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Nur wenig spricht für Gottéron

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Autor: Matthias Fasel

Die Torhüter

Oft spielen in den Playoffs die Torhüter das Zünglein an der Waage. Auf dem Papier hat Freiburg hier des Renommees des ehemaligem NHL-Torhüters Cristobal Huet wegen Vorteile. Auf dem Eis sah es in dieser Saison jedoch meist anders aus. Davos-Keeper Leonardo Genoni zeigt eine äusserst starke Saison. Der erst 23-Jährige wurde diese Woche von Captains und Trainern der NLA-Clubs mit deutlichem Vorsprung vor Langnaus Benjamin Conz zum besten Torhüter der Qualifikation gewählt. Kein Wunder, hat er im Schnitt doch bloss 2,0 Gegentore pro Spiel erhalten und sechs Shutouts geschafft. Dass Genoni auch in den Playoffs die Nerven behält, zeigte er 2009. Damals war er entscheidend am Titelgewinn beteiligt.

Huet hat von Trainern und Captains keine Stimme erhalten. Trotzdem weiss auch er, wie man Titel gewinnt. Und mit seiner enormen Erfahrung ist im zuzutrauen, dass er sich in den Playoffs steigern kann und wird. Auf der Torhüterposition dürfte deshalb das Kräfteverhältnis ausgeglichen sein.

Die Verteidigung

Wer von Davos spricht, redet oft zunächst einmal von den pfeilschnellen Stürmern. Fast ein bisschen vergessen geht dabei, dass die Bündner auch eine sehr starke Defensive haben. Kein Team hat in dieser Saison weniger Gegentore kassiert als der HCD. Ein Grund dafür ist, dass sie, nicht zuletzt dank den Nationalspielern Beat Forster und René Back, individuell stark besetzt sind. Die starke Defensive ist aber auch systembedingt. «Das Geschehen spielt sich nur selten in der Davoser Zone ab. Das Team verfügt über Center, die defensiv allesamt sehr gut sind und das Spiel lesen können», sagt HCF-Verteidiger Lukas Gerber, der vor zwei Jahren selbst mit Davos Meister geworden ist. Freiburgs Trainer René Matte ergänzt: «Die Center checken selten vor, sind aber defensiv stark. Dadurch ist Davos hinten kaum einmal in Unterzahl. Meist bilden sie schon früh eine Mauer mit drei Spielern. Da ist es wichtig, nicht den Puck zu verlieren, sonst läuft man gleich in einen Konter.» Das Ziel müsse deshalb sein, den Puck hinter diese Mauer zu spedieren.

Die Freiburger Defensive ist in dieser Saison nicht überragend. In 50 Spielen hat sie mit 154 Gegentoren satte 51 Tore mehr kassiert als Davos – viele davon nach individuellen Fehlern. «Klar, wir müssen die Fehlerquote verringern. Kommt hinzu, dass wir in der Qualifikation oft zu unwirsch nach vorne gestürmt sind. Das muss sich ändern. Denn ich glaube kaum, dass wir gegen Davos ein Spiel gewinnen, wenn wir vier oder mehr Gegentore erhalten», sagt Gerber.

Sollten sich die Leitwölfe in der Abwehr, wie Shawn Heins und Alain Birbaum, nicht deutlich steigern, könnte die Defensive der entscheidende Vorteil für die Davoser sein.

Der Sturm

Davos hat nicht nur die wenigsten Tore aller Teams erhalten, sondern auch die meisten geschossen (179). Entscheidend dafür mitverantwortlich ist der Tscheche Petr Sykora. Das 191 Zentimeter grosse und 105 Kilogramm schwere Kraftpaket hat nicht weniger als 35 Tore erzielt, fünf davon gegen Gottéron. Damit hat der Tscheche 13 Tore mehr geschossen als der zweitbeste Torschütze der Liga, Martin Plüss. Mit Spielern wie Jaroslav Bednar, Peter Guggisberg, Petr Taticek oder Reto von Arx, der diese Woche von Captains und Trainern der NLA zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt wurde, verfügen die Bündner über viele weitere Hochkaräter im Team. «Davos macht enormen Druck aufs Tor und entwickelt sehr viel Speed», urteilt Gerber.

