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Plaffeien probt den Aufstand

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«Eine grenzenlose Frechheit»; «der Kanton verschaukelt uns»; «die lachen doch über uns in den Ämtern»; «ziviler Ungehorsam ist gefragt!» Diese und andere Voten waren am Freitagabend an der Gemeindeversammlung von Plaffeien zu hören. Das Thema, über das sich einige Bürger so ärgerten, war – nicht zum ersten Mal – die Hoflandernstrasse. Der Gemeinderat hatte einen Kredit von 250 000 Franken für eine Oberflächensanierung dieser Gemeindestrasse beantragt.

Der Gemeinde aufgedrängt

Die Verbindung von Zollhaus/Friesmatt in Richtung Sangernboden bis zur Hoflandernbrücke ist schon seit Jahren im Gespräch – genauer gesagt, seit dem 1. Mai 1998. Dann nämlich hat der Kanton Freiburg der Gemeinde den 1,2 Kilometer langen Strassenabschnitt aufgedrängt, wie der zuständige Gemeinderat Peter Geiser an der Versammlung ausführte: Der Kanton hat die Strasse aus dem Verzeichnis der Kantonsstrassen herausgenommen und sie neu als Gemeindestrasse klassiert. Alle Proteste damals nützten nichts, und auch später blieben mehrmalige Vorstösse des Gemeinderats bei verschiedenen Staatsräten ohne Erfolg (die FN berichteten).

Die Plaffeier stört vor allem, dass die Strasse jenseits der Grenze vom Kanton Bern als Kantonsstrasse anerkannt ist, dass dies aber diesseits nicht mehr möglich sein soll, obwohl sie alle Kriterien dafür erfüllt. «Kurzfristig ist keine Lösung in Sicht», sagt Gemeinderat Geiser vor den 59 Bürgern. Deshalb sei vor allem auch aus Sicherheitsgründen eine Oberflächensanierung vorgesehen, denn die Strasse ist löchrig und uneben. Vor einigen Monaten hat der Gemeinderat einen Protestbrief mit 400 Unterschriften entgegengenommen – vor allem von Bewohnern im Sangernboden. «Leute aus Sangernboden kaufen in Plaffeien ein, und ihre Kinder gehen hier in die Schule», sagte Ammann Otto Lötscher.

Ärger zu gross

Die Bürger sahen die Notwendigkeit einer Sanierung ein. Der Ärger, dass dies eigentlich Aufgabe des Kantons ist, wenn er die Strasse denn endlich wieder übernehmen würde, überwog aber. Da nützte es auch nichts, dass ein Direktbetroffener die Strecke als Zumutung bezeichnete und dass ein Bürger ihre Bedeutung als touristische Verbindung in den Naturpark Gantrisch unterstrich.

«Wir müssen einen Punkt setzen», verlangte ein Bürger. Wenn Plaffeien die Strasse nun saniere, sei das wie ein Eingeständnis, dass die Gemeinde die Klassifizierung akzeptiere. «Machen wir doch die Strasse mit einer Barriere zu», machte ein anderer einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag.

Aus der Versammlung wurde schliesslich angeregt, im Frühling nur die notwendigsten Arbeiten auszuführen und allenfalls mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung die Sicherheit zu erhöhen. «Die Chancen, dass der Kanton die Strasse wieder übernimmt, bleiben gleich, egal, ob sie saniert ist oder nicht», versuchte Ammann Otto Lötscher das Ruder noch zu drehen. Alfons Piller, SVP-Grossrat und Gemeinderat, ärgerte sich, dass unter den rund sechzig Personen aus Plaffeien, welche die Petition mitunterschrieben haben, an diesem Abend kaum eine Handvoll da war.

Zwei Abstimmungen

Die Abstimmung fiel im ersten Durchgang mit 22 Ja zu 21 Nein äussert knapp zugunsten einer Sanierung aus. Sie musste aber wiederholt werden, weil einer der Stimmenzähler bei der Auszählung Zweifel am Resultat anmeldete. Der zweite Durchgang war mit 23 zu 25 Stimmen ebenso knapp – allerdings zuungunsten des Projekts. Selbst innerhalb des Gemeinderates ist das Projekt offensichtlich umstritten, da es auch dort Ja- und Nein-Stimmen gab.

Zahlen und Fakten

Budget 2014 sieht ein Defizit vor

Die Bürgerinnen und Bürger von Plaffeien haben am Freitag den Voranschlag 2014 angenommen. Bei Einnahmen von 13,05 Millionen und Ausgaben von 13,32 Millionen Franken sieht die Laufende Rechnung einen Aufwandüberschuss von 269400 Franken vor. Die Nettoinvestitionen betragen 4,8 Millionen Franken. Der Finanzplan bis 2018 sieht durchgehend Defizite vor: bis zu 600000 Franken pro Jahr. Werden alle geplanten Projekte umgesetzt, steigt die Pro-Kopf-Verschuldung netto von 3100 auf 7300 Franken. Ab 2015 fasst der Gemeinderat eine Steuererhöhung ins Auge. Diese soll aber gemäss Gemeindekassier Bernhard Fahrni nach Möglichkeit durch Sparen und Verschieben von Investitionen vermieden werden. Das ist auch im Sinne der Finanzkommission, wie Präsident Andreas Bapst am Freitag erklärte.im

Kredite: Ja zur Fusionsvorlage und zum Schulhausdach

W ie in drei Nachbargemeinden (siehe Artikel Seite 3) ist auch in Plaffeien das Thema Fusion glatt durchgewunken worden. Die Bürger haben 56 000 Franken für genauere Abklärungen einer Fusion mit Zumholz, Brünisried, Oberschrot und Plasselb diskussionslos und einstimmig angenommen. Namens der Finanzkommission regte Emil Riedo an, genug Zeit einzurechnen. Wenn eine oder mehrere Gemeinden bei der Volksabstimmung Nein sagen, müssen die restlichen erneut an die Urne.

Zustimmung fand ein Kredit von 420 000 Franken für die Dachsanierung beim sogenannten Mädchenschulhaus. Über hundert Jahre alte und teils splitternde Biberschwanzziegel, Probleme mit Luftfeuchtigkeit und -zirkulation und eine fehlende Wärmedämmung machen eine Renovation nötig, wie Gemeinderat Daniel Bürdel ausführte. Die Versammlung hat im Weiteren das neue Friedhofsreglement und die überarbeiteten Statuten des Gemeindeverbandes Berufsbeistandschaft und Sozialdienst verabschiedet. im

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