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«Octopus»: Ein vielgliedriges Monster

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Kristina Soldati

Freiburg Wer rechtzeitig zur Stelle war, hat bei den Gastspielen der Compagnie DCA am Freitag und Samstag nicht verpasst, wie Philippe Découflé zeitgenössisch choreografiert. Hinter einem Tisch auf der Bühne wartet er wie das Publikum. Starrt das Publikum im Saallicht an wie es ihn. Reckt dann kopfüber die Beine in den Himmel – und wartet. Und lässt sich endlich in einer Spirale auf dem Stuhl nieder.

Wer rechtzeitig gekommen ist, sieht, wie die Hand auf der Tischplatte ausfährt und, nein, nicht zur Arbeit greift, sondern ein Staubkorn vom Tischrand wischt. Eine gleitende Bewegung, der ganze Oberkörper geht mit im Schwung, bis der Elan den Mann mitreisst und er quer durch den Raum schlittert. Er steht auf und klopft sich den Staub vom Leib. Wiederholt schwillt das Motiv an, das Abklopfen setzt den Endpunkt: Der Mann schrumpft zum kleinen Angestellten und zwängt sich hinter das Pult. Da capo.

Ohne Zusammenhang

Ein solch geglückter Ausbau eines Motivs zum Thema, seine Variation und Verteilung auf den Raum, kurz die Kunst des Choreografierens, war dann aber nicht, was das Stück «Octopus» bereithielt.

Als die Lichter ausgehen, fallen zunehmend die Hüllen. Glänzende Beinprofile defilieren vor den Augen der Zuschauer. Es folgt eine Reihe zusammenhangloser Nummern. Da alterniert poetischer Slapstick mit akrobatischer Leistung. Erotische Einlagen wechseln mit magischen Momenten, wenn etwa eine Frau über dem Kopf eines Mannes wie ein fliegender Drache davonsegelt. Dekorative Ensembleformationen folgen.

Ein künstlerischer Lichtblick ist der Dialog mit der Musik. Humorvolle Verfremdung oder peinigende E-Gitarre stehlen den Frauenkurven die Show (live: Labyala Nosfell). Dennoch: Der Abend wird in Erinnerung bleiben als schrill-buntes Mandala, das die Körperglieder in ein unentwegt kreisendes Kaleidoskop eingewoben hat: in ein vielgliedriges Monster.

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