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«Pferdesport ist nicht mehr elitär»

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Die Pferdesporttage in Plaffeien auf der Club-eigenen Anlage sind ein Event, der weit über die Kantonsgrenzen hinaus für Interesse sorgt. War der Concours bei seiner ersten Austragung 1966 noch ein Anlass in familiärem Rahmen, so hat er sich im Laufe der Zeit zu einem wahren Teilnehmermagneten entwickelt. «Von Donnerstag bis Pfingstmontag wird die Startglocke 1540-mal läuten», sagt Anton Bürdel, der vor 30 Jahren zum Reitklub Buecha gestossen war und bereits ein Jahr später das Präsidium sowie die Führung des OKs der Pferdesporttage übernommen hatte. Die Gründe für den durchschlagenden Erfolg des Concours im Sensler Oberland–in diesem Jahr startet der Wettkampf aufgrund der zahlreichen Anmeldungen erstmals bereits am Donnerstagabend–sind vielfältig.

Eine perfekte Infrastruktur

«Dass derart viele Reiterinnen und Reiter nach Plaffeien kommen, spricht für unsere Anlage sowie unsere Philosophie. Klar steht der Sport im Vordergrund. Zugleich wollen wir aber eine Ambiance bieten, damit die Leute zufrieden sind und ein paar tolle Stunden verbringen können», erklärt Anton Bürdel, der sich zusammen mit seinem Team das Ziel gesetzt hat, so gastfreundliche Organisatoren wie nur möglich zu sein. Dies scheint dem OK bestens zu gelingen. Im Vergleich zum Vorjahr sind an den 47. Pferdesporttagen 18 Prozent mehr Anmeldungen zu verzeichnen. «Dabei profitieren wir von unserer perfekten Infrastruktur», so Anton Bürdel, der auf die Unterstützung eines tatkräftigen Komitees und mit Anja Peissard auf eine Co-Präsidentin zählen kann, die in naher Zukunft die Nachfolge übernehmen wird.

600 000 Franken kostete der Bau der Anlage in Plaffeien im Jahr 2000, welche auf Initiative von Anton Bürdel gebaut wurde. «Ich hatte gute Leute um mich, um dieses Abenteuer zu realisieren. Seither haben wir noch einmal eine Viertelmillion investiert, um die Infrastruktur zu optimieren. Darauf sind wir stolz. Zu Beginn sagten die Leute, Plaffeien sei zu abgelegen für einen solchen Anlass. Heute kommen die Teilnehmer aus der ganzen Schweiz.»

 Insgesamt 60 Personen sind in die Organisation der Pferdesporttage in Plaffeien involviert. Sie alle sind dafür verantwortlich, dass beim Wettkampf–der total 52 Stunden dauert–alles nach Plan läuft. Über Zahlen will der 63-jährige Anton Bürdel nicht sprechen. Nur so viel gibt er preis. «Mit den Einnahmen der Gastronomie und der Startgelder können wir eine Nullrunde verzeichnen. Dank unseren guten Sponsoren erzielen wir aber einen Gewinn.» Dieser wird jeweils in die Anlage und die reiterische Ausbildung vom Reitklub Buecha, der zwei Trainer beschäftigt, investiert.

Mehr Frauen als Männer

Rund 30 Junioren sind Mitglied des Reitklubs–so viel Nachwuchs wie noch nie. «Der Reitsport boomt», sagt Anton Bürdel. «Pferdesport ist heute ein Breitensport und bei weitem nicht mehr so elitär wie früher noch.» Das Reiten koste zwar nach wie vor Geld, aber es sei kein exklusiver Sport mehr nur für Reiche, so Bürdel. Trotzdem, der Kauf eines günstigen Pferdes schlägt mit 5000 bis 7000 Franken zu Buche, dazu kommen die monatlichen Unterhaltskosen (Stall, Hufschmied, Nahrung, Veterinär usw.) von rund 1000 Franken. Dies ändert aber nichts daran, dass–ganz im Gegensatz zu einst–Reiten speziell bei den Mädchen weiter an Popularität dazugewinnt. «Vor 30 Jahren waren im Reitsport 85 Prozent Männer und nur 15 Prozent Frauen vertreten. Heute ist es fast umgekehrt. Einzig im internationalen Reitsport sind die Männer mit gut zwei Dritteln noch in Überzahl. Doch auch hier machen die Frauen vorwärts. War ein Grand-Prix-Sieg einer Frau vor ein paar Jahren noch eine Sensation, so ist er heute an der Tagesordnung.»

Anton Bürdel hat sich so seine Gedanken gemacht, weshalb die Frauen im Reitsport eine stetig grössere Rolle spielen. «Mädchen finden den Kontakt zu den Pferden viel schneller als die Knaben, bei welchen oftmals der Fussball die erste Geige spielt. Ausserdem denken viele Jungs, dass Reiten Frauensport sei.» So überrascht es kaum, dass von den 30 Junioren des Reitklubs Buecha nur gerade deren zwei männlichen Geschlechts sind.

