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«Pilze sind noch jedes Jahr gewachsen»

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«Nehmen Sie es in den Mund und kauen Sie, danach ausspucken», weist Christophe Aebischer den FN-Fotografen und die FN-Journalistin an und drückt ihnen jeweils ein kleines Stück des Pilzes Pfeffer-Röhrling in die Hände. Bald wird klar, wieso Aebischer keinen Verzehr empfiehlt: Die Schärfe entfaltet sich in der gesamten Mundhöhle. «Etwas vom Pfeffer-Röhrling in den Kochtopf streuen und das Gericht hat den perfekten Goût», schwärmt der Pilzkontrolleur und Koch – Fotograf und Journalistin hecheln indes nach Luft, um die Schärfe loszuwerden.

Seit seiner Kindheit ist Aebi­scher ein begeisterter Pilzsammler; heute ist er Pilzkontrolleur und Präsident des Pilzvereins Sense, der am Wochenende seine Pilzausstellung in Plaffeien durchführt. Auch dieses Jahr hat er schon viele Stunden im Wald verbracht mit seinem Jack Russell Terrier auf der Suche nach verborgenen Pilzen. «Bei meinen Waldspaziergängen habe ich den Kopf nicht in der Luft. Mein Blick ist stets auf den Boden gerichtet, um nach… – oh schauen Sie, da ist ja schon einer», sagt er überrascht und zieht einen kleinen, weissen Pilz samt Wurzeln heraus. Trotz der Hitze im Juli und August seien dieses Jahr die Pilze gut gesprossen. Allerdings zu anderen Zeitpunkten im Vergleich zu den letzten Jahren. «Der Frühsommer im Mai und Juni war warm und feucht. Da waren unglaublich viele Pilze zu finden, die ansonsten erst im Juli wachsen.» Auch die einzelnen Gewitter im August hätten das Wachstum der Pilze begünstigt. Auch wenn der Pilz zu 90 Prozent aus Wasser bestehe, brauche es nicht viel, bis er wachse: Der Regen müsse nur im richtigen Moment fallen.

«Die Pilze sind noch jedes Jahr gewachsen», meint der Plasselber. Doch hätte er es begrüsst, wenn es im Kanton Freiburg immer noch eine Schonzeit gäbe. Diese war 2010 nach knapp 20 Jahren abgeschafft worden. Die Schonzeit, jeweils vom ersten bis zum siebten Tag des Monats, sollte vorsorgend auf die Erhaltung der Pilzbestände wirken, die so genügend Zeit zur Sporenbildung erhalten sollten. Diese Regelung empfand Aebischer als sinnvoll. «Ich finde, dass eine Studie über 20 Jahre dem Thema nicht gerecht wird, wenn man bedenkt, dass das Pilzgeflecht unter dem Boden älter ist als die Menschheit.»

Spannendes Hobby

Im Pilzverein Sense sei er mit 50 Jahren einer der jüngsten Mitglieder, meint der Pilzkontrolleur. Im Wald hingegen treffe er vermehrt auf junge Leute, die eifrig nach Pilzen aller Art suchen. «Sie finden den Weg zurück zur Natur. Pilzesuchen ist zudem ein einfaches Hobby: den Pilz abschneiden, herausziehen oder herausbuddeln – es gibt kein Richtig oder Falsch.» Dieses Steckenpferd sei zum Beispiel eine willkommene Abwechslung zu einem Bürojob. Wichtig sei allerdings, dass die Sammlerinnen und Sammler alle Pilze kontrollieren lassen, da es sehr viele Arten gebe und nicht jede geniess­bar sei.

Für Christoph Aebischer ist das «Schwümmle» immer noch eine spannende Angelegenheit: «Wenn ich am Morgen beschliesse, mich auf die Suche einer bestimmten Pilzart zu machen, ist da immer ein wenig Ungewissheit vorhanden: Finde ich diesen Pilz tatsächlich?», sagt Aebischer mit einem Schmunzeln. Und wenn er einmal kein Glück bei der Suche habe, sammle er wilde Blumen, worüber sich seine Frau freue.

Pilzausstellung des Pilzvereins Sense, Turnhalle der OS, Plaffeien. Sa., 29. September, 12 bis 20 Uhr; So., 30. September, 11 bis 18 Uhr.

«Es ist ein einfaches Hobby: die Pilze abschneiden, herausziehen oder herausbuddeln – es gibt kein Richtig oder Falsch.»

Christoph Aebischer

Pilzkontrolleur

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