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Ode an Philippe Furrer

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Die letzten Worte, die Gottéron-Blogger Patrick Fasel seiner Frau morgens um 3 Uhr zuhauchte, waren: Philippe Furrer. Im Blog erzählt er, wie er den unvergesslichen Abend im St. Leonhard erlebt hat.

24 Minuten nach Mitternacht endete am Mittwoch eine der legendärsten Nächte der Freiburger Hockeygeschichte mit dem Sololauf des Oldies und Erlösers Philippe Furrer. In der dritten Overtime entliess er ein völlig aufgelöstes und müdes Publikum in die Nacht. Denn besagte Nacht wurde lang und länger. Während die meisten Fans in der ersten Verlängerung einfach nur nervös waren, sahen viele Leute ab der zweiten Verlängerung schon recht zermürbt aus, die Luft war stickig, und selbst das frisch zambonierte Eis schmolz vor sich hin. In der Pause vor der dritten Verlängerung verliessen denn auch die ersten Sitzplätzler das Stadion. An den Buvetten war sämtliches Essen ausverkauft, die Zuschauer kämpften mit Müdigkeit und Nervosität. Der Kolumnist, der brillanterweise vor ein paar Monaten das Rauchen aufgab, rauchte von sieben Uhr abends bis halb eins in der Früh 17 Zigaretten.

Fuhrerecke wird zu Furrerecke

Manch einer wünschte sich insgeheim, dass es einfach bald einmal vorbei sein möge. Eine dritte Overtime ist einfach nur noch Folter, und was die beiden Mannschaften ab der zweiten Overtime noch zeigten, lässt schon ein paar Fragen zu, ob eine solche endlose Weiterführung des Spiels wirklich noch Sinn macht. Das Niveau auf dem Eis sank im Minutentakt, die Beine wollten nicht mehr, und in vielen Fällen auch der Kopf nicht. Aber ja, zugegeben, spannend war es allemal, ganz sicher eine der denkwürdigsten Playoff-Partien im St. Leonhard. Nebst der #5 waren für mich die wahren Helden aber auch alle Fans im Kop. Wie die über sechs Hockeyabschnitte die Mannschaft anpeitschten, anfeuerten und besangen, fand ich meisterlich und habe ich in meiner jahrelangen Zeit als Gottéron-Fan so fast noch nie erlebt. Man könnte mit einem Augenzwinkern sagen, dass die alte Fuhrerecke in der Nacht vom 29. März 2022 auf den 30. März 2022 nach 37 Jahren bei Spielminute 105 als Furrerecke wiedererwachte.

Auf diversen Top-Listen

Philippe Furrer, mit diesem Tor reihst du dich auf einen Schlag wie in Nick Hornbys High Fidelity in verschiedenste meiner Top-Listen der Grössten aller Zeiten ein. Du bist urplötzlich emporgestiegen zu meinem zweitliebsten Berner aller Zeiten, zwar hinter Büne Huber, aber ex aequo auf Platz zwei mit den freiburgischsten aller Berner, dem Burgdorfer Mario Rottaris, und dem Grindelwaldner Marc Abplanalp. Mit diesem Solo in der Overtime katapultierst du dich auch fast ganz nach oben in meinem persönlichen Pantheon der Gottéron-Playoff-Helden, einzig Antonio Rizzellos Overtime-Buebetrickli im Spiel fünf der legendären Serie 2008 gegen Bern erachte ich als noch wichtiger.

Philippe Furrer, in unseren Herzen ist dein Jahrhundert-Eigentor gegen die Russen vergessen, dein Rush gestern wird in die Geschichte eingehen. Auch werde ich fortan nicht mehr mutmassen, dass du dich wohl beim Schleppen von Unterhosenkartons verletzt hast, oder «verletz dich nicht» aufs Eis schreien, wenn du von der Blauen abziehst. Philippe Furrer, Philippe Furrer, Philippe Furrer! Ich habe deinen Namen gestern auf der zweistündigen Heimfahrt in die Innerschweiz an die vierzigmal genannt. Einfach so, weils Spass macht. Der Routinier, der Älteste, der – und ich will nicht böse sein – von allen Akteuren auf dem Feld am müdesten aussah. Laut dem ägyptischen Totenbuch lebt man nach dem Tod so lange weiter, bis der letzte Mensch auf Erden den Namen des Verstorbenen ausgesprochen hat, mit diesem Tor wird dein Name noch Jahrzehnte bei den Gottéronfans in Erinnerung bleiben.

Das ansteckende Lächeln

Philippe Furrer, ich hätte von einigen gestern so eine Aktion erwarten können, aber dich hatte ich nicht auf der Liste. Bei uns schreiben meist einheimische Freiburger die Legendengeschichten, jetzt warst du es. Dein Lächeln nach dem Spiel verriet einiges, es steckte fast 8934 Fans an (abzüglich Waadtländer), die in dein Gesicht blickten, und glaub mir, alle schauten auf dich. Dieses Smile, mit dem du gestern auf der Ehrenrunde herumgekurvt bist, es fand sich wieder auf den Gesichtern aller Anwesenden und jenen, die am TV mitfieberten. Selbst meine Babysitter schauten bis 00.24 Uhr zu und freuten sich für uns. Philippe Furrer, «i brönne mir diner Initiale z’mitts i miis Härz», um nochmals auf Patent Ochsner zu verweisen. Diese Nacht hatte ich keine Zeit mehr fürs Abendgebet, aber die letzten Worte vor dem Einschlafen um 3.00 Uhr morgens hauchte ich sanft meiner Frau zu, ich schaute ihr in die Augen und beendete den Tag alles sagend: Philippe Furrer!

Kommentare (2)

  • 31.03.2022-Klaus Helmut

    Einfach genial dieses Tor. Dies ist der Schlüssel zum weiteren Playoff Verlauf. Gottéron ist nicht das beste oder talentierteste Team, aber unglaublich dieser Teamgeist bis hin zu vollständiger Hingabe. Einer für alle, alle für Einen. Jeder Spieler weiss genau, was für den Erfolg wichtig ist. Diese totale Kampfbereitschaft und unbändiger Wille zum Siegen habe ich in meiner langen Zeit als Gottéron-Fan noch nie erlebt. Weiter so und Alles Gottéron…..

  • 30.03.2022-Freili

    Herrlich erhrlich! A Night to remember! Was ein Tollhaus – was für Emotionen – Fribourg lebt! Danke Philippe Furrer….!

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