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«Plaffeien gilt als guter Marktort»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

An jedem der vier Plaffeienmärkte in den letzten elf Jahren traf man früher oder später auf Andreas Bapst. Meist war er dann gerade in ein Gespräch mit einem der Marktfahrer verwickelt, nachdem er die Standgebühren einkassiert hatte. Wenn Andreas Bapst am Mittwoch wieder seine Runde dreht, dann zum letzten Mal. Er übergibt sein Nebenamt als Marktaufseher an Bruno Jungo, Bauverwalter der Gemeinde Plaffeien.

Gute Durchmischung

Das Inkasso der Gebühren ist nur eine der Aufgaben eines Marktaufsehers, wie Andreas Bapst ausführt (siehe Kasten). In den Wochen zwischen den Märkten verwaltet er die Anfragen von neuen Standbesitzern, nimmt An- und Abmeldungen entgegen und gibt Auskünfte. So sorgt er dafür, dass das Marktreglement der Gemeinde eingehalten wird. «Wir versuchen, bei den Marktständen ein möglichst ausgewogenes Angebot zu gewährleisten», erklärt er. Um die gute Durchmischung zu behalten, sagt er dem einen oder anderen Interessenten gelegentlich ab oder setzt ihn auf die Warteliste. Am Markttag selbst ist Andreas Bapst schon kurz vor sechs Uhr auf dem Dorfplatz. Dann treffen nämlich die ersten Marktfahrer ein. Rund 80 Prozent von ihnen haben ihren Stammplatz. Den anderen weist der Marktaufseher den Platz zu und schaut, dass am Schluss nicht zu viele Lücken entstehen. Damit dies reibungslos verläuft, macht er meistens schon am Vorabend oder ein paar Tage zuvor eine Extrarunde durchs Dorf. So kann er Baustellen oder andere Einschränkungen des Platzangebots bei der Einteilung berücksichtigen.

Kein leichter Job

Anfangs habe er die Arbeit, die er neben seinem Job alsLeiter der Abwasserreinigungsanlage Guggersbach ausübt, nicht gerne gemacht, erinnert sich Andreas Bapst. Mit der Zeit sei er aber mit den Standbesitzern immer mehr ins Gespräch gekommen und habe einen besseren Einblick in ihre Tätigkeit bekommen. «Es ist nicht immer leicht, mit ihnen zu verhandeln», sagt er. Jeder versuche, den besten Platz zu ergattern und habe seine Sonderwünsche. Auf der anderen Seite bewundere er sie für ihren Job: Viele von ihnen kommen von irgendwo her in der Schweiz, stehen früh auf, fahren zwei und mehr Stunden, stellen den Stand auf, sind bei Wind und Wetter den ganzen Tag auf den Beinen, und abends, nach dem Abräumen, geht es wieder den langen Weg zurück nach Hause. «Und das ohne Garantie, dass am Abend auch die Kasse stimmt.» Dafür zolle er ihnen Respekt.

 Von den Marktfahrern bekommt er gute Rückmeldungen. «Plaffeien gilt als guter Marktort, deshalb kommen viele gerne hierher, weil es für sie–im Gegensatz zu einigen anderen Märkten–noch rentiert», sagt Andreas Bapst. Einige hätten sich im Laufe der Jahre eine Stammkundschaft aufgebaut. «Wenn sie mal einen Markt auslassen, fragen die Kunden nach ihnen.» Für ihn ist es genau dieses persönliche Verhältnis, das den Plaffeienmarkt besonders macht: «Wenn ich zum Beispiel ein Paar Schuhe oder eine Jacke kaufe und etwas ist nicht in Ordnung, dann kann ich die Sachen beim nächsten Markt problemlos umtauschen–ohne Wenn und Aber und ohne Kassabon.» Das gehe heute längst nicht mehr überall.

Die Frage, ob der Plaffeienmarkt nur für Sense-Oberländer einen besonderen Reiz hat, verneint Andreas Bapst. «Absolut nicht. Die Vielfalt des Angebots zieht viele Leute aus der weiteren Region an», sagt er. «Wir haben auch viele französischsprachige Gäste, weil wir entsprechend Werbung machen.» Natürlich sei der Plaffeienmarkt aber daneben auch ein beliebter Treffpunkt für die regionale Bevölkerung, ein Sehen und Gesehenwerden.

Geschichte: Den «Plaffeiemärit» gibt es bereits seit 207 Jahren

D er Plaffeienmarkt findet viermal pro Jahr, jeweils am dritten Mittwoch im April, Mai, September und Oktober, statt. Den Markt gibt es schon seit 207 Jahren. Ursprünglich war es ein Markt, an dem sich im Frühling die Hirten vor dem Alpaufzug und im Herbst nach der Rückkehr mit Waren eindeckten. Als sich andere Einkaufsmöglichkeiten ergaben, hat sich auch der Zweck gewandelt.

Heute umfasst der Markt durchschnittlich etwa 125 Stände. «Das hängt auch etwas vom Wetter ab», sagt Andreas Bapst. Vor zehn Jahren sei die Nachfrage nach Plätzen kurzfristig gestiegen, und es habe bis zu 150 Stände gehabt. Momentan sei sie wieder ein wenig rückläufig. Am längsten dabei ist sicher Yvonne Riedo aus Plaffeien, «Hüetlera» genannt: Schon ihre Mutter hat 1911 am Plaffeienmarkt teilgenommen. Sie selbst war ab 1936 als fünfjähriges Mädchen das erste Mal dabei.

Weniger ist mehr

«Wir müssen Sorge tragen zum Plaffeienmarkt», sagt Andreas Bapst. Ihm sei es lieber, ein paar Stände weniger zu haben, dafür gute, treue und verantwortungsvolle Marktfahrer. «Der Plaffeienmarkt liegt mir sehr am Herzen.» Auf eine Schätzung, wie viele Besucher an den vier Markttagen nach Plaffeien kommen, mag sich Andreas Bapst nicht einlassen. «Als Marktaufseher habe ich keine Zeit, die Besucher zu zählen.» Das wird sich in Zukunft ändern. Ab nächstem Jahr kann er den Plaffeienmarkt wieder als «normaler» Gast besuchen. im

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