Autor: Josef Jungo
Die Pioniere der Milchviehausstellung Expo Bulle vor 40 Jahren waren die beiden Zuchtverbände und das Landwirtschaftsdepartement. «Sie wollten die Erfolge der Einkreuzungen aufzeigen», erklärte Jean-Charles Philipona, Geschäftsführer der Expo Bulle. Vor den 70er-Jahren ging es darum, mit der Einkreuzung von Holstein-Blut aus Übersee die Freiburger Schwarzfleckrasse zu retten.
Die erzielten Erfolge lösten bei den Rotfleckviehzüchtern enorme Begeisterung aus. Mit der Einkreuzung von Red-Holstein-Blut konnte die Milchleistung der Simmentalerrasse gesteigert und vor allem die Melkbarkeit verbessert werden.
Grosses Interesse
«An der ersten Ausstellung 1971 wurden 80 Kühe der Schwarzfleck- und 140 der Rotfleckrasse, davon lediglich eine Red-Holstein-Kategorie, aufgeführt», berichtete Philipona. «Die erste Ausstellung stiess bei den Züchtern und Verbänden auf ein grosses Interesse.» Beim Schweizerischen Fleckviehzuchtverband und in Bundesbern verfolgte man die Situation im Kanton Freiburg lange Zeit kritisch. Die Entwicklung konnte jedoch nicht mehr aufgehalten werden.
Die Stallungen in den alten Markthallen in Bulle vermochten den Ansprüchen nicht mehr zu genügen. «Es war von Anfang an klar, dass die Landwirtschaft für den Bau eines Ausstellungszentrums auf die Zusammenarbeit mit anderen Partnern angewiesen ist», erinnerte Philipona. Der Komplex dient heute als Sport- und Ausstellungszentrum. Für die 100-Jahr-Feier des Schweizerischen Holsteinzuchtverbandes 1999 konnte die Expo erstmals im Espace Gruyère in Bulle durchgeführt werden.
Europäisch mithalten
Seit 2004 gilt die Expo Bulle als Nationale Ausstellung für die Holstein- und Red-Holstein-Rasse. Seither werden die schönsten Kühe aus der ganzen Schweiz in Bulle ausgestellt. Dank dieser Öffnung und Qualität könne Bulle mit den grössten europäischen Wettbewerben mithalten. Bulle wurde zu einem beliebten Treffpunkt der Züchter aus dem In- und Ausland, betont Jean-Charles Philipona.