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«Ohne den Bau der Vierer-Sesselbahn wäre unsere Station gestorben»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Jauner Ammann Jean-Claude Schuwey ist seit 2012 Verwaltungsratspräsident der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG. Als «unverbesserlicher Optimist», wie er sich selber bezeichnet, glaubt er an die Zukunft der Bergbahnen in den Voralpen. Im Interview zum 50-Jahr-Jubiläum erklärt er, was die Bahngesellschaft dafür tun muss.

Der Start in die Wintersaison 2016/17 verlief harzig. Hat die Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG am Wochenende trotzdem Grund zum Feiern?

Auf alle Fälle. Diese 50 Jahre haben wir geschafft, das ist Fakt. Wir machen aber kein riesiges Fest mit Bankett, sondern ein Fest, von dem alle etwas haben. Zudem geben wir eine Festschrift heraus.

Wie ist es den Bergbahnen in Jaun gelungen, 50 Jahre zu überdauern und das Angebot stets zu erweitern?

Es war nicht immer einfach, wir haben einige Male ums Überleben gekämpft, wie andere Bahngesellschaften auch. Seit 1993, als wir mit der Beschneiung der Pisten angefangen haben, gab es hingegen immer wieder Perioden, in denen wir schlechte Phasen wettmachen konnten. Auch der Grossteil der Bevölkerung ist immer hinter den Bahnen gestanden und hat sich für sie eingesetzt. So hat die Gemeindeversammlung für die Sesselbahn 400 000 Franken gesprochen. Für mich als Syndic war es nicht einfach, dies durchzubringen. Gerade kürzlich ist mir wieder ein anonymer Brief von damals in die Finger gekommen. Darin verbreitet ein Bürger Weltuntergangsstimmung. Nichts von dem ist eingetroffen. Der Gemeinde geht es heute nicht besser oder schlechter, und wir mussten auch die Steuern nicht erhöhen. Für die einheimischen Unternehmen sind die Bahnen überlebenswichtig. Ohne Tourismus läuft in den Geschäften von Jaun nicht viel.

Dann sind beide Seiten aufeinander angewiesen?

Das würde ich so sagen. Ich stelle dabei oft den Vergleich mit Cerniat an. Um 1900 hatten die Dörfer Cerniat und Jaun je um die 800 Einwohner, fast alles Bauern. 1957 wurde einigen Jaunern klar, dass sie etwas unternehmen müssen, um ein gutes Dorfleben aufrechterhalten zu können. Sie begannen mit dem ersten Skilift. Später kamen wegen der Skilifte die Ferienheime und die Chalets hinzu. Heute zählt Jaun fast 700 Einwohner, Cerniat nur noch 300. Ich führe es auf den Tourismus zurück, dass wir heute noch ein Lebensmittelgeschäft und eine Bäckerei haben, dass die Bank einen Neubau gestellt hat und das Hotel zum Wasserfall gerettet und renoviert worden ist. Zudem hat es in unserer Gemeinde auch noch eine schöne Anzahl an Gewerbebetrieben.

Die Eröffnung der Vierersesselbahn Gastlosenexpress im November 2011 war ein Meilenstein in der jüngsten Geschichte der Bahnen. War diese Investition rückblickend richtig?

Auf jeden Fall. Ohne Sesselbahn wäre unsere Station gestorben, die Skifahrer wären nicht mehr nach Jaun gekommen. Die Snowboarder und die Kinder hatten grosse Mühe mit dem steilen Bügellift. Wir hätten eigentlich schon 1980/81 beim Bau des Gastlosen-Bügelliftes an dieser Stelle eine Sesselbahn bauen sollen, doch das lag damals aus finanziellen Gründen nicht drin. Heute stehen auch die grössten Gegner von damals hinter dem Sessellift. Sie stellen fest, dass die Skifahrer wieder vermehrt nach Jaun kommen. Seit 2011 haben wir zudem keine Schulden mehr.

Hat die Bahn auch beim Sommertourismus den gewünschten Schub gebracht?

Der Sommerbetrieb macht etwa 15 bis 20 Prozent des Jahresumsatzes aus. Auch wenn wir uns jedes Jahr etwas steigern konnten seit Sommer 2012, müssen wir uns beim Sommertourismus weiter verbessern.

Wie wollen Sie das anstellen?

Indem wir unseren Bekanntheitsgrad steigern. Wir stellen fest, dass immer mehr ausserkantonale Gäste kommen, die unser Gebiet zuvor gar nicht kannten. Wir haben viele Gäste aus dem Kanton Neuenburg und dem Waadtland, aber auch die Region Thun ist wichtig für uns. Wer bisher immer aufs Stockhorn ging, kommt heute auch mal nach Jaun.

Das Aktienkapital der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG von 1,5 Millionen Franken ist im Herbst um 750 000 Franken erhöht worden, um das Beschneiungsprojekt finanzieren zu können. 3750 Aktien à 200 Franken sollen innerhalb eines Jahres verkauft werden. Wie läuft die Aktienzeichnung?

