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Otto Piller will auch noch als 80-Jähriger wissen, wie Dinge funktionieren

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Wie hat die Elektrizität die Menschheit beeinflusst, und was wäre, wenn Einstein oder Galileo Galilei nie gelebt hätte? Otto Piller erklärt in seinem Buch Erfindungen und Entdeckungen – nicht ohne kritischen Blick und Mahnfinger.

Es ist eine Weile her, seit Otto Piller als kleiner Bub in seinem Elternhaus in Alterswil Radiogeräte auseinandergenommen hat, weil er wissen wollte, wie sie funktionieren. Sein berufliches Leben fing mit einer Lehre als Elektroniker an, führte zu einem Studium der Kernphysik und hörte mit der Leitung des Bundesamts für Sozialversicherungen auf. Seit 2003 ist der Alterswiler pensioniert. Doch hat den mittlerweile 80-jährigen ehemaligen SP-Ständerat die Faszination für physikalische Vorgänge und Zusammenhänge bis heute nicht losgelassen.

Ein lang gehegter Wunsch

Etwas von seiner Begeisterung hat er in einem Buch zusammengefasst, das er «Entdeckungen und Erfindungen, die die Welt veränderten» genannt hat. «Es war schon lange ein Wunsch von mir, etwas über die Geschichte dieser Errungenschaften zu schreiben», erklärt er im Gespräch mit den FN.

Entstanden ist das Buch während der Corona-Zeit, und Otto Piller konnte beim Verfassen von seinem grossen Erfahrungsschatz, seiner umfangreichen Bibliothek mit naturwissenschaftlichen Werken und seiner Sammlung von Gegenständen aller Art profitieren. Die Evolutionstheorie, Radioaktivität, Raumfahrt und Satelliten, Kernfusion und Halbleiter, aber auch Internet, Mobiltelefon und künstliche Intelligenz – kaum ein Thema hat er ausgelassen.

Komplexes einfach erklärt

Nicht zu viel Text und nicht zu kompliziert, so die Devise von Otto Piller:

Es sollte ein Sachbuch für den technisch interessierten Laien werden, aber kein Fachbuch.

Also ist er bei seinen Beschreibungen nicht in die Details gegangen, sondern erklärt nur gerade so viel, dass die Abläufe verständlich werden. Komplexe Inhalte verständlich zu erklären, habe er vor Jahrzehnten gelernt, sagt Otto Piller. Er habe schon früh Jugendlichen auf Sekundar- und Gymnasialstufe Nachhilfeunterricht in Mathematik erteilt und sich dabei an einen Ausspruch von Albert Einstein gehalten: Wenn ein Lehrer ein Problem nicht so darstellen kann, dass es alle Schüler verstehen, hat er es selber nicht verstanden.

Einfluss auf die Menschheit

Wichtiger, als in technische Details einzutauchen, war Otto Piller beim Schreiben die Einordnung der Erfindungen und Entdeckungen in das jeweilige Zeitgeschehen. So erklärt er in seinem Buch nicht, wie der Otto-Motor genau funktioniert, sondern welchen Einfluss die Entwicklung des Automobils auf die Mobilität des Menschen hatte. Hätte James Watt im 18. Jahrhundert nicht die Dampfmaschine erfunden – für Otto Piller eine der grössten Erfindungen in der Geschichte der Menschheit – wäre das erste Massenverkehrsmittel, die Eisenbahn, nicht entstanden.

Er zeigt aber auch Chancen und Gefahren auf, geht auf die Kehrseiten von grossen Erfindungen ein und erlaubt sich hie und da auch kritische Bemerkungen – jeweils mit einer klaren Haltung, doch ohne Besserwisserei oder Überheblichkeit. So erklärt er zum Beispiel, wie das Weltbild bei den griechischen Philosophen, Mathematikern und Astronomen ausgesehen hat und warum es wegen des Widerstands der Kirche so lange dauerte, bis sich die Erkenntnis durchsetzen konnte, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt.

Auf Kosten der Welt?

Ab und zu kommt die sozialdemokratische Ader des ehemaligen SP-Ständerats Otto Piller hervor und er erhebt den Mahnfinger. So stellt er vor allem im Schlusskapitel die Frage, ob all die Errungenschaften nur möglich waren und sind, wenn dabei die Welt zugrunde geht. «Es müsste nicht sein», gibt er auch gleich die Antwort darauf. «Der technische Fortschritt muss so ausgerichtet sein, dass er umweltverträglich ist», sagt er. «Nicht umweltfreundlich, das ist Unsinn, aber zumindest umweltverträglich», präzisiert er.

Die Lage sei angesichts von Klimaerwärmung, knapper werdenden Landreserven und katastrophalen Zuständen mit Hungersnöten in Afrika ernst. «Es ist knapp 12 Uhr.» Ist ein Umdenken noch möglich? «Ja», sagt Otto Piller mit Überzeugung. Ihm ist bewusst: 

Es ist meine Generation, die dazu beigetragen hat, dass die Belastung gestiegen ist.

Und er erzählt, wie er als Kernphysiker beim Besuch des ersten Atomkraftwerks in Grossbritannien begeistert war von der neuen Technologie. «Damals hat niemand von der problematischen Abfallentsorgung gesprochen.» Er sei von Natur aus optimistisch und glaube, dass die Jugend von heute das Ruder herumreissen könne und die Welt mit umwelt- und gesellschaftsverträglicher Forschung den Rank noch einmal finde.

Zweite Publikation

Neuauflage des Geschichtenbands

Gleichzeitig mit Otto Pillers Buch über Entdeckungen und Erfindungen ist auch die Neuauflage seiner «Erinnerungen und Geschichten aus einer bewegten Zeit» erschienen. Er hatte diese sehr persönlichen Geschichten 2013 eigentlich nur für den Familienkreis zusammengetragen. Die Erzählungen über eine Kindheit im Sensebezirk, seine Betrachtungen über die Sensler Seele und seine kritische Auseinandersetzung mit den damals geltenden kirchlichen und gesellschaftlichen Zwängen stiessen aber auch ausserhalb der Verwandtschaft auf reges Interesse. So gelangten schliesslich mehr als 1500 Exemplare in Umlauf. «Ich habe immer wieder Anfragen erhalten, auch als das Bändchen längst vergriffen war», erzählt Otto Piller. Also hat er sich dazu entschlossen, es zu überarbeiten, mit vier neuen Geschichten oder besser Schicksalen, unter anderem jenem eines Verdingbubs, zu ergänzen und neu herauszugeben. im

Zur Person

Otto Piller ist Physiker, Politiker und ein gwundriger Mensch

Otto Piller wurde 1942 in Alterswil geboren, wo er auch aufwuchs. Nach einer vierjährigen Lehre bei der damaligen Vibro-Meter AG (heute Meggitt AG) in Freiburg studierte er Elektronik am Technikum Burgdorf und dann Mathematik und Physik an der Uni Freiburg. Er doktorierte im Bereich Kernphysik und trat 1972 – nach einigen Jahren in der Privatwirtschaft – ins Bundesamt für Messwesen ein. Dieses leitete er von 1984 bis 1996, bevor er 1997 zum Bundesamt für Sozialversicherungen wechselte. «Ich habe nicht nur Politik gemacht, sondern auch einen ehrbaren Beruf gelernt.» Otto Piller war von 1979 bis 1995 als SP-Politiker im Ständerat. Diesen präsidierte er 1992/93. 1995 trat er als Bundesratskandidat und Konkurrent von Moritz Leuenberger bei der Ersatzwahl für SP-Bundesrat Otto Stich an. im

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