Verbesserte Ausbildung

Verändert hat sich auch die Qualität der Reiterinnen und Reiter sowie die Pferdezucht. «Heutzutage tragen viele Pferde das Potenzial für den Reitsport in sich. Wichtig ist, dass sie gut ausgebildet und nicht verheizt werden. Diesbezüglich gab es in den letzten Jahren einen Quantensprung», so Bürdel. Diese Fortschritte hätten insbesondere Auswirkungen auf den regionalen Pferdesport gehabt. «Das Niveau ist auf dieser Stufe zuletzt stark gestiegen.»

Dies alles sorgt dafür, dass die Pferdesporttage in Plaffeien von ihrem eigenen Erfolg eingeholt werden. Der Anlass stösst grössenmässig an seine Grenzen. «Es gibt zum Beispiel die Variante, dass man nur noch Teilnehmer aus einem Umkreis von 50 Kilometern zulässt. Ich bin aber kein Fan von solchen Massnahmen. Damit würden wir langjährige Teilnehmer vor den Kopf stossen», sagt Anton Bürdel. Zusammen mit seinem Team wird er eine Lösung für den Teilnehmeransturm finden–ganz im Sinne der Philosophie des Klubs.

 

Anton Bürdel. Bild zvg

«Zu Beginn sagten die Leute, Plaffeien sei zu abgelegen für einen solchen Anlass. Heute kommen die Teilnehmer aus der ganzen Schweiz.»

Anton Bürdel

OK-Präsident Pferdesporttage

«Heute denken viele Knaben, dass Reiten ein Frauensport ist.»

Anton Bürdel

OK-Präsident Pferdesporttage

47. Pferdesporttage

Der Zeitplan

Plaffeien. Pferdesportanlage.

Heute Donnerstag. 17.00:Kat. R105, anschl. Kat R110.Morgen Freitag. 8.00:Kat. R110, anschl. Kat. R115.12.30:Kat. R120, anschl. Equipenspringen, Nationenwertung.

Samstag. 7.00:Kat. B100, Stilprüfung, anschl. weiterer Concours Kat. B100, Stilprüfung.11.30:Kat. R100, 1. Serie, anschl. Kat. R105, 1. Serie.16.30:Kat. R100, 2. Serie, anschl. Kat. R105, 2. Serie.

Sonntag: 7.00:Kat. B70, Stufe 1, 1. Serie, anschl. Kat. B75, Stufe 1, 1. Serie.11.00:Kat. B80, Stufe 2, 2. Serie, anschl. Kat. B85, Stufe 2, 2. Serie.15.30:Kat. R120, 1. Serie, anschl. Kat. R125, 1. Serie.

Pfingstmontag. 7.00:Kat. R120 Swiss-R-Challenge, 1. Serie, anschl. Kat. R125 Swiss-R-Challenge, 1. Serie, anschl. Kat. R125 Swiss-R-Challenge, 2. Serie.13.00:Kat. R130 Tour Romand und Swiss-R-Challenge, anschl. Kat. R135 Tour Romand und Swiss-R-Challenge.

Ausblick: Schweizer Meisterschaft findet 2014 in Plaffeien statt

A uf der Reitsportanlage in Plaffeien fanden nebst den Pferdesporttagen bereits zahlreiche kantonale Meisterschaften statt. Im kommenden Jahr erwartet die Reitsport-begeisterten Zuschauer ein besonderer Leckerbissen. Erstmals werden die Schweizer Meisterschaften im Kanton Freiburg ausgetragen. Die 60 besten regionalen Reiterinnen und Reiter des Landes werden in Plaffeien um die nationalen Meisterehren kämpfen. «Die Schweizer Meisterschaft ist ein Höhepunkt für den Reitklub Buecha», sagt Präsident Anton Bürdel. Der Klub hatte sich mit einem Dossier beworben und den Zuschlag bekommen. Bei den Schweizer Meisterschaften im Sense-Oberland werden zwar nicht Stars wie Olympiasieger Steve Guerdat zu sehen sein, trotzdem werde der eine oder andere professionelle Reiter den Weg nach Plaffeien auf sich nehmen. Hauptsächlich ist das Championat für die besten Amateure des Landes reserviert.

Für den Reitklub Buecha Sense-Oberland, der am 10. Februar 1966 von 15 Gründungsmitgliedern – mehrheitlich Kavalleristen – ins Leben gerufen wurde, ist die nationale Meisterschaft so oder so ein Highlight. Denn schliesslich waren die Hauptaktivitäten des Klubs zu Beginn Reitübungen an Sonntagen und ein Freundschaftsspringen pro Jahr. fs

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