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Plaffeiens teuerstes Stück Strasse

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Autor: karin aebischer

Ob mit dem Linienbus, dem Auto, dem Motorrad oder dem Velo: Wer von Sangernboden nach Zollhaus fährt, hat bis zur Hoflandernbrücke eine gemütliche Fahrt vor sich. Nach der Überquerung der Kalten Sense jedoch, wo es vom Kanton Bern in den Kanton Freiburg übergeht, ist es damit vorbei. Die Strasse wird holprig und man muss aufpassen, nicht durch eines der vielen Löcher die Herrschaft über das Fahrzeug zu verlieren.

«In der Bevölkerung ist ein Unmut vorhanden», sagt Christian Murri, Gemeindepräsident der Gemeinde Guggisberg, zu der auch Sangernboden gehört. «Bei uns gehen viele Reklamationen ein, da seit zwei Jahren immer nur das Schlimmste repariert wird.» Die gröbsten Löcher seien momentan zwar geflickt, aber als gut könne er diesen Strassenabschnitt gewiss nicht beschreiben, betont Murri.

Stammtisch-Thema

Am Stammtisch im Restaurant Hirschen in Sangernboden ist der Zustand des 1,7 Kilometer langen Teilstücks der Gurnigelpassstrasse ein Dauerthema, erzählt der Wirt Daniel Kilcher: «Viele Velo- und Motorradfahrer erschrecken ob der Löcher und Gräben auf der Strasse. Dies birgt einige Gefahren».

Mit vielen unzufriedenen Strassenbenützern ist auch der Plaffeier Ammann Otto Lötscher ständig konfrontiert. «Wir kriegen viele Reklamationen von Bernern, die in Plaffeien einkaufen oder deren Kinder hier zur Schule gehen.» Die Bevölkerung von Sangernboden fühle sich im Stich gelassen, und genau so fühle sich auch die Gemeinde Plaffeien – namentlich vom Kanton Freiburg.

Neueinteilung vor 13 Jahren

Plaffeien verlangt, dass dieses Teilstück der Hoflandernstrasse wieder zur Kantonsstrasse wird. Seit der Kanton vor 13 Jahren eine neue Einteilung vorgenommen hat, gehört dieser Strassenabschnitt der Gemeinde Plaffeien. Daran hat der Gemeinderat keine Freude. «Wir haben die Strasse in einem sehr schlechten Zustand übernommen», sagt Otto Lötscher. In der Hoffnung, der Kanton würde die Klassifizierung bald wieder rückgängig machen, hat die Gemeinde seither immer nur gerade das Nötigste in die Strassensanierung investiert. Allein in den letzten fünf Jahren waren es trotzdem rund 300 000 Franken.

Vor den Bauferien hat ein Leitungsbruch der Strassenkanalisation auf dieser Strecke erneut Sofortmassnahmen erfordert. Bis Ende Jahr steht eine weitere Sanierung für mindestens 125 000 Franken an. «Eine Totalsanierung würde uns eine Million Franken kosten», sagt der Syndic. Geld, das die Gemeinde nicht zur Verfügung habe. Bereits heute gehe fast ein Drittel der Strassenkosten auf das Konto der Hoflandernstrasse.

Seit 2008 vertröstet

Im September 2008 kam es nach mehreren Schreiben Plaffeiens vor Ort zum Treffen mit Staatsrat Georges Godel und Vertretern der Strassenkommission. «Seither hat man uns immer wieder vertröstet und versprochen, man nehme sich der Problematik an», so Lötscher. Er kann nicht verstehen, wieso der Kanton im Jahr 1997 diese Neueinteilung vorgenommen hat. Der Status der Gemeindestrasse sei in diesem Fall nicht gerechtfertigt. «Es ist eine Passstrasse sowie eine wichtige Verbindung zwischen zwei Kantonen.» Sehr viele Touristen würden während des Sommers über den Gur-nigel fahren. Nur gerade drei Häuser auf Plaffeier Boden seien entlang dieser Strecke das ganze Jahr hindurch bewohnt, sagt Lötscher.

Wie Staatsrat Georges Godel auf Anfrage erklärte, hat er vollstes Verständnis für die Sorgen Plaffeiens. Er sei sich bewusst, dass die Sanierung dieses Strassenabschnitts kostspielig sei. Er könne jedoch den Status einzelner Strassen nicht einfach ändern, da er noch mit vielen weiteren Forderungen anderer Gemeinden konfrontiert sei. Dies verlange eine neue Analyse der Gesamtsituation im Kanton Freiburg. Die zuständigen Ämter der Bau- und Raumplanungsdirektion seien zurzeit daran, ein Inventar des kantonalen Strassennetzes zu erstellen, so wie es auch 1997 gemacht wurde. Auch im Zusammenhang mit dem interkommunalen Finanzausgleich müsse der Strassen-Parameter noch einmal angeschaut werden. Dass die Hoflandernstrasse auf Berner Boden Kantonsstrasse und nicht Gemeindestrasse sei, hätte bei einer nächsten Beurteilung sicherlich einen Einfluss auf den Status des Plaffeier Teilstücks, gibt Georges Godel zu verstehen.

Heute stärker kämpfen

Der Gemeinderat von Guggisberg ist vor zwei Jahren ebenfalls beim Kanton Freiburg vorstellig geworden. Allerdings wurde er mit der Begründung, es handle sich dabei um eine Gemeindestrasse, an Plaffeien weiterverwiesen. «Vermutlich hat Plaffeien es damals verpasst, zu reklamieren», sagt der Guggisberger Gemeindepräsident Christian Murri.

Otto Lötscher erklärt, seine Gemeinde habe damals interveniert, vielleicht aber zu wenig. Heute würde er sich gegen die Neueinteilung viel stärker wehren als damals. «Bei uns im Bernbiet war es nie ein Thema, dass diese Strasse zur Gemeindestrasse werden könnte», sagt Christian Murri.

So gesehen kann es ab der Hoflandernbrücke im doppelten Sinne nur noch aufwärts- gehen.

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