Er war während 31 Jahren Freiburgs Stadtarchitekt und davor während sieben Jahren dessen Stellvertreter; nun geht Jean-Marc Schaller sieben Monate vor seinem ordentlichen Rentenalter in die Frühpension. «Als ich in dieses Amt kam, gab es keinen Raumplan für die Stadt», sagt Schaller. «Und nun wird bereits die Revision des Raumplans vorbereitet, den wir erarbeitet haben.»
Eine vielseitige Stadt
Schaller ist es wichtig, dass die Stadt kein einseitig genutzter Raum ist – dass darin das Wohnen genauso Platz hat wie Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Büros. «Als wir vor Jahren das Wohnen in der Stadt förderten, stiessen wir bei Architekten und Investoren auf wenig Gegenliebe», sagt Schaller. Doch die Entwicklung habe ihm und seinem Team Recht gegeben: «Heute haben wir viele Wohnungen in der Stadt, gerade im Perollesquartier.» Architekturwettbewerbe sind unter Schaller fester Bestandteil von öffentlichen Bauaufträgen geworden. Der Stadtarchitekt hat Wettbewerbe auch bei privaten Bauvorhaben immer wieder vorgeschlagen. «Das ermöglicht mehrere Sichtweisen auf dasselbe Projekt, und das ist meist sehr förderlich.»
Für die Zeit nach der Pensionierung hat Schaller bereits viel vor: Er will sich um seine drei Grosskinder kümmern, wieder vermehrt fotografieren und mit seiner Frau reisen. njb