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Nur schon über das Wetter reden hilft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

18 Düdingerinnen und Düdinger kümmern sich mit dem Team der Asylunterkunft darum, dass sich die Asylsuchenden in Düdingen einleben. Nach dem Vorbild der Gemeinde Wünnewil-Flamatt haben sie eine Begleitgruppe gegründet. Sie schauen regelmässig in der Unterkunft beim Sportzentrum Leimacker vorbei und bilden so eine Brücke zur Bevölkerung–sei es in Form von Aktivitäten oder mitGesprächen. Auch KerstinFrickmann gehört dazu. «Ich bin zweimal pro Woche hier und unterhalte mich mit den Asylsuchenden. Meist über ganz triviale Themen wie das Wetter», erzählt sie. Es seien die kleinen, zwischenmenschlichen Dinge, die den Asylsuchenden helfen würden. Doch Kerstin Frickmann sieht sich nicht nur als «Geberin». «Der Austausch mit den Asylsuchenden ist auch für uns eine Bereicherung.» Sprachbarrieren versuche sie mit Händen und Füssen zu überwinden–und manchmal komme es zu lustigen Missverständnissen.

Doch es gebe auch traurige Momente. «Einige Schicksale berühren mich sehr und lassen mich nachts nicht schlafen.» In den nächsten eineinhalb Jahren, bis die Asylunterkunft wieder geschlossen wird, müsse sie noch lernen, damit umzugehen.

Drei Schlafzimmertypen

Für Zentrumsleiter Michel Jungo, der schon die befristete Asylunterkunft in Wünnewil geleitet hatte, ist die Arbeit der Begleitgruppe «ein riesiger Rückhalt». Auch sonst ist er zufrieden, wie der Betrieb in Düdingen angelaufen ist, wie er am Freitagnachmittag bei einem Rundgang durch die Unterkunft erklärte. «Wir haben unser Bestes gegeben, um hier Atmosphäre zu schaffen.» Die Asylsuchenden–zurzeit sind es 23 Männer und eine Frau–wohnen unterirdisch. Die Männer sind in zwei Schlafzimmer aufgeteilt. «Auch nach Religion. Das ist gut für die Zeit des Ramadan», so Jungo. Die Frau hat ihr eigenes Zimmer, das sie abschliessen kann. «Nicht weil wir schlechte Erfahrungen gemacht haben, sondern weil sie sich so sicherer fühlt.»

Keinen Kontakt zur Familie

Das Essen wird von Restaurants aus dem Dorf geliefert, das Frühstück bereiten die Asylsuchenden selber zu. «Wir haben eine fantastische Küchen-Crew», lobt Michel Jungo die beiden Männer, die in der kleinen Küche mit dem Abwasch beschäftigt sind. Gestern gab es Fisch, Salzkartoffeln und Salat zum Mittagessen. «Stimmt das Essen, ist das schon die halbe Miete.» Emanuel aus Gabun in Zentralafrika ist seit sieben Monaten in der Schweiz. Er gehört zu den zehn Asylsuchenden, die am 6. Mai von Wünnewil nach Düdingen gezogen sind. Er sei glücklich, dass die Schweiz ihm Asyl gewähre, sagt der 20-Jährige, der in seiner Heimat der Opposition angehört. Er gehe oft spazieren oder unternehme etwas mit den Besuchern. Zu seiner Familie habe er keinen Kontakt.

Obwohl so viele Nationalitäten unter einem Dach wohnten, habe es bisher noch nie Streit gegeben, sagt Emanuel. Er deutet jedoch an, dass er sich mit den Arabern nicht sehr gut verstehe. Ihr Charakter sei ganz anders.

Am 29. Juni können sich alle Interessierten ein Bild von der Asylunterkunft machen. Dann lädt der Kanton zum Tag der offenen Tür ein.

Zahlen und Fakten

1484 Asylsuchende im Kanton Freiburg

Seit Anfang Jahr hat der Kanton Freiburg 163 Asylsuchende aufgenommen, wie Staatsrätin Anne-Claude Demierre gestern beim Besuch der Asylunterkunft Düdingen erklärte. Am 31. Mai 2013 zählte der Kanton 1484 Asylsuchende–verteilt auf die Asylunterkünfte und 330 Wohnungen. Momenten seien die Anfragen für Platzierungen eher rückläufig, doch die Situation könne sich schnell ändern, so Demierre. Fast alle Zentren ausser jenes in Düdingen seien voll besetzt. Die Asylunterkunft in Düdingen kann maximal 50 Personen aufnehmen. Sie bleibt bis Ende 2014 offen.ak

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