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Orte des Rückzugs

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Vom kleinen Parkplatz beim Friedhof Düdingen führt ein Weg zum Brugerawald, an dessen Rand sich die Lourdes-Grotte befindet. Und zwar schon seit 116 Jahren. Sie ist zwischen 1910 und 1914 auf Initiative des damaligen Sigristen erstellt worden (siehe Kasten).

Dankestafeln am Felsen

Die Lourdes-Grotte, eine von zehn im Sensebezirk, befindet sich in einer natürlichen Felsformation. In einer Nische steht eine grosse Statue der Muttergottes. An einer Seite neben den Bänken sieht man eine kleinere Statue der heiligen Bernadette. Lourdes-Grotten – auch Mariengrotten genannt – wurden gebaut, weil es früher nicht allen Gläubigen möglich war, nach Lourdes zu pilgern (siehe auch Kasten).

Ein paar Bänke laden zum Verweilen ein, und beim Altars flackern die Lichter der Opferkerzen. An der hinteren Seite plätschert Wasser von einer kleinen Quelle in einen Brunnen. An der Felswand sind rund 50 kleine Dankestafeln aus Granit angebracht. «Maria hat geholfen», steht da etwa, oder auch: «Bitte für uns». Einige Tafeln sind auf Deutsch, andere auf Französisch oder Spanisch beschriftet und mit Initialen und einer Jahreszahl versehen. Die älteste stammt von 1912, die jüngste ist wenige Jahre alt.

Einen Moment der Besinnung

«Die Grotte ist sehr beliebt», sagt Pfarreirat Hugo Roggo. Schon vor Corona-Zeiten sei sie rege besucht worden, im vergangenen Sommer hätten noch mehr Leute hier Trost gesucht. Er habe selbst eine besondere Beziehung zu ihr und erhalte auch regelmässig Rückmeldungen von Leuten, die diesen Ort der Stille, des Rückzugs und der Besinnung sehr schätzten. Kaum hat er das gesagt, kommt ein älterer Mann zur Grotte und erzählt, dass sein Spaziergang ihn praktisch jeden Tag hierher führe, dass er eine Kerze anzünde und sich für eine Weile hinsetze.

Es sei ihm ein grosses Anliegen, dass die Grotte und die Umgebung gut unterhalten würden, sagt Hugo Roggo. In den letzten fünf Jahren hat die Pfarrei regelmässig verschiedene Arbeiten ausgeführt. So sind 2015 zum Beispiel ein paar Bäume gefällt worden, damit mehr Licht auf die Grotte fällt. Letztes und dieses Jahr hat die Pfarrei Mitarbeiter des Vereins für aktive Arbeitsmarktmassnahmen (VAM) beauftragt, den 125 Meter langen Zaun oberhalb der Grotte zu erneuern. Er sichert den Spazierweg, der oberhalb der Felsformation ins beliebte Naherholungsgebiet Brugerawald führt. Zudem haben Schülerinnen und Schüler der OS Düdingen mit der Werkhof-Equipe diesen Fussweg verbreitert und instand gestellt.

Dieses Jahr nun stand der Aufstieg im Fokus der Arbeiten. Die VAM-Mitarbeiter haben ihn neu angelegt. Er ist nun breiter und hat mehr Handläufe, die alten hölzernen Treppenstufen sind verschwunden. Mittendrin lädt eine neue Bank zum Ausruhen und Verweilen ein. Weiter oben standen noch die Reste einer alten Toilette. Sie sind nun entfernt worden, dafür musste der Hang an dieser Stelle verstärkt werden.

Insgesamt hat die Pfarrei in den letzten fünf Jahren 60 000 Franken in die Grotte investiert. Apropos: Für das Bezahlen der Opferkerzen steht nach wie vor ein kleines Kässeli bereit. Ganz neu hat Hugo Roggo aber auch eine moderne Zahlungsmöglichkeit eingeführt: Wer will, kann die Kerzen- oder andere Spenden per Twint bezahlen.

Grotten im Kanton Freiburg

Von Pilgern nach Hause gebracht

Sie sind im deutsch- und im französischsprachigen Teil des Kantons vertreten: die Lourdes-Grotten, auch Mariengrotten genannt. Man nimmt an, dass es Lourdes-Pilger waren, die das Geschehen von Lourdes zu Hause kopieren wollten. Oft wurden Grotten bei Felsüberhängen eingerichtet. Wo dies nicht möglich war, wur-den sie künstlich nachgebaut. Die Lourdes-Grotten sind ausgestattet mit Statuen der Jungfrau Maria und der Seherin Bernadette Soubirous. Fehlen darf auch ein kleiner Wasserlauf nicht, der an das heilende Wasser in Lourdes erinnert. Grotten laden zum persönlichen Gebet und zur ruhigen Betrachtung ein. Die Ex-Voto-Tafeln (Dankestafeln) und die Andachtskerzchen sind Zeichen der Volksfrömmigkeit. Die nachweislich ältesten Lourdes-Grotten stehen in Tafers, Giffers und La Roche. Die grösste ist jene in Grandvillard; sie wurde 1958 zum 100-Jahr- Jubiläum der Erscheinungen in Lourdes erstellt.

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Zahlen und Fakten

Düdinger Grotte ist gut dokumentiert

Sigrist Franz Kessler hat die Lourdes-Grotte in Düdingen 1910 bis 1914 erbaut. Sie lag damals in einem Wald, der einer Familie gehörte. Die Pfarrei hat das Waldstück 1979 nach jahrelangen Verhandlungen für 42 000 Fran-ken erworben; die 145 Pfarreimitglieder stimmten dem Antrag diskussionslos und einstimmig zu, wie Pfarreirat Hugo Roggo aus Archivunterlagen entnehmen konnte. 1958 ist die Grotte umgestaltet worden. Sie erhielt einen neuen Altar aus einem Stein, der aus dem Tessin nach Düdingen transportiert worden war. Er kostete 1062 Franken. Im Pfarrarchiv sind die Details der Abrechnung der damaligen Firma Hoch-, Tief- und Strassenbau AG, Düdingen, zu finden. Der Stundenlohn für einen Vorarbeiter betrug damals 5.50 Franken, für einen Handlanger 3.85 Franken. Für den Einsatz des Camions verrechnete die Firma jeweils zwölf Franken.

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