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Offen und ohne Vorurteile zuhören

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Rund 2000 Anrufe aus dem Kanton Freiburg erreichten im letzten Jahr die Dargebotene Hand. «Es sind vor allem Menschen, die einsam sind, psychische Probleme haben oder körperlich krank sind», sagt Gottfried Müller, Präsident des Freiburger Vereins der Dargebotenen Hand. Manchmal gehe es auch um Probleme in der Partnerschaft, Streit mit Leuten im gleichen Haus oder andere Schwierigkeiten im Alltag.

Offen für alle Themen

Egal, wer die Nummer 143 wählt und was die Beweggründe sind, die Anrufer können sicher sein, dass am anderen Ende ein wohlwollender Zuhörer wartet (siehe auch Kasten). «Unsere Mitarbeiter sind offen für alle Themen», sagt Gottfried Müller. Wer bei der Dargebotenen Hand mitarbeite, dürfe keine Vorurteile haben. «Sie sollten wertfrei mit den Anrufenden sprechen und sie in keinem Fall belehren», so der Präsident. «Wir nehmen die Leute, wie sie sind.» Die Anrufenden können sich ihren Kummer von der Seele reden, erhalten im Gespräch Tipps und Anregungen, wie sich ihr Problem vielleicht lösen lässt, oder auch Adressen von Hilfswerken und Stellen, an die sie sich wenden können.

Die Dargebotene Hand ist ein 24 Stunden-Betrieb, sieben Tage die Woche. Da es im Kanton Freiburg keine eigene Zentrale für die Annahme der Anrufe gibt, gehen diese an den Posten Nordwest, der auch für die Kantone Neuenburg, Jura, Teile von Solothurn sowie für das Seeland und den Berner Jura im Einsatz ist.

«Um einen solchen Posten zu betreiben, braucht es etwa 45 Personen», sagt Gottfried Müller. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer werden sorgfältig auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie besuchen Kurse von Fachleuten wie Psychologen und Medizinern und werden während der Einführungsphase betreut. Sie können bei Bedarf eine Supervision in kleinen Gruppen in Anspruch nehmen, um das Gehörte besser zu verarbeiten. «Sie hören viel Elend und Trauriges», sagt Gottfried Müller. «Sie bekommen aber auch die Anerkennung der Leute am Telefon.»

Der Betrieb und die Aus- und Weiterbildung kosten etwa 300 000 Franken pro Jahr und Posten. «Weil aus dem Kanton Freiburg etwa 20 Prozent der Anrufe kommen, ist es unser Ziel, auch 20 Prozent der Kosten zu decken», so der Präsident. Die Sicherung der Finanzen ist die Hauptaufgabe der Dargebotenen Hand Freiburg.

Beiträge kommen von Gemeinden, Pfarreien und Kirchengemeinden sowie von Privaten. Der Kanton gibt jährlich 18 000 Franken, ein weiterer Zustupf von 13 500 Franken kommt von der Loterie Romande. Den Rest des Betrags versucht der Verein mit Öffentlichkeitsarbeit oder der Mithilfe bei Aktionen aufzutreiben, etwa mit einem Stand an der Freiburger Messe. «Es ist jedes Jahr viel Arbeit nötig, um das Geld zusammenzubringen», so Gottfried Müller.

Zweisprachiger Service

Er ist dankbar, dass es zumindest momentan nicht an Freiwilligen mangelt, welche diese anspruchsvolle Arbeit ausführen möchten. Gerade für Freiburger stellt neben der persönlichen Seite auch die Sprache eine wichtige Voraussetzung dar. «Alle unsere Mitarbeiter müssen zweisprachig sein oder als Romand zumindest Dialekt verstehen, auch wenn sie Hochdeutsch antworten können», sagt er. Und sie müssten bereit sein, nach Biel zu reisen, wo der Posten Nordwest ansässig ist. Pro Monat ist jeder Mitarbeiter mindestens 24 Stunden im Einsatz, aufgeteilt auf vier Dienste. Darunter sind je eine Nachtschicht und ein Wochenenddienst.

Der Posten Nordwest der Dargebotenen Hand informiert heute Mittwoch über das 50-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass findet am 21. Dezember in Biel ein Konzert statt.

Die Dargebotene Hand ist über dieTelefonnummer 143und über die Internetadressewww.143.cherreichbar.

Zahlen und Fakten

Mehr Frauen unter den Anrufenden

In der Schweiz gibt es zwölf Beantwortungsposten der Dargebotenen Hand. Einige Kantone wie Zürich oder Bern haben zwei. Die Anrufenden werden nach Möglichkeit statistisch erfasst. Im Jahr 2012 waren ein Prozent der Anrufer aus dem Kanton Freiburg Jugendliche unter 18 Jahren, 18 Prozent waren zwischen 19 und 40 Jahren, 57 Prozent waren zwischen 41 und 65 Jahren und 22 Prozent waren über 65-jährig. Der Männer-Anteil liegt gemäss Gottfried Müller etwa bei 31 Prozent. Allerdings gebe es viel mehr Männer, welche die Dargebotene Hand via E-Mail kontaktierten. «Männer sind vielleicht etwas weniger spontan und überlegen sich länger, was ihr Anliegen ist.» Etwa 54 Prozent der Anrufer sind französisch-, 45 Prozent deutschsprachig, ein Prozent der Gespräche wird in anderen Sprachen geführt.im

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