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Ohne Netz und ohne Sicherung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Michel Vogler

Von aussen dringen die Klänge eines Saxofons in die konzentrierte Stille der Manege. Routiniert, aber sehr gewissenhaft installieren Christoph Gobet und Rodrigue Funke das Trapez für die Vorstellung am Abend. Es wird auf eine Höhe von acht Metern gesetzt, ohne Netz, ohne Sicherung, und es muss exakt waagrecht hängen, denn ein Fehler könnte fatal sein. «Aber es ist besser, nicht ans Fallen zu denken, wenn man da hochgeht», meint Funke. Es ist genau das, was die Faszination dieses Live-Spektakels, in Zeiten von Multimedia und DVD, ausmacht. Nichts ist gekünstelt, alles echt und direkt. Die beiden sind überzeugt, dass der Zirkus noch eine Form der Unterhaltung ist, die für die ganze Familie und für Menschen aus allen Schichten da ist.

Von Düdingen nach Berlin

Angefangen hat die Geschichte von Christoph Gobet vor 30 Jahren: Nach einem Besuch im Zirkus Knie, der in Freiburg gastierte, liess ihn die Begeisterung für die Welt des Zirkus nicht mehr los. Als sich seine Eltern scheiden liessen, ging der vierjährige Düdinger mit seiner Mutter nach Basel, wo sie den lebhaften Jungen in den Jugendzirkus Basilisk brachte. Dort entfaltete er nach kurzer Zeit sein grosses Talent für die Akrobatik, und es war ihm schon sehr früh klar, dass sein Leben in dieser Richtung weitergehen würde. Nach dem Abschluss der Realschule ging Gobet für vier Jahre nach Berlin in die Artistenschule. «Meine Mutter meinte zwar, ich solle lieber einen richtigen Beruf erlernen», erzählt Gobet. Ein Ratschlag, den er wie manch grosser Künstler ignorierte.

Kein Liebespaar

In Berlin lernte er seinen heutigen Trapezpartner Rodrigue Funke kennen. Die beiden verstanden sich von Anfang an blendend, fast schon schwesterlich, was dazu führte, dass ihre italienischen Freunde sie für ein Paar hielten. So entstand auch ihr Bühnenname «Sorellas», die Schwestern. Entgegen zahlreichen Medienberichten waren die beiden aber nie ein Liebespaar. Dennoch machten sie nie einen Hehl aus ihrer Homosexualität. «Wir sind kein schwules Trapezduo, sondern ein Trapezduo, das zufällig schwul ist», sagt Gobet. Funke fügt an, dass ihre Kunst als Männerduo im Vordergrund stehen soll, das so hoch, ohne Sicherung und in dieser Qualität wie niemand anders arbeitet.

Viele Auszeichnungen

Den Durchbruch schafften die Sorellas 1999 in einem Varieté in Berlin. Vier Jahre später konnten sie sich am Nachwuchsfestival in Paris das erste Mal auf der internationalen Bühne präsentieren, wo sie den Zirkus-Knie-Preis gewannen. Danach folgten Stationen in der ganzen Welt, von Kopenhagen bis nach China und drei Jahre beim Zirkus Roncalli. In dieser Zeit hat das Duo viele Preise eingeheimst, der für beide bedeutendste ist der Clown von Monte Carlo.

Grosse Familie

Währenddessen standen sie immer im Kontakt mit Fredy Knie. Dieses Jahr hat es dann endlich geklappt mit einem Engagement im weltberühmten Zirkus. «Das Zirkusleben bedeutet viel Arbeit, leben im Wohnwagen, aber uns gefällts», sagt Gobet. Er schätzt das «super Team» und habe immer noch viel positive Energie, auch wenn die Saison nun langsam zu Ende gehe. «Es ist schon wie eine Familie, wie eine unglaublich grosse Familie», meint Gobet mit einem Lächeln angesichts der 300 Leute im Betrieb.

Noch viel vor

Etwa eine Stunde vor der Vorstellung beginnt das immer gleiche Ritual, um sich optimal konzentrieren zu können. Den Körper geschmeidig machen, Make-up, Kostüm anziehen und dann das «Toi Toi Toi». Der Vorhang geht auf und das Duo nimmt das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise mit grossen Emotionen und atemberaubender Akrobatik. Christoph Gobet möchte das noch lange machen. «Wir haben noch viel vor, denn wir sind erst am Anfang.»

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