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Oberamtskandidatin Lise-Marie Graden sieht sich als Vermittlerin

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Die 47-jährige Lise-Marie Graden kandidiert am 7. November fürs Oberamt des Saanebezirks. Die Juristin und Anwältin möchte damit den Sitz der SP verteidigen und wäre im Fall ihrer Wahl die erste Oberamtfrau im Kanton.

Sie habe nicht schon als Kind davon geträumt, Oberamtfrau zu werden, sagt Lise-Marie Graden im Gespräch mit den FN. Das habe nicht zu ihrem Karriereplan gehört. Als sich mit dem Rücktritt des jetzigen Oberamtmannes Carl-Alex Ridoré (SP) diese Option aber aufgetan habe, habe sich parteiintern schnell gezeigt, dass sie mit ihren politischen und beruflichen Erfahrungen für das Amt geeignet wäre. Graden ist seit 2011 Generalrätin der Stadt Freiburg und als solche Präsidentin der Finanzkommission. Zudem ist sie Ko-Präsidentin ad interim der SP der Stadt Freiburg und Mitglied der konstituierenden Versammlung Grossfreiburgs. «Ich habe mich also für die Kandidatur entschieden, und seither wächst meine Lust auf die Arbeit als Oberamtfrau täglich», sagt Graden in ihrem Büro an der Reichengasse. Dort leitet die Juristin und Anwältin die Geschicke des kantonalen Amtes für Justiz.

«Passt zu mir»

Die Aufgabe einer Oberamtfrau entspreche genau dem, was sie gerne mache. «Ich liebe es, Menschen zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen zu finden.» Grundsätzlich sei sie der Ansicht, dass eins und eins mehr als zwei ergebe. Sie erkenne zudem schnell, wo Ressourcen brachlägen, und wisse Gelegenheiten beim Schopf zu packen. Graden sagt von sich:

Ich bin eine Vermittlerin, kann aber auch entscheiden.

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ihr direkt unterstellt. Als Dienstchefin regelt Graden unter anderem die Anstellungsverhältnisse der Gerichtsbehörden – mit Ausnahme des Kantonsgerichts – und der Betreibungsämter und ist für deren Budgets zuständig. Ihr Amt übt auch die Aufsicht über die Stiftungen sowie die Freiburger Anwälte und Notare aus und bereitet die staatsrätlichen Antworten auf parlamentarische Vorstösse im Justizbereich vor. 

Keine feministische Mission

«Meine Tür steht immer offen», beschreibt Graden ihr Verhältnis zu den Mitarbeitenden. «Wenn es Probleme gibt, auch ausserhalb meines direkt unterstellten Teams, kommen die Leute oftmals zu mir.» Ihr Team bringe ihr viel Vertrauen entgegen. Softskills, die oft Frauen zugeschrieben werden. Dennoch mag es Graden nicht, die feministische Karte auszuspielen.

Ich möchte nicht bloss gewählt werden, weil ich eine Frau bin. Mein Frausein ist einfach ein zusätzlicher Trumpf.

Graden wäre es lieber, wenn andere das feministische Argument in den Wahlkampf einbringen würden. «Denn natürlich ist es Zeit, dass endlich eine Frau in das Amt des Oberamtmannes gekürt wird. Vielleicht schafft es ja auch die Kandidatin im Seebezirk.»

Von Tramelan nach Freiburg

Graden, die in Lausanne geboren, im jurassischen Tramelan und im waadtländischen Vevey aufgewachsen ist, und die in Lausanne, Genf und den USA studiert hat, kam vor zwanzig Jahren nach Freiburg. Der Liebe wegen. Ihr damaliger Partner war Gründer des Nouveau Monde. Sie habe den Zugang zu Freiburg über die Kultur gefunden und habe die Stadt als sehr lebendig, jung, multikulturell und vielfältig kennengelernt. «Freiburg ist eine Stadt und ein Dorf zugleich.» Das sei auch auf Kantonsebene so. Die Menschen seien sich nah und dennoch existiere eine wohltuende Distanz. «Freiburg ist einfach superschön, mit seiner Natur, der Stadt und den umliegenden Gemeinden, die alle noch eine Seele haben.» 

