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Pilotin im Überwachungsgeschwader

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Pilotin im Überwachungsgeschwader

Danielle Starkl aus Muntelier im Helikoptereinsatz zwischen Kosovo und Davos

Danielle Starkl aus Muntelier
ist Helikopter-Berufspilotin im schweizerischen Überwachungsgeschwader. Kürzlich kehrte sie vom Dienst im Kosovo zurück. Mitte Januar steht sie mit ihrem Super-Puma am Wef drei Wochen lang nonstop in Davos im Einsatz.

Von UELI GUTKNECHT

An Abwechslung und Herausforderungen fehlt es der zierlichen 26-jährigen Helikopterpilotin nicht. Sie wuchs in Muntelier auf, lebt heute in Luzern und arbeitet auf der Helibasis Alpnach.

Ein attraktiver Beruf

Die aus sechs Berufspilotinnen und rund 60 Berufspiloten bestehende Helikopterstaffel ist Teil des rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz oder auf Pikett stehenden Überwachungsgeschwaders.

Danielle Starkl liebt die Selbstän-digkeit und die vielseitigen Aufgaben: «Wir erledigen immer wieder andere wichtige Aufgaben und treffen auf interessante Menschen. Wir fliegen mit Magistraten und Truppenangehörigen ebenso wie mit einfachen Bergbauern. Obwohl wir für das Heer und die Luftwaffe arbeiten, sind unsere Maschinen nicht bewaffnet.»

Die wichtigsten militärischen Aufgaben sind der Transport von Truppen zur Kampfunterstützung sowie die Versorgung in unwegsamem Gelände. Der Super-Puma kann bis zu 15 ausgerüstete Soldaten innert kürzester Zeit in eine Höhe von 3000 Metern über Meer befördern.

Zu den subsidiären Einsätzen (zivile Aufgaben) zählt die Unterstüt-zung des Grenzwachtcorps ebenso wie der Transport von VIP (wichtige Persönlichkeiten) und Suchflüge.

Danielle Starkl: «Mit dem Heli-
kopter erbringen wir stets Leistungen, die geschätzt werden. Der Vorteil der relativen Freiheit unseres Berufes ist gekoppelt mit der grossen Verantwortung. Der Helipilot ist weitgehend auf sich selbst gestellt und trägt für sein Tun und Lassen die volle Verantwortung.

Chancengleichheit ist kein Thema

Die Helikopterstaffel des Überwa-chungsgeschwaders zählt 6 Berufspi-lotinnen und rund 60 Berufspiloten. «Chancengleichheit und volle Akzep-tanz bei unseren männlichen Kolle-gen sind bei uns kein Thema», betont Danielle Starkl. Mit ihnen teilen sie die Faszination fürs Fliegen.

Und wer sich die junge Puma-Pilotin als weiblichen «Haudegen» vorstellt, der liegt voll daneben. Die junge Frau wirkt zierlich und sehr feminin. Wenn sie nicht als etwas Besonderes hingestellt werden möchte, wirkt das echt und nicht als bewusstes «Understatement».

Das schliesst indessen Voraussetzungen wie Belastbarkeit, gutes Koordinationsvermögen, rasche Auffassungsgabe, blitzschnelles Erfassen rasch sich ändernder Situationen, Verantwortungsbewusstsein, Zielstrebigkeit und eine gewisse Hartnäckigkeit keineswegs aus.

Voraussetzungen für den Einsatz

Eine Puma-Crew besteht immer aus zwei Piloten. Der/die Erfahrenere übernimmt die Rolle des Captains, der/die andere jene des Kopiloten. Je nach Aufgabe – besonders bei Perso-nentransporten – nimmt ein zusätzlicher «Loadmaster» die Verantwor-tung in der Kabine wahr.

Für alle Transportaufgaben ist im Einsatzgebiet Sichtflugwetter Vor-aussetzung. Die Flugsicht für länger andauernde Aktionen sollte zwei Kilometer oder mehr betragen. Kurzzeitig kann bei Sichtweiten von mindestens 500 Metern geflogen werden. Der Super-Puma ist mit modernen Instrumenten und Navigationssystemen sowie Einrichtungen zur Verhinderung von Eisbildung ausgerüstet. Dies erlaubt sicheres Fliegen nach Instrumentenflugregeln von Flugplatz zu Flugplatz, sofern diese über elektronische Navigationshilfen verfügen.

