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Ott gewinnt sensationell – Sturny sorgt für Freiburger Happy End

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Der St. Galler Damian Ott gewann am Sonntag überraschend das Bergkranzfest in Schwarzsee. Für die Freiburger schien es ein Fest zum Vergessen – bis Nicolas Sturny für ein unverhofftes Happy End sorgte.

Die Idylle in Schwarzsee war wie immer perfekt. Über der Kaiseregg ging am frühen Sonntagmorgen die Sonne auf, auf dem Kasernenareal machten sich die Schwinger bei bereits angenehmen Temperaturen bereit zum Anschwinget, die für Feste typische Ländlermusik beschallte die Szenerie. Und doch war etwas Entscheidendes anders: Um die drei Sägemehlringe fehlten die voll besetzten Tribünen. Wie alle Bergkranzfeste ging auch das in Schwarzsee ohne Zuschauer über die Bühne. Dieser Entschluss wurde bereits vor den Corona-Lockerungen über den Sommer hinweg gefällt.

Saisonende für Lario Kramer

Sucht man vor diesem Hintergrund ein kleines Trösterchen für die Schwingerfreunde aus der Region, dann ist es wohl der Umstand, dass ihnen insofern eine Enttäuschung erspart blieb, als dass gleich zwei einheimische Spitzenschwinger kurzfristig für das Schwarzsee-Bergschwinget absagen mussten. Statt um den Festsieg mitzureden, blieb den beiden Freiburger Eidgenossen Lario Kramer und Benjamin Gapany an diesem Sonntag nur der Frust. Noch grösser als bei Gapany dürfte die Ernüchterung bei Kramer gewesen sein. Der Galmizer zog sich am Freitag im Training eine Knieverletzung zu. «Schweren Herzens muss ich mitteilen, dass ich mich am Aussenband verletzt habe und die Saison nicht fortsetzen kann. Der Fokus wird auf die Genesung und die Vorbereitung auf das nächste Jahr gesetzt», schrieb Kramer auf seinen Social-Media-Kanälen. Damit gesellt sich Kramer zu den weiteren Freiburgern Michel Dousse und Steven Moser, die 2021 ebenfalls nicht mehr schwingen können, und fällt für den Saisonhöhepunkt, das Kilchberg-Schwinget von Ende September, aus. Der Greyerzer Gapany – der bereits seit einigen Wochen angeschlagen ist und sich irgendwie von Fest zu Fest hangelt – zog sich derweil am Samstag eine Blessur an der Leiste zu. Doch damit nicht genug. Auch Steve Duplan, ein dritter Westschweizer Eidgenosse, musste einen Strich unter die Teilnahme in Schwarzsee ziehen: Der Waadtländer zog sich am Samstag beim Nordwestschweizer Fest eine Nackenverletzung zu.

Ledermann aufmüpfig

So kam es, dass zum ersten Mal mehr Berner – trotz der weiteren kurzfristigen Absage des ambitionierten Remo Käser – in Schwarzsee zu Gast waren als Westschweizer Schwinger. Zudem eröffneten die zahlreichen Absenzen von Spitzenschwingern der zweiten Garde die Chance, sich eines der begehrten Bergkranzfeste zu holen. Das galt unter anderem für den 20-jährigen Michael Ledermann. Der Berner, der im Greyerz seine Landwirtschaftslehre absolviert hatte und 2019 beim Eidgenössischen in Zug noch für den Südwestschweizer Verband acht Gänge bestreiten konnte, liess am Morgen mit einem attraktiven gestellten Gang gegen Samuel Giger aufhorchen. Ledermann versteckte sich gegen den Thurgauer, der in dieser Saison bereits sechs Feste gewinnen konnte, keinesfalls und stand bei Tageshälfte mit zwei weiteren Siegen bei 28,75 Punkten. Damit war der Berner gut im Rennen, den dritten Bergkranzfest-Kranz in diesem Jahr zu holen, nachdem er schon auf dem Brünig und der Schwägalp überzeugen konnte.

