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Pfahlbauer in Freiburg und Waadt

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Pfahlbauer in Freiburg und Waadt

Das Museum für Kunst und Geschichte zeigt Forschungsergebnisse aus der Region

Seine erste Ausstellung in diesem Jahr widmet das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg den Pfahlbauern. Im Mittelpunkt steht die jüngere Forschung im Raum von Murten- und Neuenburgersee.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Schüler fanden 1854 am Ufer des Zürichsees Tonscherben, Knochen, Holzstücke und andere Überbleibsel einer bis dahin unbekannten Kultur – jener der Pfahlbauer. 2004 wurde in der ganzen Schweiz das 150-Jahr-Jubiläum der Pfahlbauerforschung gefeiert. An verschiedenen Orten entstanden Ausstellungen zum Thema; so auch im kantonalen Museum für Archäologie und Geschichte Lausanne.

Die Lausanner Ausstellung mit dem Titel «Die Pfahlbauer: 150 Jahre Archäologie zwischen Waadtland und Freiburg» haben der Archäologische Dienst des Kantons Waadt und das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg gemeinsam konzipiert. Die interkantonale Zusammenarbeit wurde dadurch erleichtert, dass der Freiburger Kantonsarchäologe Claus Wolf von 1995 bis 2000 die Grabungen im waadtländischen Concise geleitet hatte – einer Fundstelle, die in der Ausstellung gut vertreten ist.

Gründungsmythos

«Die meisten Ausstellungen, die 2004 zum Thema Pfahlbauer entstanden sind, haben 150 Jahre Pfahlbauerforschung nachgezeichnet», sagte Claus Wolf am Dienstag bei der Präsentation der Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg. «Wir wollten etwas anderes machen.» Man habe deshalb beschlossen, sich auf die jüngere Forschung zu konzentrieren und diese anhand von je zwei Beispielen aus den Kantonen Freiburg (Muntelier und Portalban) und Waadt (Concise und Yverdon-les-Bains) vorzustellen.

Der einzige Rückblick in die frühen Zeiten der Pfahlbauerforschung befindet sich ganz am Anfang der Ausstellung: eine Dokumentation der ersten versuchten «Unterwassergrabung», die Frédéric Troyon, François Forel und Adolphe Morlot 1854 in Morges unternommen hatten – wegen der rudimentären Ausrüstung allerdings ohne Erfolg.

Dennoch entstand in jenen frühen Jahren der Pfahlbauerforschung der Mythos des Pfahlbauers, der im eben gegründeten Bundesstaat als einende Klammer gerade recht kam und der zum Teil bis heute lebt: der Mythos einer idyllischen Schweiz, in der an Seeufern ein friedliches Volk im Einklang mit der Natur lebt.

Pfahlbauer-Alltag

Gründungsmythos hin oder her: Der Archäologie habe sich mit der Entdeckung der Pfahlbauersiedlungen eine grosse Chance eröffnet, sagte Pierre Crotti vom Archäologie- und Geschichtsmuseum Lausanne. Die vielen gut erhaltenen Fundstücke hätten wichtige Hinweise darauf
gegeben, wie die Menschen zwi-schen 4300 und 800 v. Chr. gelebt hätten.

Eine Ahnung von diesem Leben erhalten die Besucher der Ausstellung gleich zu Beginn des Rundgangs: Der Zugang erfolgt quer durch die Nachbildung eines Pfahlbauerhauses, komplett ausgerüstet mit Schlaf- und Arbeits-, Koch- und Lagerbereich sowie allerlei Lebensmitteln, Geschirr, Werkzeugen und allem, was der Pfahlbauer sonst noch so zum Leben brauchte.

Forschungs-Irrtümer

Die Nachbildung eines Pfahlfeldes mit konservierten Hölzern aus Concise vermittelt einen Eindruck von dem, was die ersten Pfahlbauerforscher an den Fundstätten antrafen. Dass man lange glaubte, die Pfähle hätten eine durchgehende Plattform getragen, auf der die Häuser standen, wird nun verständlicher. Erst mit der Methode der Dendrochronologie konnte nachgewiesen werden, dass die Hölzer nicht alle gleich alt sind.

Zu den Irrtümern der frühen Forscher gehörte auch der Glaube, die Pfahlbauten hätten in den Seen gestanden. «Pfahlbauersiedlungen im Wasser gab es nicht», betonte Claus Wolf. «Das ist eine Vorstellung aus dem 19. Jahrhundert.»

Brandkatastrophen

In der Ausstellung sind ebenfalls
zwei Diashows zu sehen, von denen eine in Muntelier, Portalban, Concise und Yverdon Archäologen an der
Arbeit zeigt. Ein Modell zeigt die Pfahlbausiedlung Concise um 1635 v. Chr. – etwa 15 Jahre bevor sie durch einen Brand völlig zerstört wurde. Solche Brandkatastrophen
gab es in den dicht gebauten Holzsiedlungen immer wieder, und die Pfahlbauer waren es gewohnt, ihre Dörfer binnen weniger Monate wieder aufzubauen.

Abgerundet wird die Ausstellung durch Fundgegenstände aus den Bereichen Ackerbau und Viehzucht, Keramik, Stein, Holz und Bast, Metallurgie, Jagd und Fischfang sowie Schmuck.

Vernissage: Do., 3. März, 18.30 Uhr. Ausstellungsdauer: bis zum 16. Mai. Öffnungszeiten: Di., Mi., Fr. bis So., 11 bis 18 Uhr; Do., 11 bis 20 Uhr. Eine Begleitpublikation und ein pädagogisches Dokument für Schulen sind auf Anfrage erhältlich.

Ein Wochenende
bei den Pfahlbauern

Zum Auftakt lädt das Museum am Samstag und Sonntag, dem 5. und 6. März, zum Pfahlbauerwochenende. In Zusammenarbeit mit der Association Romande des Animateurs en Préhistoire wird eine spielerische Annäherung an das tägliche Leben der Pfahlbauer geboten. Während beider Nachmittage können die Besucher an Ateliers und Vorführungen teilnehmen zu den Themen «Feuer- und Funkenschlagen», «Feuersteine schlagen», «Korbflechten» und «Eine Kordel aus Fasern herstellen». cs

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