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Offener, flexibler und zweisprachiger

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Sinkende Besucherzahlen, ein defizitärer Jahresabschluss 2017, die Sorge um die Nachbarschaft mit den künftigen Bewohnern der Überbauung «Buttes de Pérolles», dazu Wechsel in der administrativen und programmatorischen Leitung: Das Konzertlokal Fri-Son in Freiburg hat unruhige Zeiten hinter sich. Die visuelle Leitlinie, die der Club für die bevorstehende Saison für seine Plakate und Programmhefte entworfen hat, steht nicht umsonst unter dem Motto «Morgenröte». «Wir müssen Lösungen finden und uns neu aufstellen, wenn wir nach 35 erfolgreichen Jahren auch die nächsten 35 Jahre überleben wollen», sagte Generalsekretärin Léa Romanens gestern anlässlich der jährlichen Medienkonferenz zum Saisonstart. Erst im März hat die 27-Jährige ihren Posten angetreten und wurde gleich ins kalte Wasser geworfen. Weil die Stelle des Programmchefs nicht wie vorgesehen im Frühling besetzt werden konnte, musste Léa Romanens sich zusammen mit dem Team des Clubs und vielen ehrenamtlichen Helfern auch um das Programm kümmern (siehe Kasten). Aber Jammern nütze nichts, so lautet die Devise der jungen Chefin. Das gelte ganz allgemein für die Situation des Fri-Son: «Die Lage ist nun einmal so, wie sie ist, und wir müssen das Beste daraus machen.»

Qualität statt Quantität

Um sich für die Zukunft zu rüsten, haben das Team und der Vorstand des Fri-Son während des Sommers eine Strategie erarbeitet, die am Montagabend an einer ausserordentlichen Generalversammlung vorgestellt wurde. Dazu gehört, dass das Lokal künftig mehr auf Qualität als auf Quantität setzen will, das heisst etwas weniger, dafür ausgewählte Konzerte durchführen will. Weiter will es seine Aktivitäten auf andere kulturelle Sparten wie zeitgenössisches Theater oder Kunst ausweiten, dies in Zusammenarbeit mit anderen Freiburger Veranstaltern wie der Kunsthalle Fri Art. «Wir wollen ein Kulturzentrum werden, das offen ist für vieles, aber mit klarem Fokus auf der aktuellen Musik», präzisierte Léa Romanens. Auch in Bezug auf die Öffnungszeiten will das Fri-Son flexibler werden: Je nach Veranstaltung sollen die Türen nachts mehr oder weniger lang offen bleiben. Dazu will das Lokal seine Säle auch tagsüber besser nutzen, etwa, indem es sie anderen Institu­tionen zur Verfügung stellt.

Noch mehr als bisher will das Fri-Son künftig auf die Zweisprachigkeit setzen. Das Publikum ist je etwa zur Hälfte deutsch- und französischsprachig. Spezielle Anlässe sollen dem nun gezielt gerecht werden. So startet diesen Freitag die neue Konzertreihe «Diglossie», bei der jeweils je eine deutsch- und eine französischsprachige Rap-Band auf der Bühne stehen und ihre Sprachkulturen einander gegenüberstellen. Dazu passt die neue Situation an der Spitze des Clubs: Léa Romanens ist Waadtländerin, der neue Programmchef Yannick Dudli gebürtiger St. Galler. «Jeder von uns spricht seine Sprache, und unsere Netzwerke ergänzen sich sehr gut», erklärte Romanens.

Auch im Hinblick auf die Nachbarschaft mit den künftigen Bewohnern der «Buttes de Pérolles» gibt sich die Generalsekretärin optimistisch: Das Fri-Son werde wenn nötig in die Lärmisolation und den Sicherheitsdienst investieren. Vor allem aber suche der Club von Anfang an ein freundschaftliches Miteinander. Als Plattform für diesen Austausch hat das Fri-Son die Gründung eines «Quartiervereins Giessereistrasse» ins Auge gefasst.

Saisonstart

Ein Übergangsprogramm mit einigen Leckerbissen

Das Herbst-/Winter-Programm, welches das Fri-Son gestern vorgestellt hat, sei ein Übergangsprogramm, sagten Generalsekretärin Léa Romanens und der neue Programmchef Yannick Dudli, der seit zwei Wochen im Amt ist. Romanens hat das Programm zusammen mit ihrem Team auf die Beine gestellt. Dudli wird es nun noch ergänzen und dann bereits die Saison 2019/2020 planen. «Dann wird man meine Handschrift besser spüren», sagte der 32-Jährige, betonte aber, dass er weiterhin im Team arbeiten werde. «Ich will keine One-Man-Show.» Zu den musikalischen Höhepunkten im Herbst gehören die Konzerte des US-amerikanischen Folkmusikers Damien Jurado und der französischen Rapper Odezenne. Dazu kommen lokale Acts wie die Gustav Academy, Saymen The Man oder Hubeskyla. «Wir sind keine finanziellen Risiken eingegangen», betonte Romanens. 2017 hatte das Fri-Son bei einem Budget von 1,8 Millionen Franken ein Defizit von 12 000 Franken verbucht. Mit ein Grund war ein Besucherrückgang, wie ihn derzeit fast alle Musikclubs erleiden. 2018 hätten sich die Zahlen stabilisiert, so Romanens.

cs

Ganzes Programm: www.fri-son.ch

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