Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Palliative Pflege soll zu einer Einheit werden

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Im Kanton Freiburg hat jede Person mit einer lebensbedrohlichen, unheilbaren oder chronisch fortschreitenden Krankheit Anspruch auf Palliativpflege, die ihren Bedürfnissen entspricht.» Dieser Grundsatz steht an der Basis einer kantonalen Palliative-Care-Strategie, welcher der Staatsrat an seiner Sitzung vom 12. April zugestimmt hat.

Die Strategie wurde von der Direktion für Gesundheit und Soziales ausgearbeitet und im letzten Jahr in eine breite Vernehmlassung geschickt. Dabei wurde festgestellt, dass es im Bereich Palliative Care bereits eine Vielzahl an Leistungen von hoher Qualität gibt. Diese galt es in ein umfassendes Konzept zu integrieren und mittels eines Massnahmenplans zu vervollständigen.

Wie die Direktion gestern in einer Mitteilung bekannt gab, soll die Strategie nun eine bessere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern wie Institutionen, Vereinen, Privaten und Freiwilligen ermöglichen. «Die Zusammenarbeit soll mit einer Netzwerk-Karte gewährleistet werden, auf der Hilfesuchende die Informationen finden, die sie brauchen.»

Geld für neue Aufgaben

Die Strategie werde als Bericht zu einem Postulat an der nächsten Grossratssession behandelt (siehe Kasten), ansonsten seien aber keine Gesetzesänderungen zur Umsetzung der Strategie nötig, so Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP) auf Anfrage der FN. Zentrales Element sei der Umsetzungsplan mit 17 Massnahmen für den Zeitraum 2016 bis 2020, so Demierre. «Die Umsetzung der Massnahmen wird verteilt über fünf Jahre insgesamt 5,5 Millionen Franken kosten. 0,6 Millionen Franken davon sind für neue Aufgaben vorgesehen.»

Unter den 17 Massnahmen sind für die Gesundheits- und Sozialdirektorin einige Punkte besonders wichtig. So werde im Kanton Freiburg das Bildungsangebot im Bereich Palliative Care ausgeweitet. Das Bildungszentrum des Freiburger Spitals habe ein Mandat erhalten, das Personal vermehrt in Palliative Care auszubilden. Noch vor dem Sommer starte am Spital eine Weiterbildung für Pflegefachpersonen. Gemäss Demierre arbeite nur 20 Prozent des potenziell betroffenen Personals in einer spezialisierten Abteilung, wie in der ehemaligen Villa St-François neben dem Kantonsspital, und sei dementsprechend ausgebildet. Rund 80 Prozent sind aber im Akutbereich oder der Rehabilitation tätig. Weiter soll gemäss Demierre auch eine Liste entstehen, in denen Mitarbeitende von Pflegeheimen oder Spitex ein entsprechendes Ausbildungsangebot finden.

Hotline eingerichtet

Wie die Staatsrätin weiter sagte, habe der Kanton den Betrag für die Jahre 2016 und 2017 erhöht, der den Spitexdiensten für Palliative Care zur Verfügung steht. Weiter hat der Kanton ein Mandat erteilt, um die Hilfsangebote für betreuende Angehörige auszuweiten. Ebenfalls als Massnahme aufgelistet ist das Betreiben eines Telefondienstes für Betroffene. Wie Demierre sagt, habe diese Hotline vor rund zwei Wochen ihren Betrieb aufgenommen. Geleistet wird er von der Organisation Voltigo, einem Team, das auf spezialisierte Pflegefachpersonen, Ärzte und Verwaltungspersonal zurückgreifen kann.

Ein weiteres Ziel der Strategie und der darin enthaltenen Massnahmen ist es, die Bevölkerung vermehrt auf die Belange der Palliative Care aufmerksam zu machen. So sollen in den nächsten Monaten und Jahren zahlreiche Informationsanlässe zum Thema stattfinden, ausserdem soll der Austausch zwischen den Partnern verstärkt werden. Ein Anliegen für Demierre ist es, das Freiburger Netzwerk auch in Migrantenkreisen besser bekannt zu machen. Für das Jahr 2018 ist eine Broschüre geplant, in dem alle Freiburger Angebote aufgeführt werden.

Grosser Rat: Forderung aus dem Jahr 2009

I m Februar 2009 hatten die beiden Grossräte Ursula Krattinger-Jutzet (SP, Düdingen) und Christian Marbach, (ehemalig, SP, Düdingen) in einem Postulat den Staatsrat darauf aufmerksam gemacht, dass der Kanton Freiburg kein Grundlagenpapier in Form eines globalen Versorgungskonzepts durch Palliativpflege besitze. In seiner Antwort hat der Staatsrat damals geschrieben, dass Überlegungen zum Ausbau eines kantonalen Palliativpflege- und -betreuungsangebots laufen. Er verpflichtete sich, die Situation im Kanton zu analysieren und Vorschläge auszuarbeiten, sobald Ergebnisse des Projekts Voltigo vorliegen. Das Care Team Voltigo nahm 2010 seinen Dienst auf. Es hat sich seither um rund 1100 Fälle im Kanton gekümmert; alleine 2015 hat die Zahl der behandelten Fälle 450 betragen.

Nun liegt die kantonale Palliative-Care-Strategie mit dem Massnahmenplan 2016 bis 2020 als Antwort auf das Postulat von 2009 vor. Wie der Staatsrat schreibt, ergänzt es auch das Konzept Senior plus. Die Strategie beschreibt den Hintergrund, vor dem sich Palliative Care entwickelt hat, erklärt den palliativen Ansatz, fasst das aktuelle Angebot im Kanton zusammen und formuliert eine Vision und Ziele. Diese sollen als Umsetzungsplan mit 17 Massnahmen bis 2020 erreicht werden. Der Staatsrat hat den Bereich Palliative Care auch im Regierungsprogramm und Finanzplan für die Legislatur 2012 bis 2016 festgehalten. uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema