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Politische Teilnahme der Jugendlichen in Kerzers ist eine Erfolgsgeschichte

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Die Kinder- und Jugendarbeit Region Kerzers erhält heute Samstag einen Preis der Stiftung für Demokratie. Der Erfolg ist der Verdienst der Jugendlichen, der Politik sowie der Jugendarbeit als Initiantin und Begleiterin des Projekts Engage. 

Die Plattform Engage verfolgt das Ziel, das Engagement von Jugendlichen in Gemeinden zu fördern. Die Kinder- und Jugendarbeit Region Kerzers hat sich dies auf die Fahne geschrieben und kann nun absahnen: Heute Samstag nimmt sie einen Preis der Stiftung für Demokratie in Chur entgegen für ihren Einsatz zur Partizipation von Jugendlichen in Gemeinden. Die Stiftung mit Sitz in Bern hat die Kerzerser Jugendarbeit zur Siegerin erkoren im Rennen um den «Prix pour l‘engagement citoyen».

Alles begann 2019: Mit einer Umfrage und der Unterstützung der Plattform Engage machte die Kinder- und Jugendarbeit Region Kerzers die Anliegen der Jugendlichen ausfindig. Es folgten Treffen, die Ausarbeitung der Wünsche und, wo möglich, deren Umsetzung. Das Resultat lässt sich sehen: Der Skatepark in Kerzers erhielt eine Auffrischung und eine Erweiterung (die FN berichteten), von den Jugendlichen gestaltete Abfallkübel sind in Arbeit. Doch das ist längst nicht alles, das Engagement der Jugendlichen hat auch politische Spuren hinterlassen: Zwei Sitze in der Jugendkommission der Gemeinde gehören seither der Jugend. 

Austausch von Sichtweisen

«Der Austausch von Sichtweisen zwischen Jugendlichen und politischen Verantwortlichen ist ein Gewinn für alle», sagt Cosima Oesch, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Region Kerzers, im Gespräch. Ohne die Mitarbeit des Gemeinderats von Kerzers hätte dies jedoch nicht funktionieren können: «Wir freuen uns sehr, dass der Gemeinderat das Projekt unterstützt und den Austausch mit den Jugendlichen schätzt.» Das Projekt Engage habe in Kerzers einiges verändert. «Die Jugendlichen sind jetzt Teil der politischen Gemeinde – es ist eine Erfolgsgeschichte.»

Auf die Idee, sich um den Preis der Stiftung zu bewerben, sei sie nicht selber gekommen: «Es ist mir nahegelegt worden», sagt Cosima Oesch. Dass sie gewonnen haben, habe sie zuerst kaum glauben können und freue sie riesig. 

Die zweite Runde des Engage-Projekts startete 2021. «Die Jugendlichen haben doppelt so viele Anliegen eingegeben», freut sich Cosima Oesch. Das habe sicher einerseits damit zu tun, dass sich bei der ersten Runde klar zeigte, dass sich der Einsatz lohnt. Andererseits hätten sie den zweiten Streich auch sorgfältiger vorbereitet und sich verbessert: «Wir sind in jede Klasse der Orientierungsschule Kerzers gegangen für die Umfrage.» Auch seien die Jugendlichen bereits besser vertraut gewesen mit den politischen Abläufen der Gemeinde Kerzers. 

Einer der Wünsche sei ein Kerzers McDonald‘s gewesen. Daraus ist nun ein Hamburgermenü entstanden, welches die Jugendlichen am Engage-Event vom November des letzten Jahres servierten. An dem Anlass hätten neben den Jugendlichen fast alle Gemeinderäte, Kommissionsmitglieder und lokale Vereine teilgenommen, freut sich Cosima Oesch. «Das Projekt ermöglicht es uns, den Puls der Jugendlichen zu fühlen und zu wissen, was sie wollen.»

Aus den Partnergemeinden

Verschiedene Projekte sind derzeit am Laufen. Ein grosses Anliegen der Jugendlichen ist ein Schüler-Kafi für Treffen nach der Schule. An der zweiten Runde Engage beteiligen sich laut Cosima Oesch vermehrt auch Jugendliche aus den Partnergemeinden des Schulkreises Kerzers. Kürzlich habe eine OS-Engage-Projektwoche stattgefunden: «Die Schülerinnen und Schüler waren supermotiviert», sagt Jugendarbeiter Michel Meerstetter.

