Autor: beat baeriswyl
Jetzt wurde sie also doch noch ausgetragen, die wegen dem Schweinegrippe-Virus verschobene Cup-Partie zwischen Freiburg Olympic und Sam Massagno. Im Vorfeld sorgte Massagnos Präsident Bruschetti für «böses Blut», als er Olympic des Betruges bezichtigte und beim Verband eine Untersuchung verlangte. Auf sportlicher Basis wurde gestern eine Antwort gegeben und der Gastgeber qualifizierte sich am Ende für das nächste, bereits ausgeloste Cup-Heimspiel gegen Nyon.
Verlieren verboten …
Mit dieser Devise stiegen die Saanestädter in diese wichtige Begegnung, denn im Hinterkopf hat man bereits das Endspiel, das im Frühjahr 2010 zum letzten Mal in der Heilig-Kreuz-Halle ausgetragen wird. Diese Hypothek lastete zu Beginn auf den Schultern der Leyrolles-Truppe (7:7; 5.). Erst jetzt besann man sich bei Olympic auf die hoch dotierte Wurfstärke: ein 10:0-Teilresultat schien so etwas wie eine Vorentscheidung einzuläuten!
Mittelweg wird gesucht
Mit diesem doch recht grossen Vorsprung wollte man auf Freiburger Seite haushalten. Eine kräfteschonende Spielweise sollte den erhofften Erfolg bringen. Da aber mit Vladimir Buscaglia eine der Teamstützen wegen einer Verletzung geschont und auf der Bank belassen wurde, blieben dem Trainer weniger Alternativen.
Der Heimklub versuchte, immer dann zuzulegen, wenn es die Situation erforderte. Dies in der 15. Minute: durch drei Dreier stand es plötzlich nur noch 27:24. Der treffsichere Quidome konterte mit sicher verwandelten Distanzwürfen und sorgte so für ein beruhigendes Halbzeitpolster.
Massagno nutzt Schwächen
Bis zur 24. Minute lief für die Freiburger alles nach Plan. Der Vorsprung wuchs auf über 20 Punkte an (53:31). Jeder wähnte sich bereits in der nächsten Runde, die letzte Partie mit diesem berauschenden 35-Punkte-Sieg lähmte Wurfhände, Beine und Köpfe der Spieler. Massagno packte die Gunst der Stunde und kam näher und näher. Die Auszeiten eines Damien Leyrolles nutzten wenig. Ist einmal der Wurm drin, wirds schwierig, Einfluss auf die Akteure nehmen zu können. Und dieser Wurm steckte tief drin in den Aktionen des Favoriten. Dennoch machte sich eigentlich kaum jemand Sorgen, als das dritte Viertel mit 18:21 an den Gegner ging. Es blieben ja noch zwölf Bonuspunkte auf dem Konto.
Packende Schlussphase
Massagnos Trainer Aiolfi aber verstand es, seine Akteure zu motivieren und ihnen den Glauben an einen Erfolg zurückzugeben. Morin wuchs über sich hinaus und sorgte mit Gray und Fässler beinahe für die Wende (67:66; 38.). Wäre Massagnos Amerikaner Grimm gestern topfit gewesen und hätte nicht lange geschwächt zusehen müssen, hätte der Sieger wohl Sam Massagno geheissen. Zum guten Glück behielten die Freiburger stets einen knappen Vorsprung und mussten sich nicht einholen lassen.
So qualifizierte sich am Ende doch noch der grosse Favorit mit einem minimalen Vorsprung und etwas Glück für die nächste Runde.