Freiburgs Offensive ist ebenfalls nicht zu unterschätzen und dürfte vom Potenzial her derjenigen von Davos nur leicht unterlegen sein. Es wird wichtig sein, dass die Checking-Linie um Serge Aubin, Mark Mowers und Mike Knoepfli die Sykora-Linie neutralisiert. Dass das Trio dazu in der Lage ist, hat es in den letzten drei Spielen der Qualifikation gezeigt. Für die offensive Musik soll der Block um Julien Sprunger, Andrei Bykow und Benjamin Plüss sorgen. Vieles wird in dieser Serie vom Formstand dieses Trios abhängen. Mit der Rückkehr des offensiv starken Björn Melin, der an der Seite von Sandy Jeannin auflaufen dürfte, sollte zudem ein zweiter offensiv starker Block für Entlastung sorgen.

Die Spezialsituationen

Diese Situationen sind in den Playoffs oft entscheidend. Da Davos das zweitmeist bestrafte Team der Liga ist, könnte dies umso mehr Bedeutung erhalten. Es ist das Duell des statistisch besten Powerplays (Freiburg) gegen das statistisch beste Boxplay (Davos). Bei Freiburg lief das Überzahl-Spiel zuletzt nicht mehr so gut wie zu Beginn der Saison. «Es ist frustrierend, eher zu improvisieren als mit einem System im Powerplay zu spielen. Wir sind manchmal ein bisschen verloren», sagt Sandy Jeannin dazu überraschend direkt.

Das Unterzahl-Spiel des HCD ist derweil unverändert beeindruckend. Die Bündner haben nicht nur defensiv betrachtet das beste Boxplay (89,5 Prozent der Unterzahl-Spiele verstreichen ohne Gegentor), sondern haben bereits zwölf Tore in Unterzahl geschossen. Allein Sykora hat fast schon unglaubliche sieben Shorthander erzielt. Umgekehrt hat Freiburg das viertschwächste Boxplay, Davos das sechstschwächste Powerplay. Insgesamt gilt auch hier: leichter Vorteil Davos.

Die Trainer

Die Unterschiede könnten grösser kaum sein. Auf der einen Seite Freiburgs Interimstrainer René Matte, der als Headcoach noch kein NLA-Spiel gewonnen hat, auf der anderen Seite Erfolgstrainer und Meistermacher Arno Del Curto. Jahr für Jahr schafft es Del Curto, dass sein Team in den Playoffs bereit ist. Der ehemalige HCD-Spieler Lukas Gerber weiss wieso: «Er schafft das immer mit Psychologie. Er pusht die ganze Saison das Team ans Limit. Während des Spengler Cups und während den Playoffs verändert er sich dann. Er signalisiert, dass nun die schöne Zeit folgt und sorgt so für positive Stimmung.»

Es liegt auf der Hand, dass in Sachen Trainer die Vorteile klar auf Seiten der Bündner liegen.

Das Fazit

Alle Vorteile liegen bei Davos. Das zeigt sich auch am Formstand. Die Davoser gewannen 16 der letzten 18 Qualifikationsspiele. Bei Gottéron waren es in dieser Zeitspanne gerade einmal fünf Siege. Kommt hinzu, dass Davos die letzten elf Spiele gegen Freiburg gewonnen hat. Für Gottéron spricht einzig, dass sie in den letzten Jahren in den Playoffs als Underdogs stets zulegen konnten. Gegen Zürich vor zwei Jahren und Genf letzte Saison hatte Gottéron in der Quali ebenfalls nie gewonnen, in den Playoffs jedoch die Serie für sich entschieden beziehungsweise nur knapp verloren.

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