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Pflegefachpersonen können Schulärzte ersetzen

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Gleich zwei Anfragen reichten Grossräte zur schulärztlichen Betreuung ein. Diese thematisieren den Mangel an Kinderärzten und die fehlende Untersuchung in der Primarschule.

«Frimesco»: So heisst das Projekt und auch die Software für die Neuorganisation der schulärztlichen Betreuung im Kanton Freiburg. Es war 2018 vom Staatsrat verabschiedet worden und hätte im Sommer 2019 in Kraft treten sollen. Die ursprünglich vorgesehene Übergangszeit bis Sommer 2021 wurde um zwei Jahre verlängert.

«Was im Jahr 2018 noch notwendig und einfach umzusetzen schien, ist es heute nicht mehr», schreiben die Grossrätinnen Rose-Marie Rodriguez (SP, Estavayer-le-Lac) und Nadia Savary-Moser (FDP, Vesin) in einer Anfrage an den Staatsrat. Unter anderem sprechen sie darin den Mangel an Kinderärzten an und die Schwierigkeit, Schulärzte einzustellen.

Pflegefachpersonen in drei Gemeinden

Einleitend nennt der Staatsrat in seiner Antwort drei Gründe für die Verlängerung der Übergangszeit: die Pandemie, die Verspätung eines IT-Projekts für die Entwicklung der Frimesco-Software und die notwendige Anpassung des Gesundheitsgesetzes an neue Datenschutznormen. Der Hausarztmangel im Kanton sei ihm bewusst und auch die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Schulärztinnen und Schulärzten, so die Antwort auf die Anfrage. Dieser Mangel sei auch einer der Hauptgründe für die Ausarbeitung des Projekts «Frimesco». Dieses biete nämlich die Möglichkeit, Ärzte und Ärztinnen durch Pflegefachpersonen Schulgesundheit zu ersetzen. Gegenwärtig sind laut Staatsrat alle Stellen besetzt, und alle zuletzt ernannten Schulärztinnen und Schulärzte sind Kinderärzte.

«Wie hoch ist der Anteil der Gemeinden, die Pflegefachpersonen Schulgesundheit anstelle von Schulärztinnen und Schulärzten einsetzen?», wollen die Grossrätinnen weiter wissen. Laut dem Staatsrat setzen einzig die Städte Freiburg, Bulle und Villars-sur-Glâne Pflegefachpersonen Schulgesundheit ein. Diese würden einem Schularzt unterstehen. «Alle anderen Gemeinden arbeiten mit Schulärztinnen und -ärzten, die als Privatärztinnen und -ärzte tätig sind.» Der Staatsrat weist darauf hin, dass für die Anstellung von Pflegefachpersonen Schulgesundheit Stellen geschaffen werden müssten – im Gegensatz zu einem Privatarzt, der pro Einsatz bezahlt werde. Die Gemeinden könnten sich für die Finanzierung der Stellen zusammenschliessen.

Variante abgelehnt

Auch Grossrat Laurent Baeriswyl (Die Mitte, Düdingen) hat eine Anfrage zu «Frimesco» eingereicht. Ihn verwundert, dass in der ganzen Primarschulzeit zwischen der 1H und der 8H keine obligatorischen ärztlichen Untersuchungen vorgesehen sind. Sie finden nur in der Vorschul- und der OS-Zeit statt.

Im Rahmen der Vernehmlassung 2011 seien mehrere Varianten vorgeschlagen worden, so die Antwort des Staatsrats. «Eine dieser Varianten sah eine Untersuchung in der Primarschule (7H oder 8H) und danach eine weitere in der Orientierungsschule (10H oder 11H) vor. Diese Variante wurde damals von einem Grossteil der konsultierten Parteien abgelehnt.» Die Mehrheit derer, die Stellung nahmen, habe eine andere Variante bevorzugt mit nur einer Untersuchung in der 9H (Orientierungsschule), die sich im Wesentlichen auf die psychosozialen Probleme konzentriert.

Die Orientierungsschule sei eine entscheidende und komplexe Phase in der Entwicklung der Jugendlichen, während der zahlreiche psychosoziale Probleme auftreten können. Deshalb werde die Notwendigkeit einer Untersuchung in dieser Lebensphase von keinem der Partner bestritten. «Die Häufigkeit, der Inhalt und die Schuljahre der Präventivuntersuchungen sind ein fester Bestandteil der Neubeurteilung der Strategie», so der Staatsrat.

Digitaler Fragebogen

Die Kosten für eine allfällige zusätzliche Untersuchung in der Primarschulzeit seien nur schwer bezifferbar. Der Staatsrat schätzt in seiner Antwort die Kosten auf ungefähr 47 Franken pro Schülerin oder Schüler und Jahr. Dieser Betrag multipliziert mit der Anzahl Schülerinnen und Schüler ergebe die Gesamtkosten pro Gemeinde oder Schulkreis.

Für die Durchführung der Untersuchungen entwickle der Kanton derzeit eine IT-Lösung mit einem digitalisierten Fragebogen, führt der Staatsrat weiter aus. Dieser werde allen Gesundheitsfachpersonen der schulärztlichen Betreuung bereitgestellt. An der Entwicklung beteiligt seien die kantonale Schulärztin, die Mitarbeitenden des Kantonsarztamts sowie das Amt für Informatik und Telekommunikation.

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