Wiget weiter im Verletzungspech

Noch besser als Ledermann stand zur Halbzeit Michael Wiget da. Zusammen mit Adrian Walther (Habstetten) war er der einzige Schwinger, der nach drei Gängen drei Siege hatte. Allerdings zog sich der Wünnewiler in seinem dritten Kampf gegen Adrian Klossner eine Verletzung am linken hinteren Oberschenkel zu. «Ich muss über den Mittag abklären, ob es für mich weitergehen kann», sagte Wiget unmittelbar nach seinem dritten Sieg. Im 4. Gang wurde der für den Berner Kantonalverband schwingende Freiburger gegen Giger, gegen den er unlängst den Schlussgang auf der Schwägalp verloren hatte, eingeteilt. Doch Wiget erschien nicht mehr. Die Leidensgeschichte des 22-jährigen Wünnewilers, der sich immer wieder mit Verletzungen herumschlagen muss, ist damit um ein weiteres Kapitel reicher – und auch das Schwarzsee-Schwinget 2021 geht definitiv nicht als ein erfolgreiches Heimfest für die Freiburger in die Annalen ein. Wiget hofft nun, rechtzeitig für das Kilchberg-Schwinget wieder fit zu sein (siehe Kasten).

Gigers erste Niederlage

Nachdem der Berner Walther seinen vierten Gang verloren hatte, lag es im 5. Gang an Ledermann, einen Nordwestschweizer Schlussgang in Schwarzsee zu verhindern. Denn Giger stand bereits als Schlussgangteilnehmer fest, nachdem er Klossner besiegt und seinen vierten Sieg geholt hatte. Ledermann, der Führende nach vier Gängen, musste allerdings gegen den Eidgenossen Roger Rychen als Verlierer aus dem Sägemehlring (und holte am Ende den Kranz dennoch). Damit stand der Schlussgang fest. Nach Giger qualifizierte sich auch Damian Ott (Dreien) – der Überraschungssieger vom Weissenstein-Schwinget – für den Schlussgang. Ott hatte nach einem «Gestellten» beim Anschwingen gegen Bernhard Kämpf vier Sieg aneinandergereiht.

Und es sollte gar ein fünfter Sieg folgen. Der erst 21-jährige Ott schaffte die Sensation und fügte Giger im Schlussgang nach fünf Minuten mit Kurz und Nachdrücken nach sechs Kranzfestsiegen in diesem Jahr die erste Niederlage überhaupt bei. «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das ist unglaublich! Verrückt!» Er habe an einen Kranz gedacht, jedoch sicher nicht an den Sieg, sagte der St. Galler Ott. «Ich glaubte, Giger lässt nichts anbrennen. Der Sieg auf dem Weissenstein war unerwartet. Heute als Gejagter war es nicht einfacher.»

Sturny endlich belohnt

Und die Einheimischen? Vor dem 6. Gang hatten einzig Dorian Kramer und mit Abstrichen Nicolas Sturny noch Chancen auf die Auszeichnung. Der 21-jährige Galmizer Kramer zeigte ein starkes Fest und musste nach der Niederlage gegen Dominik Roth im 5. Gang zum Abschluss gegen den Berner Mathieu Burger (19) – der ebenfalls drei Siege und zwei Niederlagen auf seinem Konto hatte – mindestens eine 9,75 holen, um Eichenlaub zu gewinnen. Nach einem animierten Kampf blieb es bei einem «Gestellten», womit Kramer seinen ersten Bergkranz und den zweiten Kranz in diesem Jahr (beim Südwestschweizer Fest) knapp verpasste. «Gegen Roth habe ich hinten raus etwas riskiert, aber es ging schief», sagte Kramer. «Ich wusste aber im Hinterkopf, dass ich im 6. Gang nochmals eine Chance habe.» Dort hätten er und Burger alles gegeben. «Leider gab es kein Resultat.» Dennoch sei er sehr zufrieden mit dem Fest. «Ich konnte in den Kämpfen die Züge zeigen, die ich mir vorgenommen hatte.»