Anwältin der ganzen Region

Graden möchte im Falle ihrer Wahl die «Préfète» des ganzen Saanebezirks mit all seinen Partikularinteressen sein. «Ich möchte aus einem Mosaik ein Ganzes machen.» Eine Uniformierung liege ihr fern, sagt Graden, welche sich als Mitglieder der konstituierenden Versammlung für die Fusion Grossfreiburgs eingesetzt hat. Dabei will sie sich auch die Errungenschaften des Fusionsprozesses zunutze gemacht werden. Denn Graden findet: «Das Nein bei der Konsultativabstimmung war kein Scheitern. Die Menschen haben sich geäussert, und wir müssen ihre Meinung akzeptieren.» Dennoch hätten sich neun von 26 Gemeinden im Saanebezirk über die konstituierende Versammlung intensiv miteinander auseinandergesetzt, inklusive Personal. «Das darf nicht verloren gehen. Denn ich bin überzeugt, dass wir zusammenarbeiten müssen, weil wir zusammen leben.» Themen wie das Klima, die Jugend, die Kultur, die Raumplanung, die Mobilität und die Wirtschaft würden keine Grenzen kennen. «Hier kann die Oberamtfrau treibende Kraft sein.» Denn sie repräsentiere die Bevölkerung, weil sie von dieser gewählt sei, und damit die Gemeinden. Gleichzeitig vertrete sie die Interessen des Kantons. Eines der ersten Dinge, die Graden in diesem Zusammenhang anpacken möchte, wäre die Wiederbelebung des Regionalverbandes Saane (ARS). 

Es gibt nicht die eine Wahrheit

Lise-Marie Graden ist die Kandidatin der Linken. Dass nicht nur ihre eigene Partei, die SP, sondern auch die Grünen und die CSP sie unterstützen, ist ihr wichtig. «Denn die politischen Sensibilitäten sind vielfältig», sagt sie. Die Parteizugehörigkeit beschreibe zwar die Werte und die Orientierung einer Person.

Aber ich möchte nicht die sozialdemokratische Oberamtfrau sein, sondern die Oberamtfrau aller.

Eine vordringliche Aufgabe sei dabei die Bewältigung der durch Corona verursachten Krise. «Corona hat Probleme und Schwächen ans Tageslicht gebracht, die nun angegangen werden müssen.» Die dreifache Mutter denkt dabei unter anderem an die alleingelassene Jugend, die Alten, aber auch an die Gewährleistung eines bevölkerungsnahen Gesundheitswesens.

Wahlchancen

Ob Graden, welche als Tochter Deutschschweizer Eltern dem Interview auf Schweizerdeutsch übrigens problemlos folgen konnte, in die Räumlichkeiten des Oberamtes auf der anderen Strassenseite einziehen wird, zeigt sich am 7. November. «On verra», sagt sie dazu. Der Druck sei aber da. Immerhin seien zwei Drittel der Gemeinden im Saanebezirk bürgerlich dominiert. Dagegen denke sie nicht, dass die Nichtwahl ihres Vorgängers Ridoré in den Ständerat einen Einfluss auf ihre Wahlchancen habe. «Er hat es mit Isabelle Chassot mit einem politischen Schwergewicht zu tun gehabt.» 

Zehn Fragen

Von den TPF-Preisen bis zum Lieblingsessen

Was kostet eine TPF-Fahrkarte der Zone 10?

2 Franken 20. Denn vollen Tarif kenn ich nicht, ich habe ein Halbtax-Abonnement.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint und warum?

Als meine Tochter letztes Jahr wegen einer Aneurysmaruptur im Kopf operiert werden musste. Das war schrecklich. Jetzt ist zum Glück alles wieder gut.

Was ist ihr Lieblingsgericht?

Ich liebe die italienische Küche.

Wann waren Sie das letzte Mal in der Kirche?

Ich gehe nicht mehr regelmässig in die Kirche. Ich liess mich mit 20 Jahren taufen. Ich bin gläubig, aber nicht im Sinne der institutionellen Kirche.

Welchen Fehler bereuen Sie am meisten?

Wenn ich etwas Verletzendes sage.

Sind Sie auf Instagram?

Ja, das finde ich witzig.

Welches ist Ihre Lieblingsmusik?

Ich mag alles Mögliche: Rock, Pop …

Was nehmen Sie auf eine einsame Insel in der Saane mit?

Musik.

Was macht Sie glücklich?

Mit Menschen zusammen sein.

Was ist am Politikerdasein das Unangenehmste?

Wenn man aus Prinzip angegriffen wird, nur weil man einer bestimmten Partei oder so angehört. rsa

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