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Ode an einen Engerling

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Engerlinge versetzen die wenigsten in einen Freudentaumel, es sei denn, man ist ein Huhn. Kein Wunder also, dass oft nach den «ekligen weissen Dingern» gefragt wird und danach, was man gegen sie tun könne. Auch wenn ich uns jetzt die Pointe vermiese: In 90 Prozent der Fälle gibt es nur eines zu tun, nämlich sich zu freuen.

Vielleicht haben Sie es beim Umtopfen schon erlebt: Die alte Erde ist seltsam feinkrümelig und unvermittelt stösst man auf einen fünf bis sechs Zentimeter langen Engerling. Und noch einen. Und wieder einen. Oder Sie waren am Kompost zugange und sahen dabei dieses ausserirdisch anmutende Wesen. Mit ziemlicher Sicherheit sind Sie dabei dem Goldglänzenden Rosenkäfer begegnet. Ein sympathischer Name, den er zu Recht trägt. Der zwei Zentimeter grosse Käfer wird auch fliegender Smaragd genannt, denn sein Körper glänzt in metallischem Grün mit edlem Bronzeschimmer. Man würde ihn ehrfürchtig bestaunen, müsste man dabei nicht immer lachen. Tatsächlich kenne ich kaum einen so tollpatschigen Flieger und derart verfressenen Gourmand. Stundenlang sitzt er in Blüten, labt sich an deren Nektar, Pollen und hat sie mitunter auch zum Fressen gern. Die Engerlinge dagegen sind fleissige Helfer, im Kompost verwerten sie Holzteile und fördern die Humusbildung. Obwohl sie nur verrottende Pflanzenteile und Totholz fressen, wenn sie für lange Zeit in einen Topf gesperrt sind, knabbern sie in der Not auch mal an Wurzeln. Man soll es ihnen nachsehen und sie behutsam in dunkelfeuchte (Kompost-)Erde legen.

Die Engerlinge des Rosenkäfers ähneln denen von Mai- und Junikäfern, die durchaus ernsthafte Schäden anrichten können, wenn auch nur in Massen. Im Gegensatz zu Ersteren ernähren die sich von lebendem Pflanzenmaterial, im Kompost sieht man sie also kaum. Wer sicher sein will, um wen es sich handelt, lege den Engerling auf den Boden. Dreht er sich auf den Rücken, kriecht so von dannen und bringt uns damit zum Lachen, ist es unser künftiger Gartenclown … Pardon, Smaragd.

Nicole Häfliger arbeitet im Bereich Gartenberatung und -planung. Im eigenen Garten zieht sie vor allem Stauden, Gemüse und Heil-/Gewürzkräuter. haefliger@gartenhaende.ch

Ratgeber Garten

«Man würde den Goldglänzenden Rosenkäfer ehr­fürchtig bestaunen, müsste man dabei nicht immer lachen.»

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