Dramatisch wurde die insgesamt eher schwache Partie erst in den letzten Minuten der ordentlichen Spielzeit und in der sechsminütigen Nachspielzeit. Vorerst hatte Yves Käser den Sieg auf dem Fuss, spielte aber den Ball Torhüter Fabio Neves De Oliveira aus drei Metern in die Hände statt ins offene Tor. In der 95. Minute traf Neves den Ball nicht richtig, stürzte und blieb am Boden liegen. Marc Rüffieux brachte das Kunststück fertig das leere Tor aus 25 Metern knapp zu verfehlen und so zwei Punkte zu verschenken, welche der FC Plaffeien dringend benötigen würde. Entsprechend gross war der Frust beim ganzen Team und den Betreuern.
Sehr schlimm sieht es auch bei der Verletztenliste von Topspielern aus. Marbach kann wegen einem Kreuzbandriss in dieser Saison nicht mehr spielen. Nun hat es gegen Matran auch noch Fabrice Mast erwischt, der laut Prognose in der 32. Minute einen Bänderriss erlitten hat und wohl auch einige Wochen ausfallen dürfte. «Es geht trotzdem weiter, und wir werden den Ligaerhalt schaffen», hofft Trainer Norbert Aerschmann.
Matran dominierte in beiden Halbzeiten jeweils die ersten 15 Minuten leicht, hatte sonst aber wenig zu bestellen. Entsprechend hatte Torhüter Lukas Bucheli anfangs viel zu tun. Vorerst fischte er ein Geschoss aus der linken tiefen Ecke. Als dann aber Montanha Castro mit einem Steilpass von der Mittellinie auf die Reise gesandt wurde, blieb er chancenlos. Kurz zuvor hatte Matran-Torhüter Neves einem guten Freistoss von Marc Rüffieux aus halblinker Position bravourös aus dem entfernteren Dreieck gefischt. In der 19. Minute hatte Mast den Ausgleich auf dem Fuss, überzog aber aus 8 Metern knapp. Besser machte es eine Viertelstunde später der für ihn eingewechselte Björn Egger, der von Simon Schafer steil eingesetzt wurde und Neves mit einem präzisen Flachschuss aus 10 Metern bezwang. Drei Minuten später hatte er gar das 2:1 auf dem Fuss, zauderte aber zu lange.
Nach der Pause hatten vorerst beide Teams je eine Möglichkeit. Vorerst verfehlte Samuel Bächler mit einem Freistoss aus 20 Metern das Tor knapp, und dann tauchte Ali Dehli alleine vor Bucheli auf, dem es aber gelang, den Ball zu blockieren. Die nächste Chance der Gäste vergab Alex Fres. In der Schlussphase gefielen die offensiven Verteidiger Bächler und Nicolas Wider, die plötzlich kaum mehr zu bremsen waren. Trainer Aerschmann war mit dem Spiel nicht zufrieden: «Es war eine schwierige Partie, denn wir spielten gegen ein eher schwaches Matran viel zu hektisch, und die vielen Fehlpässe waren ein Ärgernis. Besonders gelang es uns nicht, die vielen Konter auszuwerten.» Und weiter meinte er: «Wir haben heute nicht wie gegen stärkere Gegner den Sieg unbedingt gesucht und müssen uns jetzt selber an der Nase nehmen.» Und Goalgetter Käser ergänzt: «Wir hätten die Partie gewinnen müssen, aber fanden die Ruhe zu einem gepflegten Aufbau nie. Wir sind nämlich ein gut eingespieltes Team und können mit jedem Gegner mithalten.» Er selber sei beflügelt, weil seine lange Verletzung gut ausgeheilt sei, und habe wieder richtig Spass am Fussballspiel.
Telegramm
Plaffeien – Matran 1:1 (1:1)
Sellen. 230 Zuschauer. SR: Sinicropi.Tore:12. Montanha Castro 0:1. 36. Björn Egger 1:1.
Plaffeien:Bucheli; Wider, Bächler, Grossrieder, Clement; Sven Egger (71. Neuhaus), Marc Rüffieux, Schafer, Ivar Rüffieux (80. Kolly); Mast (32. Björn Egger), Käser.
Matran:Neves Do Oliveira, Afonso Rodrigues, Da Silva Rodrigues, Guggiari, Muller; Yurdakul, Fres. Gharsallah (60. Ferreira), Montanha Castro (83. Karakoc); Pinto Dos Santos, Denli.