Die Kirche und die vier Farben der Liturgie
«Es gibt in der katholischen Kirche vier liturgische Farben für die Gottesdienste», sagt Pater Pascal Marquard, Guardian des Freiburger Franziskanerklosters in der Sakristei seines Konvents, «Weiss, Grün, Violett und Rot». Das Weisse sei die Farbe des Fests, der Fröhlichkeit und des Glanzes. «Die helle Farbe passt zu fröhlichen Anlässen», so Pater Pascal, «so findet sie etwa auch bei Taufen, Erstkommunionen oder Hochzeiten Verwendung.» Weiss bedeute Reinheit und einen Neubeginn.
Das Grün steht für Zuversicht, Hoffnung und Leben. Im liturgischen Zusammenhang finde es aber immer dann Verwendung, wenn keine andere Farbe zum Tragen komme – gewissermassen als neutraler Farbton.
Das Violett steht für die Zeit der Hinwendung und Bekehrung. Deshalb passt es besonders gut zu Zeiten vor einem hohen Festtag, etwa in die Fastenzeit oder die Adventszeit. Violett hat noch zwei Varianten: Rosa und Schwarz. Rosa findet für die Unterbrechung der Fasten- und Adventszeit im Rahmen der sogenannten Laetare-Sonntage Verwendung und das heute kaum mehr verwendete Schwarz für Trauerfeiern. Grundsätzlich sei Schwarz eher die Farbe der reformierten Pfarrer und habe als katholische Farbe kaum mehr einen Platz, so Pater Pascal.
Das Rot schliesslich steht für Feuer, Blut, aber auch den Heiligen Geist. Somit passt es nicht nur zu allen Festen, an denen es um den Heiligen Geist geht, sondern auch zu all jenen Anlässen, an denen man jener Personen gedenkt, die für ihren christlichen Glauben in den Tod gegangen sind. Dazu gehören nicht nur die Märtyrer, sondern etwa auch die Apostel.
In einer Sommerserie bekennen Experten Farbe.