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«Ohne Umfahrung keine Entwicklung»

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Autor: karin aebischer

Der Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15. Februar).

Dies hat den Gemeinderat von Düdingen aufhorchen lassen. «Glaubt man diesen Aussagen, hat man hat den Eindruck, dass die Gemeinde Düdingen nur ihre eigenen Probleme lösen will», führen Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin und Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python aus. Durch die starken Anziehungspunkte wie den Autobahnanschluss, den Bahnhof, die Arbeitsplätze, aber auch die Schulen und das Kultur- und Sportangebot sei Düdingen aber Teil eines Gefüges, das eine überregionale Lösung erfordere. «Es wäre falsch, Düdingen als Insel zu betrachten und nur unter diesem Blickwinkel nach Lösungen für das Verkehrsproblem zu suchen», sagt Hildegard Hodel.

Mehr Leute, mehr Verkehr

Mit Verkehrsproblem meint sie die Staus auf der Hauptstrasse. Zu den Stosszeiten staut es in Düdingen jeweils von der Autobahnausfahrt bis zur Kirche, das ist eine Strecke von 1,2 Kilometern. 18 000 Fahrzeuge fahren täglich durch die 7500-Seelen-Gemeinde. Mit dem Bevölkerungswachstum wird diese Zahl weiter zunehmen.

«Gemäss Bund wird der Kanton Freiburg in den nächsten 20 Jahren die grösste demografische Zunahme verzeichnen», sagt Jean-Frédéric Python. Mit verkehrs- und raumplanerischen Massnahmen tue der Gemeinderat auf kommunaler Ebene alles in seiner Macht Stehende, um die Situation zu verbessern. So investiere die Gemeinde seit jeher in den Langsamverkehr (z.B. Fussweg Bundtels, Fuss- und Radweg Migros, Arbeitszone Birch etc.) und er setzte vor allem auch auf verdichtetes Bauen innerhalb des Dorfes (z.B. Bahnhof Nord).

Mehrverkehr von aussen

«Doch Düdingen wird auch von der Region beeinflusst», sagt Hildegard Hodel-Bruhin. So könne die Gemeinde Düdingen anderen Gemeinden nicht verbieten, neue Grossüberbauungen wie die Maggenbergmatte in Tafers oder diejenige oberhalb Windig in Freiburg zu realisieren. Den Mehrverkehr, den diese Quartiere auslösen, bekomme aber auch Düdingen zu spüren. Deshalb nütze es nichts, dass Düdingen versuche, alleine eine Lösung zu finden. «Aus diesem Grund ist die geplante Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt.» Wie die Poyabrücke sei auch die Umfahrung ein Element, um die Verkehrsprobleme im Grossraum Freiburg zu regeln.

Poya hilft kurzfristig

Von der Poyabrücke erwartet Düdingen zwar eine leichte Verkehrsentlastung. «Spätestens nach fünf Jahren ist die Situation aber wieder gleich wie vorher», sagt der Gemeindeingenieur. Dies weil die Agglomeration jährlich einen Gesamtverkehrszuwachs von einem Prozent verzeichne, die Entlastung durch die Poyabrücke bei deren Eröffnung auf der Strecke Freiburg-St. Wolfgang-Düdingen gemäss kantonalen Studien aber nur vier Prozent betragen wird. In den Studien zuhanden der Agglomeration Freiburg, die zurzeit an der Ausarbeitung des zweiten Agglomerationsprogramms ist, wird die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse infrage gestellt. Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel und Jean-Frédéric Python stören sich daran, «dass sich diese Planer keine Zeit genommen haben, um die Situation in Düdingen an Ort und Stelle zu erkunden und auch die spezielle Topografie kennenzulernen».

Strasse übers Toggeliloch

So habe das Zürcher Planungsbüro zum Beispiel über das Toggeliloch Strassen geplant, ohne zu merken, dass dort ein Tal ist. «So zu planen, ist gefährlich», sagt Python. Die Topografie eines Dorfes sowie die Autobahn und die Bahnlinie seien nunmal Rahmenbedingungen, die man nicht umgehen könne. Die Düdinger Gemeindebehörde sei sich bewusst, dass der Infrastrukturfonds des Bundes vor allem Projekte zur Förderung des ÖV und des Langsamverkehrs unterstütze. Es sei deshalb auch klar, dass Strassenprojekte im Agglomerationsprogramm Minuspunkte generieren würden. Es sei aber die Aufgabe der Agglomeration Freiburg und des Kantons, dem Bund im Richtplan die Hierarchie zwischen den bestehenden kantonalen Projekten und den Agglomerationsprojekten zu erläutern.

Birch braucht Umfahrung

Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin ist überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse für die Weiterentwicklung des regionalen Wirtschaftsstandorts Düdingen dringend nötig ist. Der Kanton hat zum Beispiel für die geplante Überbauung «Brieglipark» mit bis zu 500 Neuzuzügern eine Verkehrsstudie verlangt und gewarnt, dass Düdingen verkehrstechnisch am Anschlag sei. Auch für die Arbeitszone Birch wurde die Auflage gemacht, dass eine vollständige Überbauung nur unter Voraussetzung der Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil und der Umfahrungsstrasse bewilligt werden kann.

Entvölkerung verhindern

Und die Arbeitszone Birch komme nicht nur Düdingen zugute. «Mit der Arbeitszone Birch wollen wir erreichen, dass sich der Sensebezirk weiterentwickeln kann», sagt Hildegard Hodel. Die Entvölkerung kleiner Dörfer soll verhindert werden, indem im Sensebezirk selbst Arbeitsplätze angeboten werden. Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks sei deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden.

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