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Pfarreirat darf Fragen nicht beantworten

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Im Januar ist bekannt geworden, dass der Präsident der Freiburger Pfarrei Christ-König seit 2010 zum Eigengebrauch 50 000 bis 100 000 Franken von einem Pfarreikonto abgehoben hat. Laurent Passer trat von seinen Ämtern als Präsident des Pfarreirats und der katholischen kirchlichen Körperschaft zurück. Im April kam ans Licht, dass sich auch die Buchhalterin in der Pfarreikasse bedient hatte (die FN berichteten). Gestern Abend nun fand die Pfarreiversammlung statt. Auch Passer war anwesend. Als das Traktandum «Informationen über die laufenden Angelegenheiten» an der Reihe war, erhob er sich: «Ich nehme an, dass es hier um mich geht; ich trete in den Ausstand und verlasse den Saal.»

Keine Kreditkarten mehr

Alexis Overney, Anwalt der Pfarrei, erklärte, dass die Pfarrei die Konten vertieft überprüft habe. Zudem habe der Pfarreirat die 2010 eingeführten Kreditkarten eingezogen; auch die Kompetenzen bei den Unterschriften seien neu geregelt worden. Die Freiburger Staatsanwaltschaft habe auf eigene Initiative eine Untersuchung gegen Passer eingeleitet; die Pfarrei habe sich als Privatklägerin angeschlossen. Als sich bei der Überprüfung der Konten gezeigt habe, dass auch die ehemalige Buchhalterin Geld für sich benutzt habe, habe die Pfarrei Strafanzeige eingereicht. «Mehr können wir leider nicht sagen», so Overney. Die stellvertretende Generalstaatsanwältin Alessia Chocomeli-Lisibach werde in den kommenden Wochen Einvernahmen durchführen, «und bis dahin bat sie uns, nichts zu kommunizieren».

Was ist mit der Kollekte?

«Ich habe gehört, die Kollekten seien nicht einbezahlt worden», sagte ein Mitglied. «Stimmt das?» Anwalt Overney sagte: «Wir würden sehr gerne auf solche Fragen antworten, um Gerüchte zu vermeiden – aber ich darf diese Frage weder bejahen noch verneinen.»

Ein Mann fragte, was der Pfarreirat nun tun werde, um seine Glaubwürdigkeit wieder zu erlangen. Pfarreipräsident Jean-Denis Brodard antwortete: «Wenn einer Fehler begeht, heisst das nicht, dass alle Fehler begangen haben.» Der Pfarreirat habe Massnahmen ergriffen. «Wir sind aber auf Euer Vertrauen angewiesen.»

«Warum sind keine Wahlen traktandiert für die Nachfolge von Laurent Passer als Pfarreipräsident?», fragte ein weiterer Mann. «Ich wurde bereits gewählt», sagte Brodard: Die Wahlen seien im Freiburger Amtsblatt sowie im Pfarreiblatt ausgeschrieben gewesen. Da sich niemand anders zur Wahl gestellt habe, sei er in stiller Wahl bestimmt worden.

Nach dieser Debatte kam Passer wieder zurück in den Saal. Die Versammlung genehmigte die Rechnung 2015 mit 27 Ja-Stimmen; Nein-Stimmen gab es keine, jedoch sieben Enthaltungen. njb

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