Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ohne Komplimente geht nichts

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Les Parisiènnes mögens verschnörkelt. Ein einfaches «Merci» ist kein richtiges Dankeschön. «Merci infiniment, vous êtes très aimable» verschönert die Sprache und das Zusammenleben. Es geht für sie nicht ums Übertreiben, sondern darum, das Leben etwas eleganter zu machen und gehört zum «savoir vivre». Frauen spüren dies tagtäglich, werden sie doch von wildfremden Männern mit Schmeicheleien beglückt. Dies nicht als Anmache, sondern einfach aus reiner Freundlichkeit.

Gemütliches Wohnen

Was man sich so landläufig unter einer kleinen, gemütlichen Mietwohnung vorstellt, sucht man in Paris vergebens! Lecke Wasserleitungen? Kein Problem, die gibts in der ganzen Stadt, wer will sich schon darüber aufregen. Eine kleine, schmucke Wohnung mit eigenem Bad und Küche im Angebot? Dass die gesamte Wohnfläche aus knapp 12 Quadratmetern besteht, hält niemanden davon ab, diese zu mieten. Am liebsten bleiben Pariser sowieso ein Leben lang im selben Quartier, da kennt man sich und hilft sich bei Bedarf aus. Wer will sich da noch mit Kleinigkeiten wie mangelndem Wohnkomfort aufhalten!

Gleich um die Ecke gibt es unzählige Einkaufsmöglichkeiten. Doch es ist Ehrensache, in «seinem» Quartier und im gleichen Geschäft einzukaufen. So ist es für die Parise- rin eine Selbstverständlichkeit, niemals ihren Frisör zu wechseln, höchstens im Kriegsfall! Denn hat sie mal einen passenden gefunden, so hat sie auch ihren Stil gefunden.

Restaurantbesuche laufen nach strikten Regeln ab. Auch wenn man schon jahrelang das gleiche Lokal besucht, setzt man sich nicht unaufgefordert an seinen Lieblingsplatz. Man wartet ab, welchen Tisch der Kellner zuweist und zeigt ihm so Ehrerbietung, obwohl er einem immer die Wahl lässt. Ein kleiner Schwatz gehört selbstverständlich dazu, denn Small Talk ist wichtig und Teil der Tradition. Traditionen sind hochzuhalten und stehen für Pariser im krassen Gegensatz zu Gewohnheiten, die als spiessig gelten. Was ist denn nun Gewohnheit und was Tradition? Das wird von Mal zu Mal individuell bestimmt, je nachdem, wie es einem in den Kram passt.

Pariser sind auf Draht

Pariser mögens schnell: die Sprache, das Vorwärtskommen im dichten Verkehr und ganz besonders beim Einkaufen. Schon zwei Leute, die anstehen, sind in ihren Augen eine Schlange, also eine Zumutung. Oft werden Schlangen künstlich kreiert, denn manche Geschäfte möchten die Exklusivität ihrer Marken dadurch hervorheben. Und siehe da: Plötzlich stehen alle freiwillig an, um nichts Wichtiges zu verpassen!

Mit Julie Mebes im noblen 1. Arrondissement von Paris zu wohnen, durch Gassen oder über Boulevards zu schlendern und an ihren Beobachtungen teilzunehmen, ist ein ganz besonderer Genuss.

Julie Mebes:«Der Himmel neben dem Louvre. Zum Glück in Paris». München 2015. Deutscher Taschenbuchverlag.

Giovanna Rioloist ehemalige Leiterin der Deutschen Bibliothek Freiburg.

Meistgelesen

Mehr zum Thema