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Papier hat viele Gesichter

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Ob Collage, Scherenschnitt, Skulptur oder Installation: Immer dann, wenn Papier vom Untergrund zum Werkstoff wird, spricht man von Paper Art oder Papierkunst. Dabei sind den Künstlerinnen und Künstlern beim Material ebenso wenig Grenzen gesetzt wie bei Motiv, Gestaltung und Technik. Denn Papier ist nicht gleich Papier: Die Palette reicht von A wie Altpapier bis Z wie Zigarettenpapier. Ob Japan- oder Chinapapier, Naturfaser- oder Hadernpapier, Karton oder Papiermaché: Sie alle und noch viele mehr kommen in der Papierkunst zum Einsatz, bisweilen selber hergestellt und häufig in Kombination mit anderen Materialien.

Papier als Publikumsmagnet

Die ganze Vielfalt der Papierkunst ist derzeit im Museum Charmey zu entdecken: Bis zum 8. Oktober läuft dort die neunte Ausgabe der Internationalen Papier-Triennale. Die Ausstellung, die sich ausschliesslich der Papierkunst widmet, findet seit 1993 alle drei Jahre statt. Dabei habe das kleine Freiburger Museum eine Pionierrolle gespielt, sagt Museumsleiter Patrick Rudaz, der die Triennale zusammen mit der Papierkünstlerin Viviane Fontaine ins Leben gerufen hat. «Aus­ser im Papiermuseum im deutschen Düren interessierte man sich damals kaum für Paper Art als eigenständige Kunstrichtung», so Rudaz. Als frisch angestellter Konservator habe er in Charmey etwas Neues auf die Beine stellen wollen. Eine Ausstellung von Viviane Fontaine, die damals in Charmey lebte, habe ihn auf die Idee mit der Papierkunst gebracht. Dass es die Triennale ein Vierteljahrhundert später immer noch geben würde, hätte er sich damals nicht träumen lassen. «Wir haben immer nur von einer Ausgabe zur nächsten geplant, aber die Ausstellung stiess rasch auf grosses Interesse.»

Tatsächlich gehört die Triennale mit jeweils um die 6000 Besucherinnen und Besuchern zu den grössten Attraktionen des Museums, das im Durchschnitt jährlich rund 9500 Eintritte zählt. Auch vonseiten der Kunstschaffenden ist das Echo gross: Die Ausstellung basiert auf einem internationalen Wettbewerb. Dieses Jahr haben über 200 Künstlerinnen und Künstler aus 25 Ländern ihre Werke eingereicht. Die Jury unter dem Präsidium von Viviane Fontaine hat daraus 79 Werke von 69 Künstlern aus 19 Ländern ausgewählt. Ausschlaggebend seien sowohl die Qualität als auch die Innovationskraft der Arbeiten, erklärt Patrick Rudaz. «Wir wollen möglichst viele und vor allem auch neue Facetten der Papierkunst zeigen.»

Eine solche Entdeckung ist zum Beispiel die Arbeit «Minding the Cap» des in Italien wohnhaften deutschen Künstlers Gregor Becker: Das 100 mal 80 Zentimeter grosse Werk besteht aus lauter farbigen, aufrecht stehenden Papierstückchen, die eine beeindruckende dreidimensionale Wirkung erzeugen – eine Art Mosaik aus Papier. Aussergewöhnlich sei das Werk auch, weil es von einem Mann stamme, ergänzt Patrick Rudaz. Die Papierkunst sei traditionell eine Frauendomäne, und auch in der aktuellen Ausstellung in Charmey fänden sich unter den 69 Ausstellenden nur 13 Männer.

Einfallsreichtum beweisen etwa auch die libanesische Künstlerin Liane Mathes Rabbath mit farbenfrohen Werken aus handelsüblichem Zigarettenpapier oder die Französin Sabine Christin, die mit ihrem fast schon fotorealistischen Ansatz das Genre der Collage neu erfindet. Andere Arbeiten geben herkömmlichen Techniken ein neues Gesicht, zum Beispiel eine Skulpturengruppe der Französin Clotilde Bernet, die Papiermaché mit Gouache verbindet, oder die Scherenschnitte der schweizerisch-amerikanischen Künstlerin Catherine Winkler Rayroud, die hochaktuelle Themen im Stile traditioneller Poya-Scherenschnitte interpretiert. Diese Verbindung von Alt und Neu trägt für Patrick Rudaz viel zum Erfolg der Trien­nale bei: «Die Ausstellung spricht viele Leute an, weil sie Bekanntes wiedererkennen und gleichzeitig Überraschendes entdecken können.»

Museum Charmey. Bis zum 8. Oktober. Mo. bis Sa. 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, So. 14 bis 17 Uhr. Details: www.musee-charmey.ch

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