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Pädophilie-Verdacht: Kommission SOS Prevention zieht Bilanz

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Autor: Irmgard Lehmann

Freiburg Nachdem die Verfehlungen des 68-jährigen Kapuzinerpaters A. J. (siehe FN vom Dienstag) bekannt wurden, hat das Bistum reagiert und im Februar eine unabhängige Kommission eingesetzt. SOS Prevention hatte den Auftrag Opfer anzuhören, die von Priestern oder Laien sexuell missbraucht worden waren. Am Freitag hat das fünfköpfige Gremium unter dem Präsidium der ehemaligen Untersuchungsrichterin Françoise Morvant Bilanz gezogen.

Vor 50 Jahren

Die Kommission hat 28 Fälle (25 in französischer – 3 in deutscher Sprache) behandelt. Doch die meisten sind verjährt und die mutmasslichen Täter verstorben. «Darunter auch gravierende Fälle, die teils Jahrzehnte, bis zu 50 Jahre zurückliegen», präzisierte Franziska Bolliger, Kommissionsmitglied und Untersuchungsrichterin.

Nur zwei der Fälle sind aus den letzten Jahren. Bei einem ist die Lage aber noch unklar. Er betrifft einen mutmasslichen Verstoss gegen kirchliche Regeln in Ausübung des Amtes. Beim anderen verfügt die Kommission noch über keinen Bericht aus erster Hand.

«Jene, die erwartet hätten, es kämen hunderte von Fällen ans Tageslicht, könnten jetzt den Eindruck erhalten, der Berg habe eine Maus geboren», bemerkte die Präsidentin Françoise Morvant und wies darauf hin, dass die Kommission nicht aus Detektiven bestehe, sondern vielmehr ein Ort sei, wo sich Opfer aussprechen können.

«Die Personen – meist ältere Leute – haben über Misshandlungen, harmlose Berührungen bis hin zu gravierenden Übergriffen berichtet», sagte Bolliger. Rund zehn der Fälle waren der Kommission von Bischof Bernard Genoud überwiesen worden.

Die Kommission hatte den Auftrag, alle Informationen zu sexuellen Übergriffen, die über die Hotline, Briefe, Begegnungen usw. eingehen, in Empfang zu nehmen und zu überprüfen.

Die Kommission verfasst auch in diesen Fällen einen Bericht zuhanden des Bischofs. Dass die verjährten Fälle nun aber einfach ad acta gelegt werden können, ist laut Bolliger nicht zum Vornherein anzunehmen: «Sollte das kanonische Recht zum Zug kommen, könnte Rom die Verjährung aufheben und die fehlbare Person noch zur Verantwortung ziehen.»

Weiterbildung der Priester

Die Kommission hatte nicht nur den Auftrag anzuhören, sondern muss aufgrund ihrer Erkenntnisse auch Vorschläge ausarbeiten, wie sexuelle Übergriffe noch besser verhindert werden können. Vorschläge, die in die Weiterbildung der Priester und in die Ausbildung zukünftiger Priester einfliessen sollen. Konkrete Empfehlungen hat sie aber noch nicht formuliert.

Die Kommission SOS Prevention hat auch noch keine Empfehlungen für die Entschädigung der Opfer herausgegeben. Die Kirche habe aber gewissen Opfern Hilfe geleistet, hiess es am Freitag.

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