Weil im Moment der Platz in Murten nicht spielbereit ist, musste das gestrige Spiel nach Plaffeien verschoben werden. Das Team von Trainer Richard Aeby bestreitet somit nun vier Heimspiele (am Sonntag kommt der FC Kerzers) in Folge, was nicht ganz einfach ist.
Auch im dritten Meisterschaftsspiel blieben Plaffeien und Murten gestern damit ungeschlagen, wobei die Punkteteilung dem Gastgeber aufgrund der vielen Torchancen Murtens doch etwas schmeichelt. Kam noch dazu, dass Plaffeien die letzte Viertelstunde zu zehnt spielen musste, und am Ende sogar einen Wiederholungspenalty vom strengen Schiedsrichter aufgebrummt bekam. Mit viel Einsatz und einer grossen Portion Glück brachten die Weiss-Schwarzen dann das Remis über die Distanz.
Gefahr bei Standards
In diesem rassigen Match entstand hauptsächlich bei stehenden Bällen Gefahr, die zwei Abwehrreihen hatten mit den Flanken bis am Schluss ihre liebe Mühe. Die zwei Tore in der ersten Halbzeit fielen praktisch auf die gleiche Art und Weise: Den Führungstreffer erzielte Fabrice Mast schon nach acht Minuten mit einem gezielten Kopfstoss aus wenigen Metern Distanz. Die Antwort der Murtner liess nicht lange auf sich warten: Doppeltorschütze Dardan Mehmeti köpfte eine Freistossflanke aus dem Gewühl hinaus in Wingeiers rechte Ecke. Ein paar Minuten vor dem Pausenpfiff krallte der heimische Keeper einen Freistoss aus grosser Distanz aus dem Lattenkreuz und rettete so seiner Mannschaft das Unentschieden in die Pause.
Murten verpasst den Sieg
Aufgrund der vielen Torchancen auf beiden Seiten hätte es gut und gerne noch das eine oder andere Tor geben können. Noch animierter verlief dann die zweite Hälfte, wo die zwei starken Hüter jeweils einen allein auf sie losziehenden Stürmer stoppen konnten. Die zum Teil zu offen stehende Oberländerabwehr musste dann aber trotzdem das nächste Tor kassieren. Der steil eingesetzte Mehmeti liess mit einem Flachschuss Wingeier keine Abwehrchance (54.).
Die Hundert gut gelaunten Fans kamen bei besten Spätsommerbedingungen dann noch in den Genuss einer unglaublich spannenden Schlussphase. Zuerst verlor Plaffeien einen Verteidiger nach einem Notbremsenfoul–und trotzdem gelang ihnen mit einem Mann weniger der kaum mehr erhoffte Ausgleich.
Aus der Drehung heraus erzielte Yves Käser zwölf Minuten vor Ende den viel bejubelten Ausgleich. Praktisch im Angriff davor hatte Captain Quagliariello das wohl entscheidende 3:1 verpasst. Dann folgten in den drei letzten Minuten die eingangs erwähnten Topparaden des Hüters; zweimal in Folge zeigten Murtens Schützen aus elf Metern Entfernung Nerven. Obwohl der Schiedsrichter nach dem ersten Scheitern des Murtner Stürmers den Elfmeter wiederholen liess, verpassten die Gäste den Sieg. So blieb es dann beim gestellten Gang, den sich Plaffeien mit viel Moral und Einsatz nicht unverdient holte.
Plaffeien – Murten 2:2 (1:1)
Sellen: 100 Zuschauer.- SR Wettstein.
Tore:8. Mast 1:0, 17. Mehmeti 1:1, 54. Mehmeti 1:2, 78. Käser 2:2.
FC Plaffeien:Wingeier; Bertschy, Brügger, Grossrieder, M. Ruffieux; Mast (65. Bielmann), Marbach, P. Ruffieux, Clément; Berisha, Käser.
FC Murten:Horovitz; Kaslevic, Roulin, Raemy, Widmer; Moser (22. Marolho), Ballaman; Sefaj, Quagliariello; Cartoni, Mehmeti.
Bemerkungen:Goalie Wingeier hält zwei Foulpenaltys von Roulin (86.) und Marolho (87.) Gelb-Rot für Bertschy (69. Notbremse).
