Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Permakultur, Freilichttheater und Altersnetzwerk: Der Naturpark Gantrisch hat drei Innovationspreise verliehen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Biohof, der nach dem Prinzip der Permakultur funktioniert, ein gemeindeübergreifendes Altersnetzwerk sowie ein Freilichttheater: Dies sind die drei Sieger der Innovationspreise, welche der Naturpark und die Wirtschaftsvision Gantrisch verliehen haben.

Im voll besetzten Saal des Restaurants Bütschelegg in Oberbütschel in der Gemeinde Rüeggisberg verliehen am Dienstagabend der Naturpark Gantrisch zusammen mit der Wirtschaftsvision Gantrisch die diesjährigen Innovationspreise. Diese werden alle zwei Jahre Personen oder Unternehmungen verliehen, die sich mit ihren Dienstleistungen oder Produkten durch Innovation und Kreativität auszeichnen. Der Naturpark Gantrisch und die Wirtschaftsvision Gantrisch haben auch dieses Jahr aus einer Vielzahl von eingegangenen Projekten je einen Preis in den Kategorien Ökologie, Gesellschaft und Kultur vergeben.

Laut den Veranstaltern sind Innovationen neuartige Produkte, Dienstleistungen oder Projekte, die durch ihre Cleverness oder Originalität überzeugen und zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Mit der Verleihung der Innovationspreise wollen die Organisatoren den Preisträgern eine Plattform bieten, sich zu präsentieren und ihre Ideen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Davon profitiere schlussendlich auch die Region Gantrisch und deren Wirtschaft, die damit stark und wettbewerbsfähig bleibe.

Mut zum Scheitern

Durch den Abend führte Katharina Conradin, Bereichsleiterin Wirtschaft des Naturparks Gantrisch sowie Jürg Lüthi, Präsident der Wirtschaftsvision Gantrisch. Sie betonten, dass alle Nominierten gewonnen hätten, weil mit ihren Ideen die Region vorangetrieben werde und ihre Innovationen einen Mehrwert für den Naturpark Gantrisch und deren Einwohnerinnen und Einwohner biete. Eine innovative Idee in der ländlichen Gantrisch-Region zu realisieren sei zwar eine grössere Herausforderung als in der Stadt. «Wir sind aber in einer wunderbaren Umgebung, die Platz hat für neue Dinge», so Lüthi.

Conradin ergänzte, dass der Naturpark Gantrisch versuche, Geburtshelferin für innovative Ideen zu sein, und eine Vielzahl von Anlässen organisiere, damit Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Hintergründen zusammenkommen könnten.

Zum Anlass eingeladen war neben den Nominierten auch der Expeditionsschwimmer, Wasserbotschafter und Pianist Ernst Bromeis. Er erzählte davon, dass es für Innovationen vor allem Mut brauche. Zuallererst brauche es Mut, etwas zu wagen und zu versuchen. «Es gibt viele Menschen mit guten Visionen, ihnen fehlt aber der Mut, diese zu realisieren.» Zudem brauche es Mut, sich zu exponieren. «Wenn man mit einer Idee an die Öffentlichkeit geht, stellt man sich aus, und man wird nicht nur positive Reaktionen erhalten.» Das müsse man aushalten können.

Für eine Innovation brauche es ferner den Mut zum Scheitern. Manchmal klappe nicht alles beim ersten Mal. Wenn man scheitere, lerne man aber aus dieser Erfahrung und könne es in Zukunft besser machen. «Scheitern ist letztendlich nur eine Momentaufnahme.»

Schliesslich brauche es für eine Innovation auch Vertrauen – in sich selbst, aber auch in die Mitmenschen. Dazu müsse man Risiken eingehen können und Vertrauen haben, dass es gut komme. «Wer immer nur am Ufer bleibt, entdeckt nichts Neues.»

