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Papa will noch nicht in Ruhestand

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«Er ist der Vater der Mannschaft», sagt Freiburgs Trainer Gerd Zenhäusern als Erstes, wenn er von Ryan Gardner spricht. «Er hat so viel erlebt. Und weil wir viele junge, unerfahrene Spieler haben, ist er als Leadertyp umso wichtiger und wertvoller. Ryan ist auch gut, um den Jungen aufzuzeigen, dass sie noch nichts erreicht haben, wenn sie sich vielleicht einmal bereits wie kleine Stars fühlen.»

Als Letzter vom Eis

Tatsächlich hat der Center in seiner Karriere enorm viel erreicht. Gardner wurde mit Lugano, Zürich und Bern Schweizer Meister, stiess mit der Schweiz bis in den WM-Final vor. Dass sich der kanadisch-schweizerische Doppelbürger nicht auf den Meriten seiner Vergangenheit ausruht, wird jedoch schnell klar. Wer Gardner interviewen will, braucht Geduld. Auch 25 Minuten nach Trainingsschluss steht er am Donnerstag noch auf dem Eis und schiesst auf das Tor. Das Feld verlässt er als Letzter. Darauf angesprochen, ob es zu den Aufgaben einer Vaterfigur gehöre, eine hohe Arbeitsmoral vorzuleben, schmunzelt Gardner zunächst, wird aber sofort wieder ernst. «Ich habe viele Aufgaben. Eine davon ist, auf dem Eis zu zeigen, dass du viel arbeiten musst, um Erfolg zu haben. Sobald du das vorlebst, kannst du anschliessend versuchen, auch in der Garderobe Verantwortung zu übernehmen, zu erkennen, wann die Jungen Hilfe benötigen, einen Tipp, oder auch nur einen Schulterklopfer.»

 In den letzten Wochen, als es für Gottéron miserabel lief, war Gardner deshalb gefordert. Tatsächlich war auffallend, wie oft er sich während Gottérons Krise im Training zu Wort meldete. Mitunter wirkte er fast schon wie ein zusätzlicher Assistenztrainer. «Wir haben in den letzten Wochen alle viel geredet, jeder wusste, dass es Dinge gibt, die nicht klappen. Ich bin allerdings sehr froh, haben wir letzte Woche den Umschwung geschafft, denn irgendwann kommt der Zeitpunkt, da ist alles gesagt.»

Zenhäusern zufrieden

Dass Gardner neben dem Eis für Freiburg wichtig ist, bezweifelt wohl niemand. Auf dem Eis sieht das ein wenig anders aus. Simplifizierend könnte man sagen: Das Eishockey wird immer schneller, Gardner immer langsamer. Insbesondere offensiv zeigten Gardners Leistungswerte deshalb zuletzt deutlich nach unten. In den 998 NLA-Spielen, die er seit seinem Debüt 1998 im Ambri-Dress absolviert hat, hat er 294 Tore erzielt und 397 Assists gegeben. In der Saison 2012/13, als er mit dem SC Bern im Final Gottéron besiegte, kam er in 68 Spielen auf 32 Tore und 25 Vorlagen. Beeindruckende Werte. Beeindruckender als die vier Tore, elf Assists sowie die Minus-4-Bilanz, die Gardner im Dress der Freiburger nach 38 Spielen aufweist.

Trotzdem verneint Gerd Zenhäusern die Frage, ob er sich vom Zuzug des 198 Zentimeter grossen Hünen mehr erwartet habe. «Anfang Saison hat er seine Rolle voll erfüllt. Durch die vielen Absenzen ist er danach zwischenzeitlich ein wenig ins Straucheln geraten. Er ist nun einmal nicht mehr der Jüngste, die zwangsläufig vielen Einsatzminuten während dieser Zeit haben ihn müde werden lassen.» Seit er wieder normale Pensen absolviere, sehe das anders aus. «Am Samstag in Lausanne zeigte er, dass er mit normalen Einsatzzeiten immer noch entscheidende Tore schiessen kann. Auch wenn wir das von ihm gar nicht unbedingt erwarten.» Zur augenfälligen Langsamkeit Gardners sagt Zenhäusern: «Der Schnellste war er noch nie. Aber er macht das wett, indem alles, was er macht, sehr überlegt ist.»

«Ich mache, was ich immer gemacht habe»

Gardner selbst sagt, körperlich fühle er sich keineswegs beeinträchtigt, auch wenn er im April bereits 38 wird. «Ich fühle mich sehr gut.» Wieso ist er dann nicht mehr so dominant wie in früheren Jahren? «Vieles ist anders geworden im Eishockey. In der Schweiz reden wir noch zu oft von den einzelnen Spielern. Doch du brauchst ein gutes System, gute Mitspieler. Um zu skoren, müssen meist alle fünf Spieler auf dem Eis die richtigen Entscheide treffen.» Als er in der NLA angefangen habe, habe ein Einzelner eher noch dominant sein und Spiele im Alleingang entscheiden können. «Heute ist das anders. Die Liga ist ausgeglichener. Natürlich ist etwa ein Auston Matthews in Zürich dominant. Aber auch, weil er super Linienpartner wie Robert Nilsson hat.»

Persönlich habe er sich ohnehin nie als dominant empfunden. «Es hat in meiner Karriere einfach oft gut mit meiner Linie funktioniert, dadurch hatte ich viele Skorerpunkte, so dass die Leute mich für dominant hielten.» Seine Rolle habe sich in Freiburg jedenfalls nicht geändert. «Ich mache, was ich in meiner Karriere immer gemacht habe, versuche, meine Mitspieler besser zu machen, die Bullys zu gewinnen, vor dem Tor für Unruhe zu sorgen, Tore zu schiessen und auf der Bank laut zu sein.»

 Ein Trainer, der den Spieler lobt, und ein Spieler, der behauptet, der Gleiche zu sein wie immer–alles paletti also, könnte man meinen.

«Nichts gehört» von Dubé

 Fakt ist aber, dass Gardners Vertrag Ende Saison ausläuft und er noch keine neue Offerte erhalten hat. «Bisher habe ich von Christian Dubé nichts gehört», sagt Gardner. «Aber ich werde weiterlaufen und weiterkämpfen, egal ob mir Gottéron einen Vertrag anbietet oder nicht.»

Zumindest in den nächsten Wochen wird Gardner von Sportchef Christian Dubé weiterhin nichts hören. «Wir wollen nun die Playoff-Qualifikation schaffen und blenden alles andere, wie Vertragsverlängerungen, bis dahin aus», sagt Trainer Gerd Zenhäusern. «Dass solche Gespräche heikel sein können, haben wir bei Beni Plüss gemerkt. Da führte es zu einer Spaltung und es kam Unruhe auf. Das soll sich nicht wiederholen.» Es sei noch alles offen, versichert Zenhäusern; Anton Gustafsson, den Gottéron auf nächste Saison hin verpflichtet hat, sei nicht als Gardner-Ersatz zu betrachten.

Darauf, seine Schlittschuhe an den Nagel zu hängen, hat Ryan Gardner unabhängig von Freiburgs weiterem Vorgehen noch keine Lust. «Ich habe immer noch Spass am Eishockey, bin gerne mit den Jungs in der Eishalle. Wenn ich kann, will ich weiterspielen. Egal ob in Freiburg oder bei einem anderen Team.» Er habe noch nicht viel Kontakt mit anderen Teams gehabt. Auch nicht mit den SCL Tigers, mit denen er in Verbindung gebracht wird? «Nein», sagt Gardner so schnell, dass man nicht weiss, ob man das nun eher als Bestätigung oder Dementi des Gerüchts werten soll.

«Ich werde weiterlaufen und weiterkämpfen, egal ob mir Gottéron einen Vertrag anbietet oder nicht.»

Ryan Gardner

Gottéron-Center

NLA

Heute spielen

Ambri – Kloten19.45

Davos – Servette19.45

Gottéron – Biel19.45

Lausanne – ZSC Lions19.45

SCL Tigers – Bern19.45

Zug – Lugano19.45

Die Tabelle

Der heutige Gegner

Fakten zum EHC Biel

• Die Bieler haben 2016 noch keinen einzigen Punkt gewonnen. Ihre vier Partien verloren sie allesamt in der regulären Spielzeit.

• Die Seeländer haben das statistisch schlechteste Boxplay der Liga. Sie überstehen bloss 71,5 Prozent aller Unterzahlspiele ohne Gegentreffer.

• Der Schwede Pär Arlbrandt ist mit 20 Punkten zwar Topskorer, hat allerdings mit Minus 18 gleichzeitig die schlechteste Plus- Minus-Bilanz der gesamten Equipe.fm

Aufstellung: Bykow fehlt am Wochenende

Heute (19.45 Uhr) will Gottéron im St. Leonhard gegen Schlusslicht Biel mit einem Sieg einen weiteren Schritt in Richtung Playoffs machen. Zurück ins Team kehrt dabei der zuletzt grippekranke Jérémie Kamerzin. Ansonsten bleibt die Mannschaft unverändert. Andrei Bykow wird gemäss Trainer Gerd Zenhäusern für die beiden Wochenend-Spiele «höchstwahrscheinlich ausfallen.» Immerhin aber hat sich seine Verletzung nicht als Gehirnerschütterung, sondern als Nackenproblem erwiesen. Der Center wird deshalb voraussichtlich nächste Woche wieder einsatzbereit sein. fm

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