Wir fangen jetzt an und wollen das Jubiläum nutzen, um darauf aufmerksam zu machen. Die bisherigen Aktionäre haben wir bereits angeschrieben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen werden.

Wie wichtig ist die Realisierung dieses Projekts für die Zukunft der Bahnen?

Es wird immer wichtiger, da wir auch nicht wissen, wie es mit Charmey weitergeht.

Wäre es denn für die Station Jaun ein Vorteil, wenn Charmey keinen Skitourismus mehr betreiben würde?

Die Bahnen in Charmey sind aus meiner Sicht keine Konkurrenz, sondern ein zusätzliches Angebot.

Charmey steckt in grossen finanziellen Schwierigkeiten. In den guten Jahren zuvor hatte Charmey Jaun jeweils etwas belächelt, jetzt steht Jaun besser da. Grund zur Schadenfreude?

Nein, da kommt keine Schadenfreude auf. Wir sind heute aber in der etwas stärkeren Position als die Bahnen in Charmey, da wir Schneekanonen sowie ein Beschneiungsprojekt haben, um uns weiterentwickeln zu können.

Bereits mehrere Winter in Folge war Skifahren über Weihnachten nur schlecht möglich. Glauben Sie weiterhin an den Wintersport in den Voralpen?

Man darf die Klimaerwärmung nicht verleugnen, sollte beim Wintersport aber den Fokus anders richten. Die Skistationen konzentrieren sich zu stark auf die Weihnachtszeit. Sie sollten vermehrt dafür sorgen, dass die Leute weiter in den Frühling hinein Ski fahren.

Wie überleben die Bahnen in Jaun weitere 50 Jahre?

Wenn wir der nächsten Generation eine top Bahninstallation und damit etwas Sinnvolles hinterlassen können, wird es immer wieder Leute geben, die an die Bahnen und an den Tourismus glauben und davon überzeugt sind, dass beide für Jaun wirtschaftlich vonnöten sind.

Programm

Jubiläumstageskarte und Show der Skischule

Festschrift

50 Jahre Schneesportanlagen in Jaun

Zum Jubiläum hat die Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG eine Festschrift mit dem Titel «50 Jahre Schneesportanlagen» herausgegeben. Der gebürtige Jauner Walter Buchs, Verwaltungsratsmitglied der Bahngesellschaft und seit 40 Jahren Präsident der Skischule Jaun, hat das 40-seitige Werk verfasst. Der ehemalige FN-Redaktor erzählt in elf Kapiteln die Geschichte der Bahnen von 1966 bis 2016.

So erfährt der Leser, dass am 25. November 1966 die Gründungsversammlung der ehemaligen Skilift Jaun AG stattgefunden hat und knapp einen Monat später der Skilift Fussmatte in Betrieb genommen wurde. Einen Schlepplift auf der gleichen, etwas kürzeren Strecke, gab es aber bereits seit Herbst 1957. Damit ist der Winter 2016/17 die 60. Saison mit Skiliftbetrieb in der Station Jaun.

Vater und Sohn

In der Festschrift sind auch die ehemaligen Betriebsleiter und Verwaltungsratspräsidenten aufgeführt. Erster Betriebsleiter, Verwaltungsratspräsident und Gründerpräsident im Jahr 1966 war Erich Rauber, damals Betreiber der elterlichen Garage in Jaun, heute in Tafers wohnhaft. Er stand einem neunköpfigen Initiativkomitee vor. Sein Vater Jules Rauber hatte 1957 die Initiative für den Bau des sogenannten Übungsliftes ergriffen.

Am Samstag findet im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten die Vernissage der Festschrift statt. Sie kann im Tourismusbüro in Jaun bezogen werden.

ak

Das Jubiläumsfest der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG beginnt am Samstag, den 21. Januar, um 13.30 Uhr mit einer gratis Schlittenhundefahrt für Kinder. Von 16.15 bis 18.30 Uhr wird bei der Buvette Oberbach ein Apéro serviert, zudem gibt es Ansprachen, unter anderem von Verwaltungsratspräsident Jean-Claude Schuwey. Von 19 bis 21.30 Uhr haben die Besucher Gelegenheit zu einem Gratis-Nachtskifahren am Skilift Schattenhalb. Um 20 Uhr macht die Skischule Jaun eine Demo-Show, und ab 19 Uhr gibt es in der Buvette Oberbach einen Fondue-Abend mit musikalischer Unterhaltung und einem offerierten Glas Wein. Ebenfalls ab 19 Uhr werden im Pisten-Hüttli Grilladen und Bergsuppe angeboten. Am Sonntag, den 22. Januar, können alle Interessierten ab 10 Uhr an einem ausgesteckten Slalom mit Zeitmessung teilnehmen, ab 13 Uhr findet auf der FIS-Piste für alle ein Fassdaubenrennen statt. An beiden Tagen bieten die Bahnen eine Jubiläums-Tageskarte für 20 Franken für die Erwachsenen und 15 Franken für die Kinder an.

ak

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