Förderung der Artenvielfalt

Im Bereich Ökologie ging der erste Preis an die Familie Ramser, die den Biobauernhof Horbermatt in Oberbalm führt. Die Familie pflanzte nach den Prinzipien der Permakultur Reihen von Obstbäumen, Sträuchern und Beeren entlang der Höhenkurven. Zwischen den Reihen befinden sich Ackerflächen. Mit dem Prinzip der Permakultur achtet die Familie Ramser auf das Ökosystem und auf die Kreisläufe der Natur. Den Hof Hobermatt prägen so eine grosse Biodiversität, geschlossene Kreisläufe und eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens. Ziel des Projekts ist es zudem, die Erosionsgefahr zu senken und durch die Schaffung von vielseitigen Lebensräumen eine «grüne Wüste» zu vermeiden.

Die Jury würdigte das Projekt der Familie Ramser und lobte vor allem deren Engagement für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität. Dass das Permakulturprojekt von der Berner Fachhochschule wissenschaftlich begleitet wird, die sich dabei interessante Resultate für die Forschung erhofft, wurde von der Jury ebenfalls lobend erwähnt. «Der Hof befindet sich im Gantrischgebiet, das Projekt hat aber überregionale Auswirkungen.» Zudem wird der Hof jährlich von mehreren Schulklassen besucht. Das längerfristige Ziel der Familie Ramser ist es, den Hof als Lern- und Begegnungsort im Naturpark Gantrisch zu verankern.

Autonomes Leben im Alter

In der Kategorie Gesellschaft verlieh die Jury den ersten Preis an den Verein Altersnetzwerk Region Gantrisch. Der Verein geht auf die Zusammenarbeit von verschiedenen politischen Gemeinden in der Region zurück. Ziel des Vereins ist es, das gemeinsam verabschiedete Altersleitbild umzusetzen. Konkret sollen ältere Menschen möglichst lange selbstständig zu Hause leben können. Damit dies möglich ist, brauche es ein tragendes Netzwerk von Unterstützungsangeboten. Die Gesellschaft werde immer älter und aufgrund der veränderten Familienstrukturen seien viele Menschen auf externe Betreuung angewiesen und fühlten sich einsam, so die Jury.

Diese begründete den Entscheid weiter damit, dass die Herausforderung, die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren zu achten, besonders im ländlichen Raum gross sei. «Die Gründung des Vereins ist eine innovative Antwort auf die bestehende Herausforderung.» Durch den Verein solle ein selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglicht werden, was eine soziale Innovation sei und was die Solidarität von unterschiedlichen Generationen stärke.

Theater in der Ruine

Die diesjährige Gewinnerin in der Kategorie Kultur ist der Klostersommer Rüeggisberg, der diesen Sommer zum 20-Jahr-Jubiläum das Freilichttheater «Der Name der Rose» aufführt. Rund 50 Schauspielerinnen und Schauspieler werden in der Klosterruine Rüeggisberg während 31 Vorstellungen die Szenen des bekannten Romans von Umberto Eco nachspielen. Die Verantwortlichen des Klostersommers erwarten bis zu 10‘000 Besucherinnen und Besucher. Dieses Projekt werde viele Menschen in den Naturpark Gantrisch bringen und diesen somit über die regionalen Grenzen bekannt machen, war die Jury überzeugt. Die Jury lobte neben der überregionalen Ausstrahlung, die das Theater mit sich bringt, vor allem die hohe Professionalität in der Organisation und Ausführung des Projekts. «Das Freilichttheater sorgt für eine grosse materielle und ideelle Wertschöpfung und strahlt weit über den Naturpark Gantrisch hinaus.»

Informationen

Die Siegerprojekte

Kategorie Ökologie: Permakultur Acker Hobermatt, Oberbalm

Nominiert waren zudem die mobile Käserei Nünenenalp sowie die Sternensuppe des Hofs Haldemann in Gurzelen.

Kategorie Gesellschaft: Altersnetzwerk Region Gantrisch

Nominiert waren zudem der Umbau der Schüür in Kirchdorf sowie die Stiftung Urgestein in Guggisberg.

Kategorie Kultur: Klostersommer Rüeggisberg mit «Der Name der Rose»

Nominiert waren zudem Grünig Seiliacher in Kirchenthurnen sowie das Vreneli-Museum in Guggisberg.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema