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«Oder kennen Sie in der Schweiz einen Bauernhof mit Bahnanschluss?»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carolin Foehr

FreiburgDie Vertreter der Nutzfahrzeugbranche sind sauer. Ihre Unternehmen transportieren jährlich über 360 Millionen Tonnen Güter auf Schweizer Strassen – rund neunzig Prozent aller Transportprodukte. 390 000 Fahrzeuge und 160 000 Beschäftigte stellen diese Versorgung sicher. Trotzdem fühlen sich die Interessenverbände unter ständigem politischem Druck. Das kritisierten sie an der zweiten Nutzfahrzeugtagung des Autogewerbeverbandes Schweiz (AGVS), die gestern anlässlich der Fachmesse «Transport CH» nach den Zukunftsvisionen der Branche fragte.

«Wir gelten als Sündenböcke für alle verkehrstechnischen Probleme», fasste SVP-Nationalrat und Unternehmer Ulrich Giezendanner zusammen. Dabei sei die Politik der Umverteilung des Gütertransports von der Strasse auf die Schiene klar gescheitert: «Der Personenverkehr macht uns Konkurrenz. Zwischen den ausgelasteten Fahrplänen ist für uns kein Platz mehr.» Statt den notwendigen Gütertransport auf den Strassen zu unterstützen, habe es der Bund zudem verpasst, den «miserablen Zustand» der Infrastrukturen zu verbessern.

Gleichzeitig steigen mit den Euro-Normen über Abgase und Energieverbrauch die Anforderungen an die Garagen und Lastwagenlenker. Ältere Fahrzeuge müssten immer öfter frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden, beklagte Urs Wengli, Zentralpräsident des AGVS. Zudem stiegen in Aus- und Weiterbildung die Anforderungen stetig. Auch deshalb stellt der Verband an der diesjährigen Messe die Berufsmöglichkeiten im Autogewerbe vor.

Starkes Wachstum bis 2030

Auch wenn die Nutzfahrzeugbranche nicht von der Wirtschaftskrise verschont bleibt – die Arbeitslosenzahl ist um 64 Prozent gestiegen -, rechnet das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mit einem starken Wachstum des Güterverkehrs in den kommenden zwanzig Jahren. Um einen Verkehrskollaps zu verhindern, müssen sowohl die Strassen- als auch die Wasser- und Bahnnetze rationalisiert, modernisiert und ausgebaut werden, erklärte UVEK-Generalsekretär Hans Werder. Dabei werde man aber um eine Erhöhung der Erdölsteuer oder anderer Abgaben nicht herumkommen.

Dagegen wehrte sich SVP-Nationalrat und Präsident des schweizerischen Nutzfahrzeugverbandes (ASTAG), Adrian Amstutz, in einer abschliessenden Gesprächsrunde. «Die Abgabenlast für Strassentransporte ist bei uns bereits doppelt so hoch wie im Ausland.» Diese Mehrkosten würden sich auch auf die schweizerische Wirtschaft auswirken. Dabei sei die Schweiz als Drehscheibe in der Mitte Europas trotz guter Bahnleistungen auf den Gütertransport angewiesen – «oder kennen Sie etwa einen Bauernhof mit Bahnanschluss?».

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