Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ohne Gav schlechtere Betreuung»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ohne Gav schlechtere Betreuung»

Über 400 Leute am Aktionstag für den Service public in Freiburg

Der nationale Aktionstag der Dienstleister aus Bund, Kanton und privaten Institutionen fand auch in Freiburg ein Echo. Über 400 Personen versammelten sich zu einer Kundgebung und einem Umzug durch die Innenstadt.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Rot ist neuerdings nicht nur am 1. Mai Modefarbe auf dem Pythonplatz in Freiburg. Rote T-Shirts, Blusen, Pullover, Röcke und Schuhe gesellten sich gestern zu gleichfarbigen Fahnen, Ballons, Tafeln und Ansteckknöpfen. Über 400 Freiburger Angestellte aus Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, Pflegerinnen und Pfleger aus Sozialinstitutionen sowie Mitarbeiter des öffentlichen Verkehrs bekamen Unterstützung von Sympathisanten aus anderen Berufen.

Zahlreich und laut machten sie am Donnerstagabend auf ihre Anliegen aufmerksam: «Ohne Gav = schlechtere Betreuung und unzufriedene Mitarbeiter/-innen» war auf den Tafeln ebenso zu lesen wie «weniger Lohn = schlechte Sparmassnahmen».

Echte Rahmenbedingungen gefragt

«Ein Service public kann nur richtig funktionieren, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen», sagte Bernard Fragnière, Sekretär der VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste) und der Fopis (Personalverband der Sozialen Institutionen Freiburgs). Heutzutage müsse man mit weniger Mitteln mehr leisten. Es gelte die Rechte aller Arbeitnehmer in einem Gesamtarbeitsvertrag (Gav) festzulegen. «Auch die Gemeinden und der Staat sollten erkennen, dass ein Gav für die Leistungen, die sie verlangen können, von Vorteil ist», sagte Fragnière. Dann nämlich könne die Qualität der Dienstleistungen erhalten werden.

Jean-René Wisard, Präsident der Fopis, sprach die Enttäuschung und Beunruhigung der Angestellten in den sozialen Institutionen an. Ab 1. Januar 2006 sei der bestehende Vertrag aufgelöst und es werde eine Ferienwoche gestrichen (neu vier Wochen wie Staatsangestellte) ohne gleichzeitig andere Vorteile des Staatspersonals zu erhalten (s. Kasten).

Zeit der höflichen Gespräche vorbei

Für Tremplin-Mitarbeiter Pierre Dufour ist die Zeit der höflichen Gespräche vorbei. Man müsse gemeinsam auftreten und die zahlreichen Verschlechterungen von Arbeitsbedingungen, Budgetkürzungen, Entlassungen und Reallohnreduktionen nicht einfach so hinnehmen. Dies alles sei nur für kurzfristige Sparmassnahmen geschehen. «Jeder von uns könnte plötzlich auf diese Dienstleistungen angewiesen sein», rief Dufour den jubelnden Demonstranten zu.

Alters- und Pflegeheim-Mitarbeiterin Marie-George Pelletier sowie Gilbert D’Alessandro und Wanda Suter vom Schweizer Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband unterstützten diese Worte. «Die Arbeitsbelastung steigt und steigt und der Staat gibt nicht die nötigen Mittel», sagte Pelletier.
All die Redner leiteten zum Umzug über, der die Menge vom Pythonplatz über den Bahnhofplatz ins Perolles und wieder zurückführte. Die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden.

9000 Stellen gefährdet

Schweizweit beteiligten sich 17 Gewerkschaften und Personalverbände am Aktionstag gegen Abbaumassnahmen bei den öffentlichen Dienstleistungen. Diese Stärke der Schweiz dürfe nicht einfach geschwächt oder aufgegeben werden. Bund oder Kantone seien momentan dran 9000 Stellen und bis zu neun Milliarden Franken im Service public einzusparen, teilte der VPOD mit.

Meistgelesen

Mehr zum Thema