Gehörte zu den Gewinnern des Tages: Nicolas Sturny.
Charly Rappo

 Der 23-jährige Tafersner Sturny musste zum Abschluss gegen Klossner eine Zehn holen und auf gestellte Gänge von Konkurrenten hoffen, um sein erstes Eichenlaub gewinnen zu können. Seinen Teil trug der Sohn des Eidgenossen Guido Sturny, der als Reservist nachgerutscht war, mit seinem vierten Sieg des Tages bei – und auch in den anderen Ringen lief es ganz nach dem Gusto Sturnys. So holte er sich im geteilten 8. Rang seinen ersten Kranz überhaupt – und das ausgerechnet in Schwarzsee. «Hier den Kranz zu holen, als Reservist und beim Heimfest, ist schon sehr speziell», konnte Sturny sein Glück kaum fassen. Oft war er nur knapp am Eichenlaub vorbeigeschrammt, so auch beim Freiburger Kantonalen. Aufgesteckt hat er aber nie. «Das war nicht frustrierend. Im Gegenteil, ich sah es immer als Motivation weiterzumachen.»

Michael Wiget: «Ich hatte sehr mit den Tränen zu kämpfen»

«Beim zweiten Zug im dritten Gang bin ich im linken Knie eingeknickt und habe gleich gemerkt, dass es geknackst hat», beschreibt Michael Wiget die verhängnisvolle Szene, die sein Forfait nach drei Siegen in Schwarzsee besiegelte. Die Stabilität sei danach weg gewesen. «Entweder ist der Hamstring gerissen oder gezerrt. Und das hintere Kreuzband ist auch nicht ausgeschlossen. Es ist natürlich extrem hart, nach drei Siegen Forfait geben zu müssen. Ich hatte sehr mit den Tränen und Emotionen zu kämpfen. Aber langfristig ist es die richtige Entscheidung.» Der Wünnewiler hofft nun, in Kilchberg Ende September wieder einsatzbereit zu sein. Seine beiden Kränze in dieser Saison sollten zur Selektion reichen. «Viel mehr kann ich unter diesen Umständen nicht leisten», erklärte Wiget. «Wenn das nicht reicht, weiss ich auch nicht.»

Michael Wiget (vorne) musste nach starkem Start aufgeben.
Keystone

Bis in den Mai lief die Saisonvorbereitung von Wiget gut. «Ich konnte an der Spitzensport-RS in Magglingen gut trainieren. Dann bekam ich einen Schlag ans linke Knie und der Schleimbeutel schwoll an. Eine Verletzung, die ich im anderen Knie schon hatte. Es gab zwei Optionen: den Schleimbeutel rausnehmen oder nicht. Ich habe mich dagegen entschieden, einen Monat pausiert und mich aufs Studium fokussiert.» Mit nur sechs Schwingtrainings in den Beinen holte Wiget vor einem Monat am Berner Kantonalen den Kranz. Es folgte die Schlussgang-Teilnahme auf der Schwägalp, ehe der Eidgenosse vom Schwingclub Laupen wegen einer abgerissenen Fingerbeere wieder zehn Tage pausieren musste. Und nun also der verletzte Oberschenkel in Schwarzsee.

Nach der Saison müsse der Schleimbeutel so oder so operativ entfernt werden, sagt Wiget. «Aber wenn ich gleichwohl solche Leistungen wie heute zeigen kann, möchte ich eben schon gerne in Kilchberg dabei sein. Wenn ich weitergemacht hätte, wäre die Chance gross gewesen, dass definitiv was reisst und ich vielleicht nicht nur diese Saison nicht mehr schwingen könnte, sondern auch die nächste.»

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