Vor und während des Fluges gilt es, stets ändernde Umweltbedingungen richtig zu beurteilen, «denn wir fliegen oft an der Leistungslimite. Jede Situation muss stets richtig eingeschätzt werden, ebenso die Sensibilisierung der Bevölkerung gegen Fluglärm».

Eine flugbegeisterte Familie

Danielle Starkls Vater Paul ist «Tiger»-Berufspilot des Überwachungsgeschwaders in Payerne, Bruder Simon Sportpilot und Mutter Luzia fliegt Gleitschirm. Dass da am Familientisch oft übers Fliegen gefachsimpelt wird, liegt auf der Hand.

«Damit bin ich irgendwie erblich belastet», lacht Danielle Starkl, die mit 16 Jahren bereits die fliegerische Vorschulung in Angriff nahm. Auf die Matura folgten die Aushebung als Pilotanwärterin und die Selektion im Herbst 1997 als Militärpilotin. Die Schulung beinhaltete eine militärische Grundausbildung, Training am Flug-simulator, auf dem Schulflugzeug Pilatus PC-7 und dem Helikopter Alouette III. Auf die Brevetierung im Jahre 1999 folgte die Berufsmilitärpilotenschule. Sie zog die Richtung «Lufttransport» (Helikopter) einer Jetpilotenlaufbahn vor. Die Schule beinhaltete unter anderem die Ausbildung und den Einsatz als Fluglehrerin auf dem Flächenflugzeug PC-7 und dem Helikopter Alouette III sowie die zivile Berufspilotenausbildung.

Ständige Weiterbildung sind bei ihr, ihren Kolleginnen und Kollegen ein wichtiges Thema. Zu den Notfalltrainings am Simulator gehören unter anderem der Ausfall der Triebwerke, Feuer an Bord, Systemausfälle, zum Beispiel der Hydrauliksysteme.

G8, Leuk, Kosovo, Wef Davos . . .

Am G-8-Gipfel in Evian unterstützte sie mit ihren Flügen die Aufgaben der Polizei. In Kosovo standen sie und ihr Heli im Dienst der Swisscoy. Der Einsatzraum erstreckte sich dabei auf das Verantwortungsgebiet der KFOR. Zu den Aufgaben des Schweizer Mandates zählen Personen- und Lastentransport sowie Brandbekämpfung. Der Einsatz erfolgt unter in der Schweiz gültigen Flugverfahren. Eine besonders faszinierende und neue Erfahrung für Danielle Starkl war dort die internationale Zusammenarbeit in ihrem Sektor mit Deutschen, Italienern und Österreichern. Am Wef in Davos wird sie die Polizei unterstützen.

Kolleginnen und Kollegen wirkten mit ihren Maschinen ausserdem bei der Bekämpfung der Waldbrände letzthin in Leuk und im Misox mit. Für die Brandbekämpfung können die «Lastesel der Lüfte» bis zu drei Tonnen Wasser mit sich führen.

. . . für fliegerisch Interessierte

Die Leistungsdaten des Super-Puma sind stark abhängig von der jeweiligen Aufgabe, der Topografie und der Höhe des jeweiligen Einsatzgebiets.

Er erreicht eine maximale Geschwin-digkeit von 310 Stundenkilometern, hat eine maximale Steigleistung von 8 Metern pro Sekunde, eine maximale Einsatzhöhe von 5600 m ü. M. und kann bis zu 3 Stunden und 20 Minuten in der Luft bleiben. Er hat eine Länge von 18,7, eine Höhe von 4,87 und bei gefaltetem Rotor eine Breite von 3,36 Metern. Sein Eigengewicht beträgt fünf Tonnen und er kann – je nach Einsatz – bis vier Tonnen laden. Der Hauptrotor hat einen Durchmesser von 15,5 Metern.
«Das isch sicher schwär»

Unter diesem Titel veröffentlichten die Freiburger Nachrichten am 28. Dezember 1989 das nebenstehende Bild. Der Artikel berichtete von der damals 12-jährigen Danielle Starkl und ihrer unbeugsamen Hartnäckigkeit beim Erlernen des schwierigen Einrad-Fahrens. Eine Eigenschaft, die ihr Jahre später bei der Ausbildung zur Puma-Pilotin zustatten kam. ugu

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