Autor: Anton Jungo
Mit genügend Schnee auf den Skipisten kann zwar auch Jaun zurzeit noch nicht aufwarten. Uli Menzel, Vizepräsident der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG, hatte an der Medienkonferenz vom Montag trotzdem eine freudige Botschaft bereit. Die Finanzierung der neuen Vierer-Sesselbahn – eine Investition von rund neun Millionen Franken – ist zu 100 Prozent gesichert. «Nur noch höhere Gewalt kann die Verwirklichung des Projekts verhindern», meinte er.
Schon für nächste Saison?
Er hofft, dass mit den Bauarbeiten schon im nächsten Frühjahr begonnen werden kann. Wenn alles planmässig verläuft, dürfte die neue Bahn bis zur Wintersaison 2010/11 stehen. Mit der neuen Bahn könnten dann nicht nur Skifahrer, sondern auch Wanderer zu jeder Jahreszeit an den Fuss der Gastlosen transportiert werden. Diese rasche Realisierung ist aber nur möglich, wenn Kanton und Bezirk die für 2012 beschlossenen Beiträge (49 beziehungsweise 25 Prozent der Baukosten) vorziehen.
Den verbleibenden Betrag von 2,7 Millionen muss die Bahngesellschaft aufbringen. Sie hat daher am 11. September 2009 das Aktienkapital auf 1,1 Millionen Franken erhöht. Gleichzeitig wurde eine Aktienkapitalerhöhung um weitere 0,55 Millionen beschlossen, die innert zwei Jahren liberiert sein sollte.
Geld ist beisammen
Uli Menzel konnte gestern bekannt geben, dass die 1,1 Millionen liberiert sind. Allein die Gemeinde Saanen hat – sozusagen als Ersatz für den Skilift in Abläntschen – Aktien im Betrag von 100 000 Franken gezeichnet. Auch von den 0,55 Millionen seien schon grosse Beträge zugesichert. Zudem erhielt die Gesellschaft weitere namhafte Beträge. «Die Bahngesellschaft wird also nach der Realisierung des Projekts schuldenfrei sein», betonte Ammann Jean-Claude Schuwey. Er dankte allen Geldgebern und Initianten des Projekts für ihr Engagement. Leisten diese doch einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Zukunft des Bergdorfes.
Die Bahnanlage selbst wird in Zukunft aber nicht mehr der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG gehören. Eigentümerin der Bahnen, die Beträge von Kanton und Bezirken erhalten, wird eine Gesellschaft sein, die noch gegründet werden muss. Die einzelnen Gesellschaften müssen für die Anlage eine Miete bezahlen. In Jaun hofft man, dass der Mietzins unter den Amortisationskosten liegen wird.
Jean-Marie Buchs, Leiter von Jaun Tourismus, hofft, dass die Skilifte am nächsten Wochenende den Skiliftbetrieb wenigstens reduziert aufnehmen können. Die warmen Temperaturen haben es bislang verunmöglicht, den Beweis als «schneesicherster Ort im Kanton Freiburg» anzutreten. Neben zahlreichen andern Angeboten können Gruppen für sich exklusiv die beleuchtete Skipiste am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag für 450 Franken buchen.
Schneeschuh und Langlauf
Marius Mooser informierte darüber, dass für die laufende Saison zwei Schneeschuh-Parcours markiert wurden, die auch für weniger Trainierte begehbar sind. Beide haben eine Länge von rund 4 km und einen Höhenunterschied von etwas über 200 m. Der bisherige Parcours führte von Charmey nach Im Fang und hoch zum Soldatenhaus und zum Bärghus.
Als wohl einzige in der Westschweiz ist jetzt schon die Langlaufloipe zwischen Im Fang und Jaun offen. Die fünf Kilometer lange Strecke ist beleuchtet. Die ganze Strecke (Jaun-Charmey) ist 20 km lang. Der Verantwortliche Paul Jaggi wies darauf hin, dass das Langlaufzentrum in der Militärbaracke im Fang wohnlich eingerichtet ist.