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Nur organisatorisch gelungene Premiere

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Derweil die ersten Fans gut zwei Stunden vor Spielbeginn im St. Leonhard ankamen, machten sich die letzten Bauarbeiter, die bis auf den letzten Drücker Arbeiten ausführten, um das Stadion so gut es eben ging bereitzustellen, aus dem Staub. Es gab viel zu entdecken gestern im ersten Spiel in der modernisierten und ausgebauten, aber noch nicht fertigen Eishalle im St.  Leonhard. Selbst für Albert Michel, der Verwaltungsratspräsident der Bauherrin L’Antre AG, der zeitig zugegen war. «Jetzt will ich doch sehen, ob der Bus in der neuen Einfahrt zum Stadion Platz hat», sagte er, als die Gäste des SC Bern eintrafen. Der Bus sollte reinpassen, wie er beruhigt feststellen durfte.

Anders als für Michel, der «sein» Stadion kennt, stellte sich für die Zuschauer ein komplett neues Bild dar. Zuerst von aussen, wo die neuen Dimensionen des Stadions bereits ersichtlich sind, über die neuen Eingänge an den vier Ecken des Gebäudes mit den metallischen Korkenziehertreppen, die zu den Rängen führen, und schliesslich der Blick im Innern auf das im Vergleich zur alten Halle dreimal grössere Volumen, den imposanten Videowürfel sowie die aufgesetzten, steil abfallenden Tribünen, die in dieser Saison allerdings noch nicht zugänglich sind. Einzig die bunten Sitzschalen auf den erhaltenen Tribünenreihen vermittelten den Zuschauern ein vertrautes Bild – doch auch diese werden verschwunden sein, wenn der Umbau auf Hinblick der Saison 2020/21 abgeschlossen sein wird. Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv gewesen, nahm Michel wohlwollend zur Kenntnis, besonders die Grösse des Stadions habe die Besucher beeindruckt.

Technik und Co. besteht Test

Vieles anders war aber nicht nur für die Zuschauer, auch mancher der Mitarbeiter von Gottéron, sei es bei der Security oder an den provisorisch errichteten Imbissständen, entdeckte gestern sein umgebautes Arbeitsumfeld neu – oder zumindest unter Wettkampfbedingungen. Allen voran die Bedienung des komplexen Videowürfels musste von den Offiziellen am Zeitnehmertisch erlernt werden. Gravierende Fehlmanipulation waren gestern bei der Premiere jedoch keine festzustellen, wie auch sonst höchsten marginale oder höchstens altbekannte Probleme (zu wenig Ware in den Buvetten) auftraten. Die anwesenden Arbeiter, seien es Elek­triker oder Handwerker, die Gewehr bei Fuss standen, mussten jedenfalls kaum einmal eingreifen. So blieb es für die 6500 Zuschauer – die in dieser Saison maximale Auslastung wurde damit erreicht – bei kleineren Einschränkungen und dabei, sich zu orientieren, von den üblichen Kinderkrankheiten, die ein neues Stadion ebenso mit sich bringen, war indes nur am Rande etwas zu spüren.

Und schliesslich waren da ja noch die Hauptakteure, die Spieler, die sich mit der modernisierten Infrastruktur, die noch einem Flickwerk gleicht, zurechtfinden mussten. Erst am Morgen beim Warm-up betraten die Freiburger erstmals ihr eigenes Eis. Obwohl die Berner das frühe Führungstor nach einem langen Einsatz von Gottérons Paradeblock erzielten (5.), fanden sich die Gast­geber in ihrem neuen Domizil rasch zurecht. Das Team von Mark French, das am Samstag mit dem ersten Saisonsieg in Genf Selbstvertrauen gewonnen hatte, führte die spielerische feinere Klinge als der SCB, der seinerseits mit fünf Niederlagen in Serie im Gepäck angereist war. Der verdiente Lohn war der Ausgleich Andrei Bykows noch im Startdrittel. Im Gegensatz zu den Auswärtspartien präsentierten sich die Freiburger mit einer leicht offensiveren Spielausrichtung, waren aktiver und bestrebt, das Heft in die eigenen Hände zu nehmen. Die erstmalige Führung lag dann bei Spielmitte in der Luft, als die Ausländerformation ein vorzügliches Powerplay aufzog – einzig der krönende Abschluss fehlte.

