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Orte der Geselligkeit

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Ob Arbeiter oder Politikerin, Student oder Künstlerin: Menschen jeden Alters und jeder sozialen Herkunft treffen sich in Wirtshäusern, um zu essen und zu trinken, zu diskutieren und zu feiern – vor Hunderten von Jahren genauso wie heute. Dennoch hat sich die Beizenkultur mit dem Einzug von Fast-Food-Restaurants und Kaffeeketten stark verändert. Darum widmet das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg seine neue Sonderausstellung eben jenem traditionellen Wirtshaus: Unter dem Titel «Au Café – Treffpunkt Wirtshaus» zeichnet es eine Freiburger Beizengeschichte, die vom Mittelalter bis in die Gegenwart reicht. Die Schau erinnert an verschwundene Freiburger Wirtshäuser und an prägende Persönlichkeiten, zeigt historische Entwicklungen und soziale Funktionen, präsentiert Darstellungen von Malern, Fotografen und Schriftstellern der Vergangenheit und der Gegenwart und wagt einen Blick auf die düster-verruchten Seiten des Beizenlebens, auf Alkoholismus, Geldspiel und Prostitution.

Eine Welt, die verschwindet

Die Ausstellung sei nicht zuletzt unter dem Eindruck entstanden, dass sich die Wirtshauskultur grundlegend verändert habe und vieles im Verschwinden begriffen sei, sagte Museumsdirektorin Verena Villiger gestern vor den Medien. Villiger hat die Ausstellung selber kuratiert – als ihre letzte grosse Schau, bevor sie im November 2019 in Pension geht. Die Ursprünge der Idee reichten zurück in die Mitte der Siebzigerjahre, als sie für ein Praktikum als Kunstrestauratorin aus Zürich nach Freiburg gekommen sei, erzählte sie. «Wir arbeiteten viel in der Unterstadt und verbrachten unsere Pausen in den Quartierbeizen.» Dort habe sich ihr eine ganz neue Welt eröffnet, die sie aus Zürich nicht gekannt habe. «Ich war fasziniert davon, was da alles passierte, wie Kontakte geknüpft und Geschäfte getätigt wurden.» Als sie vor gut zehn Jahren in Wien eine Ausstellung zum Thema Wirtshäuser gesehen habe, seien diese Erinnerungen wach geworden, und sie habe sich gedacht, eine solche Ausstellung wolle sie auch für Freiburg machen.

Die Schau ist in acht Teile gegliedert und bespielt die Sonderausstellungs-Räume im Erdgeschoss und im Untergeschoss. Sie zeigt die vielen Facetten des Wirtshauses als Ort der Geselligkeit, nicht ganz privat, und doch nicht ganz öffentlich. Unter den Exponaten befinden sich Objekte aus der Sammlung des Museums, aber auch zahlreiche Leihgaben wie etwa ein Absinthbrunnen aus dem Maison de l’Absinthe in Môtiers oder ein Zunftpokal der Freiburger Pfister- oder Bäckerzunft aus dem 17. Jahrhundert aus dem Besitz des Museums der Brotkultur in Ulm. Zu sehen sind auch Gemälde des Freiburger Malers Jean-Lou Tinguely (1937–2002), der gerne das Interieur von Wirtshäusern darstellte, Fallenbilder von Daniel Spoerri (*1930) mit den Überresten von Mahlzeiten oder eine Serie von Zeichnungen von François Bonnet (1811–1894), der im Café des Merciers (Zu den Krämern) in Freiburg ein und aus ging. Das Künstlerkollektiv «Atelier à la Croix» und der Fotograf Romano P. Riedo zeigen ihren persönlichen Blick auf das Thema. Und bei allen Freiburger Besuchern wird spätestens dann Nostalgie aufkommen, wenn sie auf die legendären Freiburger Wirtinnen Marie-Rose Holenstein vom Gothard und Marie-Hélène Darbellay, genannt «Mama Leone», vom Tunnel treffen.

Museum für Kunst und Geschichte, Freiburg. Vernissage: Do., 8. November, 18.30 Uhr. Bis zum 17. März. Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen, das im Museum erhältlich ist (160 Seiten, 39 Franken, Texte auf Französisch).

Programm

Arno Camenisch und Arlette Zola

Die Ausstellung bietet bis zur Finissage am 17. März ein reichhaltiges Rahmenprogramm für Gross und Klein. Zu den Höhepunkten gehören eine Lesung des Bündner Schriftstellers Arno Camenisch am 25.  Januar, ein Konzert der Freiburger Sängerin Arlette Zola am 7. Februar und ein Konzert des Bassbaritons Michel Brodard und der Akkordeonistin Christel Sautaux am 10. März.

cs

Ganzes Programm: www.mahf.ch

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