab es einen Wendepunkt, von wo an es aufwärtsging?

Der Januar war ein hervorragender Monat für uns. In der Meisterschaft spielten wir stark, im CEV-Cup überzeugten wir gegen Béziers auf extrem hohem Niveau, auch wenn wir am Ende knapp ausschieden, und im Schweizer Cup verloren wir gegen Volero Zürich nur mit 2:3. Da haben wir einige Wochen auf einem Top-Level gespielt. Das konnten wir allerdings nicht ganz durchziehen. Ausgerechnet in den beiden wichtigen Partien gegen Sm’Aesch-Pfeffingen und Neuenburg, als es für uns um Platz drei ging, war die Luft ein bisschen draussen. Danach konnten wir uns wieder fangen und auf Platz 5 stabilisieren.

Kurz vor diesen wegweisenden Partien gegen Aesch-Pfeffingen und Neuenburg gab Düdingen bekannt, dass Sie den Verein Ende Saison verlassen. Hatte die Ankündigung Ihres Wechsels zu Schaffhausen einen Einfluss auf die Leistung des Teams?

Nachdem bekannt wurde, dass ich meinen Vertrag in Düdingen nicht verlängere, gab es tatsächlich eine etwas schwierige Phase. Ich habe gemerkt, dass es auch für den Verein nicht ganz einfach war. Es wurde plötzlich sehr viel über die Zukunft gesprochen, wer bleibt, wer geht. Es wurde spekuliert, welche Spielerinnen ich wohl mitnehmen würde, was der Verein in Zukunft plane und so weiter. Da kam Unruhe ins Team, und prompt haben wir einige ungenügende Leistungen abgeliefert. Erst als ich mit dem Team eine ernsthafte Diskussion geführt habe, lief es wieder besser.

Was haben Sie Ihrem Team gesagt?

Dass wir viel zu viel über die Zukunft reden, anstatt uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Ich habe dem Team klar gemacht, dass ich bis zum Vertragsende alles investiere, um eine Medaille zu gewinnen, und dass ich dasselbe auch von ihnen verlange. Ab dem 1. Mai würden sie alle verhandeln und Gespräche führen können, bis dahin habe ihr Fokus aber den Power Cats zu gelten. Der Zeitpunkt, um meinen Wechsel bekannt zu geben, war wohl nicht ideal. Aber im Nachhinein ist man immer gescheiter.

Wenn Düdingen Anfang Saison kein Verletzungspech gehabt hätte, wäre dann der Einzug in den Playoff-Final möglich gewesen?

Ich denke schon, dass ohne die Ausfälle von Helena Kojdova und Chantale Riddle der Final dringelegen wäre . Natürlich kann ich das nicht beweisen, aber von meinem Gefühl her glaube ich schon, dass wir nicht so weit weg waren von Aesch-Pfeffingen. Unser Rückstand auf die zweitplatzierten Baslerinnen war mit 18 Punkten ziemlich hoch, insbesondere im November haben wir aber einige Punkte liegen gelassen.

Was ziehen Sie nach fünf Jahren als Trainer der Power Cats für eine Bilanz?

Ich denke, es ist uns gelungen, das Volleyball in einer hockeylastigen Region populär zu machen. Sportlich konnten wir uns an der Spitze etablieren und uns auch ausserhalb der Schweiz einen Namen machen. Ich kann mich noch gut erinnern, als man in meinem ersten Jahr ausländische Spielerinnen engagieren wollte, die halbtags als Babysitterinnen arbeiten sollten, damit der Verein Geld sparen konnte. Ich fragte, ob wir Spitzenvolleyball oder Babysitten wollen. In den letzten fünf Jahren ist es uns gelungen, im Verein Profistrukturen aufzubauen. Es war für alle ein riesiger Lernprozess. Der hat sich aber ausgezahlt. Düdingen steht heute auf sehr soliden Beinen und kann zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Spiel um Platz 3

Volley Düdingen verpasst die Bronzemedaille

In der Volleyball-NLA der Frauen hat Düdingen die Best-of-3-Serie um Rang 3 gegen Franches-Montagnes mit 1:2 verloren. Die Power Cats konnten ihre gute Ausgangssituation (1:0-Führung) nicht nutzen und verloren am Wochenende zweimal innerhalb von 24 Stunden im Jura gegen das kampfstarke und nie aufgebende Franches-Montagnes mit 2:3.

Plötzlich ging nichts mehr

Die Düdingerinnen hatten allerdings in beiden Partien Chancen zuhauf, den Sack selbst zuzumachen. Am Samstag im zweiten Spiel der Best-of-3-Serie waren sie nämlich in den beiden ersten Sätzen stets tonangebend, und nach dem 25:20 und 25:17 sprach eigentlich nichts mehr für den Gegner. Mit dem Rücken zur Wand gelang Franches-Montagnes aber doch noch die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Düdingen wollte nichts mehr gelingen, mit 25:19 und 25:15 kamen die Jurassierinnen zum Satzausgleich.

Im Tiebreak schien dann lange jeder Ausgang möglich, zumal die Power Cats einen 8:10-Rückstand auszugleichen vermochten. Als die Einheimischen danach aber gleich auf 13:10 davonziehen konnten, waren das Tiebreak und die Partie verloren.

Es fehlten drei Punkte

Auch gestern Sonntag im dritten und entscheidenden Spiel hatten die Power Cats die Möglichkeit, sich die Bronzemedaille zu krallen. Im vierten Satz beim Stand von 22:20 fehlten Düdingen nur noch drei Punkte zum Sieg, ehe die Hände zu zittern begannen und Franches-Montagnes den Durchgang noch mit 25:23 drehen konnte.

Auch im Tiebreak lagen die Düdingerinnen mit 8:5 vorne, ehe ihnen Franches-Monta­gnes in der Schlussphase bloss noch zwei Punkte zugestand und den letzten Durchgang nach gut zwei Stunden Spielzeit mit 15:10 zu seinen Gunsten entschied.ms

Telegramme

Fr.-Montagnes – Düdingen 3:2 (20:25, 17:25, 25:19, 25:15, 15:11)

Samstag. Les Breuleux, Salle de Gym La Pépinière. – 400 Zuschauer.

Franches-Montagnes: Edelmann, Castiglione, Busquets, Buchwalder, Kronenberg, Zaloznik, Sciarini (Libera); Gerber, Rebetez,

TS Volley Düdingen: Marbach, Brletic, Ignjic, Riddle, Granvorka, Moffett, Edberg (Libera); Widmer, Marx, Niederhauser, Rottaris

Fr.-Montagnes – Düdingen 3:2 (25:19, 20:25, 19:25, 25:23, 15:10)

Sonntag. Les Breuleux, Salle de Gym La Pépinière. – 400 Zuschauer.

Franches-Montagnes: Edelmann, Castiglione, Busquets, Buchwalder, Kronenberg, Zaloznik, Sciarini (Libera); Gerber, Rebetez,

TS Volley Düdingen: Riddle, Granvorka, Moffett, Marbach, Ignjic, Brletic, Edberg (Libera); Widmer, Marx, Rottaris.

«Wir mussten im Verlaufe der Saison einige Nackenschläge einstecken.»

Nicki Neubauer

Trainer TS Volley Düdingen

«Der Zeitpunkt, um meinen Wechsel bekannt zu geben, war nicht ideal.»

Nicki Neubauer

Trainer TS Volley Düdingen

«Durch diese Ausfälle haben wir einen extrem schwierigen Herbst mit vielen Hochs und Tiefs gehabt.»

Nicki Neubauer

Trainer TS Volley Düdingen

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