Ein Wunsch sei ein Pingpongtisch gewesen: «Da ich noch einen hatte in Biel, haben wir diesen kurzerhand mit dem Zug nach Kerzers gebracht», erzählt er lachend. Zehn Jugendliche nahmen an der Projektwoche teil. Zum Pausen-Kafi am Freitagnachmittag luden sie Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Kerzers ein. Dafür war einiges an Vorbereitungsarbeit notwendig gewesen: «Die Jugendlichen haben für das Pausen-Kafi die Speisekarte gestaltet, ausgerechnet, eingekauft, gebacken und mehr.» 

Eine mobile Minigolf-Anlage haben die Jugendlichen ebenfalls bereits in die Tat umgesetzt: Acht mobile Bahnen bauten die Jugendlichen mit Michel Meerstetter. Es seien fast alles kreative Projekte, die nicht grossen finanziellen Aufwand benötigten, freuen sich Oesch und Meerstetter. Manchmal brauche es aber schon Durchhaltevermögen, so zum Beispiel bei den Abfallkübeln. «Sie mussten in Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung der Gemeinde klären, wo es die Abfallkübel braucht, entscheiden, welche Farbe, Sprüche kreieren und vieles mehr», sagt Cosima Oesch. 

Eine Vision

«Es ist erfrischend für die ältere Generation, mit den Jugendlichen zu diskutieren», sagt Cosima Oesch. Und die geplante Fortführung von Engage trage langfristig zur Politisierung der Jugendlichen bei. «Wir von der Jugendarbeit vertreten sie in dem Prozess, aber machen müssen sie es selber. Man sollte den Lernprozess nicht vorwegnehmen.»

Einige Ideen gestalteten sich einfach, bei anderen könnten sich die Jugendlichen in Hartnäckigkeit üben. «Sie können lernen, dass es sich lohnt, wenn man sich engagiert.» Gewisse Projekte könnten aber auch im Sand verlaufen. «Auch das gilt es, zu lernen, es ist nichts für nichts.» Gerade bei Anliegen in Sachen öffentlicher Verkehr sei eine Umsetzung schwierig. 

Auch auf die Unterstützung des Kantons könne die Jugendarbeit zählen, betont Cosima Oesch: «Im Vergleich zu anderen Kantonen haben wir deutlich mehr Möglichkeiten.» Für die politische Partizipation der Jugendlichen sei nun ein solider Grundstein gelegt. Die Vision für die Zukunft ist ein Jugendparlament. 

Der Skatepark in Kerzers.
Corinne Aeberhard/a

Gemeinderat

«Es braucht alle»

Gemeinderat Daniel Wattinger trägt die Verantwortung für das Ressort Soziales in der Gemeinde Kerzers und ist damit für die Jugendarbeit zuständig. Der Preis für das Engage-Projekt hat ihn positiv überrascht: «Es gibt ja auch andere Gemeinden, die bei Engage dabei sind.» Die Anerkennung bedeute für ihn, dass es alle Seiten sehr gut gemacht haben, denn es brauche die Jungen, die Jugendarbeit wie auch die politischen Instanzen: «Es braucht alle.» Er sei von Beginn an begeistert gewesen von der Sache und stolz, dass alle Seiten mitgespielt haben. Der Gewinn sei gross: «Der Gemeinderat hat von den Jugendlichen Gedankenanstösse erhalten, welche in der Erwachsenenwelt so nicht zu finden sind.» emu 

Zahlen und Fakten

Zum dritten Mal im Kanton

Die Stiftung für Demokratie (SfD) mit Sitz in Bern würdigt seit 2001 mit einem Preis Maturitätsarbeiten, die zu Fragen von staatsbürgerlicher Bedeutung einen Bezug haben. Ferner unterstützt die SfD seit 2017 mit dem «Prix pour l’engagement citoyen» Projekte, die von oder mit Jugendlichen realisiert wurden. Der Preis von Letzterem geht mit der Jugendarbeit Region Kerzers bereits zum dritten Mal in den Kanton Freiburg: 2017 machte das interkantonale Jugendparlament im Broyebezirk das Rennen, 2020 war es das Greyerzer Jugendparlament. emu

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