Wenn die Armut ein Hindernis sein kann, sich integriert zu fühlen oder sich für das Gemeinwohl zu engagieren, so ist aber auch die heutige Konsum- und Leistungsgesellschaft mitverantwortlich, dass das Interesse für die anderen nicht gross ist, wie Vivianne Châtel vom Lehrstuhl für Soziologie und Sozialarbeit der Uni Freiburg sagte.
Die Rolle des Internets
Vivianne Châtel kam aber auch auf das Internet zu sprechen, dass heute den Bürgern eine Teilnahme am politischen Leben erleichtert, wenn z.B. mittels Knopfdruck Entscheide des Gemeinderates eingesehen werden können. Die für eine gute Demokratie unerlässliche Transparenz könne so verbessert werden, aber vielleicht auf Kosten des persönlichen Kontakts mit dem Gemeindeschreiber.
Das Internet ist gemäss Nationalrat Christian Levrat auch für die Politikerinnen und Politiker interessant geworden. So werde heute etwa «Facebook» genutzt, um Aktionen zu starten, wie z.B. gegen die Abschaffung der SBB-Tageskarten bei den Gemeinden.
Die SP-Politiker Levrat und Berset gaben sich nicht so pessimistisch, was etwa die Stimmbeteiligung betrifft. Laut Berset kann sich aus einem momentanen Rückzug auch wieder ein Aufschwung entwickeln, vielleicht auch dank «Facebook». az