Emotional und frustriert

Erfolgreicher waren die Berner mit einem Mann mehr: Nachdem Mark Arcobello zunächst noch am Pfosten gescheitert war, traf André Heim vier Sekunden vor Ablauf der (hart gepfiffenen) Strafe gegen Marco Forrer, der nach seiner überstandenen Blessur damit ein unglückliches Saisondebüt feierte, doch noch. Es war ein Nackenschlag für Gottéron, der einen Bruch in seinem Spiel zur Folge hatte. Die Freiburger verfielen in etablierte Passivität. Offensiv kam kaum mehr etwas, und im eigenen Drittel benötigte es neben einem soliden Reto Berra auch das Quäntchen Glück, als Heim ebenfalls nur das Gestänge traf (37.).

Die Reaktion des Heimteams im Schlussabschnitt fiel mässig aus. Der positiv in Erscheinung tretende Bykow hatte noch die beste Ausgleichschance, insgesamt war es aber zu wenig des Aufbegehrens, um das wenig sattelfeste Bern zu beunruhigen. Das 3:1 Arcobellos ins leere Gehäuse besiegelte die vierte Niederlage Freiburgs im fünften Saisonspiel, womit die Aufwärtstendenz nach dem Sieg in Genf bereits wieder passé ist.

«Das Ziel war klar, wir wollten heute den Sieg holen. Auch wenn der Einsatz stimmte, wir müssen endlich zu treffen beginnen», gab ein tief enttäuschter Bykow zu Protokoll. «Es ist sehr frustrierend. Seit Saison­beginn erzielen wir zu wenig Tore.» Nur gerade acht sind es bisher. Wie seine Teamkollegen erlebte er neben dem Spiel an sich einen emotionalen Abend. «Es war viel Aufregung vor dem Spiel vorhanden, aber auch Nostalgie. Es ist komisch zu sehen, wie sich in der Halle alles verändert hat.» Ändern muss sich nun bei Gottéron im Hinblick auf die Partien in Ambri und gegen die Lakers auch die Torproduktion. «Wir müssen Strafen herausholen, um unser verbessertes Powerplay zu nützen.»

Telegramm

Gottéron – SC Bern 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)

St. Leonhard. – 6500 Zuschauer (ausverkauft). Tore: 5. Rüfenacht (B.  Gerber, Moser) 0:1. 14. Bykow (Mottet) 1:1. 35. Heim (Untersander/Ausschluss Forrer) 1:2. 59. Arcobello 1:3 (ins leere Tor). Strafen: 3-mal 2 Min. gegen Gottéron, 2-mal 2 Min. gegen Bern.

Gottéron: Berra; Chavaillaz, Gunderson; Furrer, Kamerzin; Marti, Forrer; Stalder, Abplanalp; Stalberg, Desharnais, Brodin; Mottet, Bykow, Rossi; Lhotak, Walser, Schmid; Marchon, Schmutz, Vauclair.

SC Bern: Schlegel: Untersander, Andersson; Koivisto, Krueger; B. Gerber, Burren; C. Gerber; Moser, Arcobello, Rüfenacht; Ebbett, Mursak, Praplan; Scherwey, Heim, Sciaroni; Berger, Bieber, Grassi.

Bemerkungen: Gottéron ohne Sprunger (verletzt), Schneeberger und Lauper (beide überzählig), SC Bern ohne Blum (persönliche Gründe), Kämpf und Pestoni (beide verletzt). – Pfostenschüsse: Arcobello (34.), Heim (37.).

Die FN-Besten: Bykow und Heim.

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