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«Ohne Petarden fällt die Ambiance zusammen»

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«Ohne Petarden fällt die Ambiance zusammen»

Saane-Oberamtmann Nicolas Deiss nach dem Eishockey-Spiel Gottéron – SC Bern

Die Eishockeyspiele zwischen Gottéron und dem SC Bern sind immer brisant – hauptsächlich wegen des Geschehens neben dem Eis. Am Sonntag blieb es in Freiburg dank dem Polizeieinsatz ruhig. Oberamtmann Nicolas Deiss zog am Montag mit den FN Bilanz.

Autor: Mit NICOLAS DEISS sprach GUIDO BIELMANN

Nicolas Deiss, Sie haben im Vorfeld dieses Spiels ein Communiqué an die Vereine und Fanclubs veröffentlicht und diese angehalten, das Problem mit den Krawallmachern in den Griff zu bekommen. War dieses öffentliche Schreiben nicht eine Provokation gegenüber den Krawallmachern?

Nein, ich habe dieses Communiqué absichtlich an die Öffentlichkeit gebracht, denn die Bevölkerung muss informiert sein darüber, was wir gegen diese Krawallmacher-Szene tun. Wir haben so auch einen gewissen Druck auf die Sport- und Fanclubs ausgeübt. So ist im Vorfeld des Spiels einiges geschehen. Die Clubs haben intensiv verhandelt. Die Stadt Freiburg war in Kontakt mit der Eishockey-Nationalliga. Der SC Bern begleitete seine Fans mit 17 Personen, vorgesehen waren nur fünf. All das wäre nicht in Gang gekommen, wenn wir nur ein ?Geschreibsel? herausgegeben hätten. Da wären wir im alten Fahrwasser geblieben. Wir mussten etwas machen.

Welche Sanktionen hätten Sie ergriffen, wenn etwas passiert wäre?

Wir haben von der Polizei nichts Unmögliches verlangt, insofern eine solche Aktion zum ersten Mal durchgeführt worden war. Aber wir wollten ein Zeichen setzen, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn ich gemerkt hätte, dass die Sport- und Fanclubs nicht mittun, hätten wir Sanktionen ergriffen, wie etwa Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Im Eishockeystadion sichtete man rund 30 vermummte Personen. Warum lässt man solche Leute überhaupt ins Stadion?

Rechtlich gesehen ist es schwierig, Leuten den Zutritt ins Stadion zu verbieten.

Aber wenn einer vermummt daher- kommt, ist es doch klar, dass er gewisse Absichten hegt.

Das stimmt, aber von 300 kontrollierten Personen konnten rund 100 als gefährlich identifiziert werden. Sie mussten sich dann ausweisen, und sie wurden registriert. Wenn diese Leute schon auf gewissen Listen figurieren, kann man ihnen den Zugang verweigern.

Die Polizei stellte 25 Petarden und zwei Säcke voll Feuerwerkskörper und Raketen sicher …

… Ja. Ich habe an diesem Spiel folgende Feststellung gemacht: Sobald diese pyrotechnischen Gegenstände eingesammelt worden waren, fehlte eine gewisse Ambiance. Der Gebrauch der Feuerwerkskörper mit Lichtern, Nebelschwaden und Gedonner verleiht eine gewisse Ambiance. Was mich erschreckt hat, ist die Tatsache, dass viele dieser Feuerwerkskörper selbst gebastelt und sehr gefährlich sind – katastrophal!

Man stellt eine gewisse soziale Problematik bei diesen Vorgängen fest. Müsste man das Problem vielleicht nicht auf dieser Ebene anpacken?

Ich denke schon, dass ein gewisser Prozentsatz der Leute unter den Krawallmachern sozial benachteiligt oder ohne Halt aufgewachsen sind. Ich denke auch, dass man das Problem mal von dieser Seite anpacken sollte. Man könnte an die Fanclubs appellieren, um herauszufinden, welche Jugendlichen davon betroffen sind und ihnen in den Fanclubs einen gewissen sozialen Halt bieten. Eine Zusammenarbeit zwischen Gemeindebehörden und Clubs ist auch vorstellbar. Dies im Sinne, dass wir im Stadion wieder ein Sportfest mit schöner Ambiance erleben können. Und abgesehen davon: Ein bisschen Grölen gehört ja auch dazu.»

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